AUSBLICK/US-Wirtschaft rutscht endgültig in die Rezession Click here to find out more!
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Rezession in den USA dürfte jetzt auch in den Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) sichtbar werden. Von Dow Jones Newswires befragte Bankvolkswirte gehen davon aus, dass das BIP im dritten Quartal um annualisiert 0,5% geschrumpft ist und auch für die nächsten Quartale rechnen die meisten Ökonomen angesichts der Verschärfung der Finanzkrise mit einer sinkenden Wirtschaftsleistung. Im zweiten Quartal noch war die US-Wirtschaft um annualisiert 2,8% gewachsen, allerdings war das gute Ergebnis auch Folge von Steuerrückzahlungen an die US-Bürger.
Das US-Handelsministerium wird die BIP-Daten für das dritte Quartal am Donnerstag (13.30 Uhr MEZ) ausweisen. Hinter dem zwischen Juli und September gesunkenen BIP steht nach allgemeiner Einschätzung vor allem ein Einbruch beim privaten Verbrauch; hier wird der erste Rückgang seit 1991 erwartet. So rechnen etwa die Volkswirte von UBS damit, dass die Konsumausgaben im dritten Quartal - vor dem Hintergrund einer gestiegenen Arbeitslosigkeit und kräftiger Vermögensverluste - um annualisiert 3,5% zurückgefahren worden sind.
Darüber hinaus dürften auch die Investitionen im Spätsommer keine Impulse gegeben haben. Barclays Capital/Lehman Brothers etwa sagen einen Rückgang der Ausrüstungsinvestitionen um annualisiert 3,6% voraus, zudem könnten ihrer Auffassung nach die Wohnbauinvestitionen um weitere 17% eingebrochen sein. Wachstumsimpulse sehen diese Ökonomen zwar seitens der Nettoexporte und des Lageraufbaus, die dahinter stehende Entwicklung habe aber nicht ausgereicht, um das BIP-Wachstum noch in den positiven Bereich zu bringen, heißt es.
Den weiteren Ausblick beurteilen die meisten Experten sehr verhalten, die wichtigste Frage kreist darum, wie tiefgreifend und langwierig die Rezession ausfallen wird. Eine Rückkehr zu höheren Wachstumsraten ist dabei vorerst nicht zu erwarten. Erst in der vergangenen Woche hatte Fed-Chef Ben Bernanke erklärt, es sei wahrscheinlich, "dass wir für viele Quartale unter dem Potenzial wachsen werden".
Den Tiefpunkt der BIP-Entwicklung bzw. den Höhepunkt der Rezession sehen Bankökonomen gegenwärtig mit minus 1,5% bis minus 2,5% im laufenden vierten Quartal. Auch zu Beginn des kommenden Jahres dürfte die US-Wirtschaft noch moderat schrumpfen. Erst für das kommende Frühjahr wird der US-Wirtschaft - gestützt durch niedrigere Leitzinsen und stark gesunkene Ölpreis - wieder ein moderates Wachstums zugetraut. Für das gesamte Jahr 2009 ist aber nach Einschätzung vieler Ökonomen nicht mehr als Nullwachstum erwarten. -Von Peter Trautmann, Dow Jones Newswires, +49 (0) 69/297 25-313, peter.trautmann@dowjones.com DJG/ptt/hab (END) Dow Jones Newswires
October 28, 2008 09:08 ET (13:08 GMT)
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