Den jüngsten Gold-Rückschlag werten die meisten Branchenkenner als kleine Atempause auf dem Weg zu neuen Preissteigerungen. Das Edelmetall dürfte im kommenden Jahr erneut seiner Rolle als "sicherer Hafen" gerecht werden und den langfristigen Aufwärtstrend aufnehmen, meint Commerzbank-Expertin Barbara Lambrecht. Sie rechnet mit einem Anstieg des Goldpreises auf 1.900 Dollar je Feinunze bis Ende 2012. Noch optimistischer ist LBBW-Experte Thorsten Proettel. Sollte die Euro-Krise weiter schwelen, prophezeit er neue Rekordmarken beim gelben Edelmetall von bis 2.000 Dollar in der Spitze. Und auch die Schweizer Bank UBS erwartet fürs nächste Jahr neue Rekorde. Sie prognostiziert einen Durchschnittspreis von 2.050 Dollar je Feinunze.
Der jüngste Preisrutsch von 1.900 auf 1.600 Dollar hat aber auch einige Experten vorsichtig bis skeptisch gestimmt. So vergleicht Rohstoff-Fondsmanager Christoph Eibl von Tiberius die aktuelle Situation mit der im Dezember 2008. Damals sackte der Goldpreis auch dramatisch ab - aus Angst vor einer weltweiten Rezession. Eibl glaubt, dass Gold inzwischen seien Status als Krisenwährung teilweise eingebüßt hat und prophezeit einen Preisrückgang auf bis zu 1.300 Dollar zum Jahresende. |