"Auch im Februar reißen die schlechten Nachrichten für die Konjunktur im Euroraum nicht ab. Der sentix Konjunkturindex fällt zum sechsten Mal in Folge auf nur noch -3,7 Punkte. Dies ist der tiefste Stand seit November 2014! Dabei vollziehen die sentix-Indizes eine ähnliche Entwicklung wie zuletzt schon der ifo Index: bei leicht verbesserten Erwartungswerten brechen die Lagewerte weiter ein. Diese sinken im Februar um 7,2 Punkte auf 10,8 Zähler - der tiefste Werte seit Dezember 2016. „Zwar kann damit noch immer nicht von einer Rezession gesprochen werden, aber am aktuellen Rand scheinen die Wachstumskräfte gefährlich schnell und stark zu erlahmen“, kommentierten die Sentix-Experten. Auch bei der langjährigen Wachstumslokomotive Deutschland läuft es schon lange nicht mehr rund. Der Gesamtindex fällt auch hier zum vierten Mal in Folge auf 3,1 Punkte und damit auf den niedrigsten Stand seit August 2012. Österreichs Notenbank-Chef Ewald Nowotny sieht keine Rezession auf die Eurozone zukommen. "Ich gehe davon aus, dass wir in der Lage sein werden, die negativen Einflüsse zu überwinden. Zu einer Rezession wird es nicht kommen", so das EZB-Ratsmitglied.
Der Anstieg der Erzeugerpreise im Euroraum hat sich im Dezember erneut verlangsamt. Die Preise kletterten im Jahresvergleich um 3,0 Prozent, teilte das Statistikamt Eurostat mit. Im November hatte der Anstieg noch 4,0 Prozent und im Oktober 4,9 Prozent betragen. Im Vergleich zum Vormonat fielen die Erzeugerpreise im Dezember um 0,8 Prozent. Hier hatten Analysten einen Rückgang um 0,7 Prozent erwartet.
Nach Angaben der Statistikbehörde Istat lag die nach europäischen Standards berechnete Inflationsrate in Italien in Januar im Januar 0,9 Prozent. Das ist die niedrigste Rate seit April 2018. Analysten hatten im Mittel eine Rate von 0,8 Prozent erwartet. Im Monatsvergleich sanken die Verbraucherpreise um 1,7 Prozent.
Das ifo Wirtschaftsklima ist von 6,6 auf -11,1 Punkte gesunken und liegt somit zum ersten Mal seit 2014 wieder unter null. Die Experten beurteilen die aktuelle Lage und die künftige Entwicklung pessimistischer, kommentierte das ifo Institut. „Das Tempo des Wirtschaftswachstums im Euroraum dürfte sich verlangsamen“. Die befragten Experten in Frankreich und Belgien haben ihre Einschätzung am stärksten nach unten korrigiert. Die Konjunktur-Erwartungen in Frankreich sind regelrecht abgestürzt. Auch die Lagebewertung ist gesunken, jedoch in geringerem Maße. In Belgien verschlechterten sich Lage und Erwartungen deutlich. In Italien trübte sich die Lagebeurteilung erneut ein und liegt somit am tiefsten von allen Euroländern. Hingegen haben sich die Erwartungen der Experten in Italien nicht mehr verschlechtert, sondern stagnieren auf einem sehr niedrigen Niveau. In Spanien fielen die Indikatoren vergleichsweise wenig. Auch Deutschland kann sich dem Abwärtstrend nicht entziehen."
Quelle: www.godmode-trader.de
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