Gold 2013 – Wie entwickelt sich der Goldpreis?
19. September 2012
Vom Beginn des Jahres 2012 aus betrachtet ist der Goldpreis über die vergangenen zehn Jahre in jedem Jahr gestiegen. Wie wird sich der Goldpreis 2013 und danach entwickeln? Die Mehrheit der Goldanleger sieht Gold als eine Versicherung an und nicht als eine spekulative Anlageform. Diese Anleger betrachten Gold daher eher als ein langfristiges Investment. Wie wird sich der Goldpreis 2013 und in den darauffolgenden Jahren voraussichtlich entwickeln? Auch wenn Vorhersagen bezüglich der Goldpreisentwicklung immer mit Vorsicht zu genießen sind und konkrete Prognosen sich im Nachhinein häufig als falsch erwiesen haben, werden solche Vorhersagen doch von vielen Anlegern bei ihrer Anlageentscheidung herangezogen. Wir fassen die wichtigsten Faktoren für die Goldpreisentwicklung und einige Prognosen von Analysten für die Entwicklung des Goldpreises in 2013 zusammen. Goldpreisentwicklung im Jahre 2012 Der Goldpreis stand zu Beginn des Jahres 2012 bei 1.184 Euro pro Unze. Im Jahre 2011 war der Goldpreis trotz zweier deutlicher Preisrückgänge im September und im November/Dezember um knapp 12% gestiegen. Damit war 2011 das zehnte Jahr in Folge, in dem der Goldpreis gestiegen ist. Bis Mitte September 2012 hat sich der Preis von Gold – unter stärkeren zwischenzeitlichen Schwankungen – weiter auf circa 1.355.- Euro erhöht, was einem Anstieg von mehr als 14% entspricht. Diese Betrachtung basiert auf dem Goldpreis in Euro. Die Entwicklung des Goldpreises in U.S.-Dollar fiel über diesen Zeitraum allerdings mit einem Anstieg von 1.530.- auf über 1.770.- U.S.-Dollar mit mehr als +15% sogar noch besser aus. Treibende Faktoren für die Entwicklung des Goldpreises Wie der Preis eines jeden Rohstoffes wird auch der Goldpreis von Angebot und Nachfrage bestimmt. Die Nachfrage nach Gold kommt aus vier Bereichen: Zentralbanken, Schmuckindustrie, Technologie und Investmentbereich. Im Jahre 2010 sind die Zentralbanken von einem Netto-Verkäufer zu einem Netto-Käufer von Gold geworden. Dies ging einher mit einem Rückgang der Verkäufe durch die westlichen Industrienationen und einer Zunahme der Nettokäufe auf Seiten der Entwicklungsländer. Angesichts des niedrigen Anteils, den die Zentralbanken von Entwicklungsländern wie beispielsweise China, das nur 2% seiner Reserven in Gold hält während der Anteil in den USA, Deutschland und Frankreich bei ca. 70% liegt, in Gold halten, besteht eine reelle Chance, dass die Zentralbanken auch 2013 und in den darauffolgende Jahren als Nettokäufer von Gold auftreten werden. In den letzten zehn Jahren hat die Nachfrage nach Gold aus dem Schmuckbereich im Verhältnis zu der Nachfrage aus anderen Bereichen, insbesondere dem Investmentbereich, abgenommen. Ein hoher Goldpreis und wirtschaftlichen Unsicherheiten werden die Goldnachfrage aus dem Schmucksektor wahrscheinlich auch im Jahre 2013 dämpfen. Die Nachfrage nach Gold zur industriellen Verwendung und beim Zahnersatz machte 2011 nur gut 10% der gesamten Goldnachfrage aus. Wie auch in der Schmuckindustrie werden hohe Preise und ein eventuell niedriges und/oder volatiles Wachstum wahrscheinlich auch 2013 die Nachfrage nach Gold für die Verwendung in der Industrie schwächen. Die Nachfrage aus dem Investmentbereich macht – ohne Berücksichtigung der Schmuckindustrie – über 40 % der Gesamtnachfrage aus. Vor dem Hintergrund des Ansteigens der Schulden und Versorgung mit Liquidität in bedeutenden Industrieländern und als Folge der Finanzkrise, die 2007 begonnen hat, erreichte die Nachfrage nach Gold im Jahre 2011 Rekordhöhen. Während sich die Nachfrage nach Gold beim Goldpreishoch im zweiten Quartal 2010 beinahe in gleichen Teilen von an den Goldpreis gekoppelten Wertpapieren wie Gold ETFs (Exchange Traded Funds) und physischem Gold in Form von Barren und Münzen genährt hatte, änderte sich dies während dem letzten Goldpreishoch im dritten Quartal 2011, als nahezu 80% der Investmentnachfrage in physisches Gold, beispielsweise in Form von professionell verwahrtem Tresorgold, flossen. Dies deutet darauf hin, dass das Thema Sicherheit für viele Goldanleger eine wichtige Rolle spielt. Anleger, die in Gold investieren, betrachten physisches Gold und auch Tresorgold typischerweise als sicherere Anlageform als sogenanntes “Papiergold”. Die zweite wichtige Ursache für den Goldpreisanstieg ist neben der Nachfrage ist das Angebot an Gold. Das Angebot setzt sich zusammen aus der Minenförderung, d.h. der Goldproduktion, und dem Gold-Recycling. Die Minenproduktion erreichte 2010 ein neues Hoch und es