Die deutsche Börse konnte am Montag bei verhaltenem Handel leichte Kursgewinne verbuchen. In diesem Sinne dürfte es auch am Dienstag mangels inspirierender Vorgaben weitergehen. Der Blick richtet sich auf den ZEW-Index, der möglicherweise für frische Impulse sorgen könnte.
Rentenmarkt dürfte weiter konsolidieren
Die europäischen Rentenmärkte konnten in den vergangenen Tagen Kursgewinne verbuchen. Das dürfte allerdings eine Reaktion auf vorübergehend schwache Börsen und eine gewisse „Unterinvestierung” gewesen sein. Sollte der Konjunktur- und Börsenoptimismus anhalten, dürften sie eher wieder in die Defensive geraten.
Wenig Bewegung am Devisenmarkt
Der Dollar zeigt sich gegenüber dem Euro am Dienstag im frühen Handel wenig verändert. Es gibt zwar immer wieder Argumente, die Währung werde gestärkt durch die Spekulation auf steigende Zinsen in Amerika, eine neue Dollarrally zeichnet sich allerdings im Moment nicht ab. Der Greenback liegt bei 109,82 Yen, nach 109,41 Yen im späten amerikanischen Handel. Gegen den Euro liegt er bei 1,2210 Dollar, nach 1,225 Dollar im späten amerikanischen Handel.
Aktien in Tokio weiterhin im Aufwind
Der Aktienmarkt in Tokio setzt auch am Dienstag seine positive Entwicklung fort und zeigt sich im Handelsverlauf mit einer festen Tendenz. Zur Begründung verweisen Händler auf verstärkte Gelegenheitskäufe sowie positive Industriedaten aus Japan. Der Nikkei-225 klettert bis um 6.10 Uhr MESZ um 1,1 Prozent oder 142 auf 12.594 Punkte. Der Topix gewinnt 1,0 Prozent oder 12 auf 1.282 Punkte. Allerdings sei nach dem Sprung über die Marke von 12. 500 Punkten das weitere Aufwärtspotential begrenzt, so ein Teilnehmer. Vor allem Werte aus dem Chip- und Stahlsektor sowie Automobiltitel gehören zu den Gewinnern, heißt es weiter.
Aktien in Hongkong kaum verändert
Mit einer kaum veränderten Tendenz zeigen sich die Kurse am Aktienmarkt in Hongkong am Dienstagmittag (Ortszeit). Die Anleger würden sich im Vorfeld der anstehenden Quartalszahlen von Hutchison Whampoa und Cheung Kong stark zurückhalten, so ein Teilnehmer. Bis zum Ende der ersten Sitzungshälfte verliert der Hang-Seng-Index (HSI) 5 Punkte auf 15.214. Ein solide Unterstützung für den HSI wird bei 15.000 Punkten gesehen. Hutchsion Whampoa zeigen sich vor der Bekanntgabe der Ergebnisse mit einem Abschlag von 0,6 Prozent bei 78,70 Hongkong-Dollar, während Cheung Kong um 0,7 Prozent niedriger bei 84,45 Hongkong-Dollar notieren.
Neuigkeiten und Kursbewegungen nach Börsenschluß
Nachbörslich tendierten amerikanische Aktien am Montag etwas fesetr. Der Nasdaq-100 After Hours Indicator schloß 0,55 Prozent höher bei 1.584,3 Punkten.
Die Aktien von Hughes Supply haben am Montag im nachbörslichen Geschäft zugelegt, nachdem das Unternehmen mit Umsatz und Ergebnis im zweiten Quartal seine reduzierten Prognosen getroffen hatte. Für den Berichtszeitraum meldete Hughes ein Ergebnis von 39,2 Millionen oder 0,59 Dollar je Aktie bei einem Umsatz von 1,33 Milliarden Dollar. Ende Juli hatte der Hersteller von Baustoffen aufgrund der schwachen Entwicklung zweier Geschäftsbereiche seine Erwartungen zurückgenommen und für das Quartal ein Ergebnis je Aktie von 0,58 bis 0,60 Dollar bei einem Umsatz von 1,35 Milliarden bis 1,365 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt. Analysten hatten im Schnitt mit einem Ergebnis je Anteilsschein von 0,58 Dollar und einem Umsatz von 1,345 Milliarden Dollar gerechnet. Die Aktie stieg um 1,3 Prozent auf 28,24 Dollar. WPT Enterprises brachen nachbörslich um 10,1 Prozent auf 11,99 Dollar ein, nachdem das Unternehmen nicht nur mit seinem Zweitquartalsergebnis, sondern auch mit seinem Umsatzausblick für das dritte Quartal die Erwartungen verfehlt hatte.
