Zentralbank(en)verwaltungswirtschaft hat ihren Lauf.
Notenbanken stützen die Kurse weiter
Von Seiten der Notenbanken wird jedenfalls alles Erdenkliche getan, um für fortgesetzt steigende Kurse zu sorgen. So gehen die Signale der EZB klar in Richtung weiterer Milliardenspritzen in das Geldsystem. Der wohl entscheidende Satz von EZB-Präsident Draghi aus Sicht der Finanzmärkte war: „Es ist zu erwarten, dass sich (die EZB-Bilanz) in Richtung der Größe bewegt, die sie Anfang 2012 hatte.“ Auf deutsch: Rund 1 Billion Euro müssen zusätzlich in das Finanzsystem gepumpt werden, um den damaligen Stand zu erreichen. Für Europas Anleihen- aber auch Aktienmärkte sind das gute Nachrichten. Denn Anleihekäufe durch die Notenbank werden die Zinsen noch tiefer drücken, die Aktienanlage also noch attraktiver machen. „Es wird massiv Liquidität in die Märkte gepumpt“, sagt Ian Winer, Chef-Aktienhändler bei Wedbush Securities. Dies sichere eine beständige Nachfrage nach Aktien. Bei institutionellen Anlegern sind die logischen Folgen bereits jetzt erkennbar: Sie konzentrieren sich noch stärker auf Aktien mit einer guten und verlässlichen Dividendenrendite. Aktien haben damit durchaus die Chance, die „Bonds der Zukunft“ zu werden. Denn nur hier wird dem Anlagenotstand professioneller Anleger noch eine angemessene Rendite geboten. An den Börsen ist dies derzeit täglich abzulesen: Aktien mit positiven Änderungen in der Dividendenpolitik erleben hier regelmäßig Kurssprünge. Selbst DAX-Schwergewichte wie die Allianz springen dann schon mal um fast 5 Prozent, nachdem der Konzern die Erhöhung der Dividendenausschüttung angekündigt hat. „Die ungewöhnliche Stärke der Ausschläge zeigt, wie sehr sich Institutionelle Anleger nach solchen Titeln sehnen“, sagte ein Händler. Nur - die höchste Ausschüttungsquote eines Unter¬nehmens nutzt wenig, wenn sie nicht mit Gewinnen unterlegt ist. Allerdings stehen auch hier die Zeichen auf Grün: Denn die noch laufende Berichts¬saison zum dritten Quartal ist nicht so schlecht gelaufen wie befürchtet. Vielleicht ein Zeichen, dass die Konjunktur von Analysten doch zu skeptisch gesehen wurde.
Berichtssaison bislang positiv Ein Blick auf den Verlauf der Berichtssaison zeigt sogar, dass sie bislang sehr positiv ausgefallen ist, sagt Christian Jasperneite von M.M.Warburg. Sowohl in den USA als auch in Europa laufe es gut. Rund 80 Prozent der im marktbreiten S&P-500- Index gelisteten Unternehmen konnten ihre Gewinnerwartungen übertreffen. Dies sei noch mehr als in den Vorquartalen. Da bereits vier Fünftel aller Firmen ihre Daten vorgelegt hätten, lasse sich daraus schon jetzt ein belastbares Urteil über das gesamte Quartal ableiten. Auch in Europa sehe es nicht schlechter aus: Hier liege der Anteil positiver Gewinnüberraschungen im europaweiten Stoxx-600-Index bei immerhin 60 Prozent, im Blue-Chip-Index Stoxx-50 bei 67 Prozent. „Allerdings sind beide Werte höher als in der Vergangenheit, in der es den europäischen Unternehmen oftmals kaum gelungen ist, mehrheitlich mit Gewinnüberraschungen zu überzeugen“, betont Jasperneite.
Mit Henkel, Deutsche Post, Merck, E.On, RWE und K+S legen noch einige DAX-Werte ihre Quartalsdaten vor. Den Schwerpunkt bilden aber die zahlreichen Nebenwerte aus MDAX und TecDAX. In der Wirtschaft ist der Blick auf die zahlreichen BIP-Daten aus Europa gerichtet. Vor allem Deutschland, Frankreich und Italien stehen hier im Fokus, ebenso die aggregierten Daten der Eurozone.
Quelle: Cortal Consors Daily News 07.11.2014
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