wird erwartet, dass sie bis 2013 um ca. 10% steigen wird. Die Wiederverwertung von Gold bzw. von Goldabfällen befindet sich ebenfalls auf einem Rekordlevel. Der hohe Goldpreis und wirtschaftliche Probleme werden wahrscheinlich auch 2013 und in den darauffolgenden Jahren eine hohe Wiederverwertung von Goldabfällen zur Folge haben. Szenarien für 2013 und den Goldpreistrend Der zentrale Faktor für die Goldpreisentwicklung 2013 und danach wird die Entwicklung der globalen Finanz- und Staatsschuldenkrise sein. Die Höhe der Schuldenstände, die von den Regierungen der westlichen Industrienationen und häufig auch vom Unternehmenssektor und vom Privatsektor angehäuft wurden, sind immer noch nicht tragbar. Es gibt grundsätzlich nur ein Szenario, um von diesen Schuldenlasten runterzukommen: Disziplinierter Schuldenabbau (“deleveraging”). Die Alternative, die über die letzten Jahre verfolgt wurde, läge darin, mehr Schulden aufzunehmen und auf ein Ansteigen des Wirtschaftswachstums zu spekulieren. Dies könnte im Laufe der Zeit zu einem Inflationsniveau führen, welches deutlich über dem der westlichen Währungen während des letzten Jahrzehnts liegt. Sowohl eine deleveraging, welches wahrscheinlich lange und schmerzhaft sein wird (“die verlorene Dekade”), als auch ein Abbau des realen Schuldenlevels durch höhere Inflation könnten dazu führen, dass Gold von vielen konservativen Anlegern auch 2013 und darüber hinaus als attraktive Versicherung bzw. als relativ sichere Wertanlage angesehen werden wird. Geopolitische Risiken, wie beispielsweise die Beziehungen zum Iran, werden ebenfalls dazu beitragen, dass Gold als “sicherer Hafen” angesehen wird. Vorhersagen für die Goldpreisentwicklung 2013 Von Bloomberg Ende 2011 befragte Analysten haben für März 2012 einen Goldpreis in Höhe von 1.950,- Euro pro Unze vorhergesagt. Die Französische Bank BNP Paribas schätzte im Dezember 2011 einen durchschnittlichen Goldpreis in Höhe von 1.775,- US Dollar pro Unze für 2012 und 2.150,- US Dollar pro Unze für 2013. Demgegenüber erwartet Thomson Reuters GFSM, dass der Goldpreis Ende 2012 oder Anfang 2013 seinen Höhepunkt erreichen und von 2013 an wieder fallen wird. Die US Bank Morgan Stanley hat für das vierte Quartal 2012 einen Goldpreis auf dem Niveau von 2.000,- US Dollar vorhergesagt. Goldman Sachs rechnete Anfang Juni 2012 mit einem Anstieg des Goldpreises auf 1.940,- US Dollar innerhalb von zwölf Monaten. Der CEO der größten US-amerikanischen Goldminengesellschaft Newmont Mining erwartet für das Jahr 2013 ein Ansteigen des Goldpreises auf 2.550,- US Dollar. Auch die Commerzbank veröffentlichte Anfang September 2012 eine Prognose, nach der spätestens im ersten Quartal 2013 der bisherige Höchststand des Goldpreises vom September 2011 überschritten werden dürfte. Die Deutsche Bank rechnete Mitte September 2012 damit, dass der Goldpreis in der ersten Jahreshälfte 2013 über 2.000,- US-Dollar klettern wird. Die Analysten von Schroder Investment Management prognostizierten Ende Februar 2012, dass sich die positive Goldpreisentwicklung der letzten Jahre über die kommenden fünf bis acht Jahre fortsetzen könnte und der Goldpreis bis auf 5.000 US$ ansteigen könnte. Ausblick auf Gold 2013 und danach The Vielfalt der Analystenschätzungen für die Goldpreisentwicklung 2013 und in den darauffolgenden Jahren spiegelt die Unsicherheiten auf den globalen Märkten wider. Interessanterweise performt Gold häufig sowohl in Deflationsszenarien (die beispielsweise durch einen Schuldenabbau hervorgerufen werden können) gut, als auch in Szenarien mit hohen Inflationsraten (zu denen es beispielsweise kommen könnte, wenn die Staatsschulden weiter ansteigen). Der Goldpreis entwickelt sich daher tendenziell sowohl in Zeiten von wirtschaftlichen Unsicherheiten als auch in Zeiten von akuten Krisen positiv. Leider sind die globalen Finanzprobleme noch nicht gelöst. Einige glaubwürdige Kommentatoren erwarten, dass sich die konjunkturelle Unsicherheit und der schmerzhafte Schuldenabbau noch einige Jahre hinziehen werden und möglicherweise erst zu Beginn des nächsten Jahrzehnts überwunden werden. Eine maßvolle Vermögensanlage in Gold wird daher aus der Sicht vieler Anleger in der voraussehbaren Zukunft sinnvoll bleiben. Dies könnte eine positive Goldpreisentwicklung in 2013 und darüber hinaus zur Folge haben. Die Diversifizierung des Vermögens, d.h. die Streuung des Vermögens auf verschiedene Anlageklassen und Anlageobjekte, sollte für sicherheitsorientierte Anleger die kommenden Jahre unerlässlich bleiben.
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