Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Nach der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahlen hat der Goldpreis sukzessive nachgegeben. Kletterte die Notierung zuvor bis auf rund 1.290 US-Dollar je Unze, steht der Preis derzeit bei 1.255 US-Dollar und handelt damit aber noch immer über der wichtigen 200-Tagelinie. Das gelbe Metall befindet sich damit in etwa auf dem preislichen Niveau, das es vor dem Bekanntwerden von Wahlprognosen hatte, gemäß denen sich in der ersten Runde der Wahlen mit Jean-Luc Mélenchon und Marine Le Pen gleich zwei Vertreter der Extreme hätten durchsetzen können und marktliberale Kräfte in der zweiten Runde damit ausschalten. Die Gefahren, die von den französischen Wahlen ausgehen können, werden von den Anlegern momentan mit Achselzucken quittiert. Die Aktienmärkte tendieren in Richtung neuer Höchststände, und der Goldpreis nur leicht nach unten. Steigende Aktienmärkte deuten eigentlich auf einen höheren Risikoappetit hin, was die Nachfrage nach dem sicheren Hafen Gold deutlich schmälern sollte. Investoren sehen in der derzeitigen Situation aber offenbar keinen rechten Anlass, sich verstärkt der Rolle des Goldes als sicherer Hafen in Krisenzeiten bewusst zu werden bzw. hinzugeben. Nach Angaben der Rohstoffanalysten der Commerzbank lastet ein massiver Überhang an spekulativen Long-Positionen auf dem Gold-Preis. Die Finanzanleger haben demnach ihre Netto-Long-Positionen in der Woche zum 28. April das sechste Mal in Folge ausgeweitet. Mit gut 160.000 Kontrakten habe der Optimismus der spekulativen Finanzanleger in der letzten Berichtswoche das höchste Niveau seit den US-Wahlen Anfang November 2016 erreicht, so die Experten. Die zuletzt aufgebauten Long-Positionen inzwischen im Minus und dürften daher zum Verkauf stehen, was entsprechend Druck auf die Preise ausübe. Ausgehend vom aktuellen Niveau ist derzeit kaum mit einem weiteren Anstieg zu rechnen. Die Analysten von Goldman Sachs erwarten, dass der Goldpreis in den kommenden drei Monaten auf 1.200 US-Dollar je Unze sinken wird. Sie verweisen auf das intakte wirtschaftliche Umfeld , das es der Fed ermöglicht, den Leitzins weiter zu erhöhen, was die Realzinsen treiben dürfte und Gold damit weniger attraktiv erscheinen lasse. Andererseits - so Goldman Sachs - sollte ein etwaiger Preisrückgang nicht allzu ausgeprägt sein, da Gold mit Blick auf das letztlich noch sehr niedrige Zinsniveau gut unterstützt bleibe.
Quelle: www.godmode-trasder.de
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