Wall Street schließt gut behauptet
Gut behauptet sind die Aktienkurse am Montag an Wall Street aus dem Handel gegangen. Nach einem deutlich positiven Start trieb der neuerliche Anstieg des Ölpreises auf über 66 Dollar je Barrel den Markt in die Verlustzone. Nachdem der September- Kontrakt auf Rohöl der Sorte Light, Sweet Crude jedoch einen Teil seiner Gewinne wieder abgegeben hatte, fanden die Aktienkurse gegen Ende der Sitzung in positives Terrain zurück.
Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte gewann 0,1 Prozent oder 11 Punkte auf 10.570. Der S&P- 500-Index stieg um 0,2 Prozent oder 2 Zähler auf 1.222. Der Nasdaq-Composite legte um 0,3 Prozent oder 6 Stellen auf 2.141 zu. Die Technologiebörse wurde vor allem von Halbleiterwerten gestützt.
Zu den Stützen des Marktes gehörten Intel mit einem Plus von 1,6 Prozent auf 26,06 Dollar. Beobachter erwarten, daß der Chiphersteller auf einer Technologiekonferenz am Dienstag eine neue Chip-Architektur vorstellt. Ebenfalls im Dow gewannen Procter & Gamble 1,1 Prozent auf 55,16 Dollar, nachdem ein Artikel in ”Barron4s” Bedenken wegen der Übernahme von Gillette zerstreut hatte. Merck setzten ihre Talfahrt vom Freitag etwas langsamer fort und verbilligten sich um 0,6 Prozent auf 27,89 Dollar. Eine Jury hat den Angehörigen eines Patienten, dessen Tod mit dem Merck-Medikament ”Vioxx” in Verbindung gebracht wird, eine hohe Entschädigung zugesprochen.
CP Ships kletterten um 8,1 Prozent auf 21,19 Dollar. Die deutsche Tui will das kanadische Unternehmen für 2 Milliarden Dollar kaufen. Die Aktie von Dow Jones & Co verbesserte sich um 7,2 Prozent auf 42,01 Dollar, nachdem am Wochenende in der Presse gemeldet worden war, es gebe mehrere Kaufinteressenten für den Medienkonzern. Dow Jones wollte dazu keine Stellung nehmen. Der Rohstoffsektor profitierte von der Abwertung des Dollar. Commercial Metals stiegen um 3,7 Prozent auf 30,24 Dollar und Phelps Dodge um 2,1 Prozent auf 108,11 Dollar.
Amerikanische Anleihen wenig verändert
Kaum verändert haben sich die amerikanischen Anleihen am Montag im späten Handel gezeigt. Weil am Berichtstag keine wichtigen Konjunkturdaten veröffentlicht wurden, fehlten dem Markt die Impulse. Händler berichteten von dünnen Umsätzen. Der Ölpreis belastete mit seinem neuerlichen Anstieg über die Marke von 66 Dollar je Barrel im Verlauf zwar den Aktienmarkt, führte aber nach Auskunft von Marktteilnehmern nicht zu größeren Umschichtungen in den Anleihemarkt. Zehnjährige Anleihen mit einem Kupon von 4,250 Prozent verloren 1/32 auf 100-9/32 und rentierten mit 4,209 Prozent. Die mit 5,375 Prozent verzinste 30-jährige Treasury sank um 4/32 auf 114-12/32. Ihre Rendite stieg von 4,420 auf 4,428 Prozent. Man sei sich derzeit nicht einig, was der hohe Ölpreis für die Konjunktur letztlich bedeute, hieß es. Einige Beobachter verträten die Ansicht, daß das teure Öl die Inflation vorantreibe. Zudem gebe es Befürchtungen, daß sich das Wirtschaftswachstum verlangsamen könnte. Andere glaubten, daß der Anstieg des Ölpreises Folge der hohen Nachfrage sei. Diese wiederum sei ein Zeichen für das solide Wachstum der Konjunktur.
Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters.