Krankheit der Börsianer: mangelnde Distanz. Die äußert sich darin, dass Anleger bei stetig fallenden Kursen irgendwann dem Glauben verfallen, Kurse würden immer weiter fallen. Die Fallbewegung wird quasi als die Normale angenommen. Mit steigenden Kursen ist es im übrigen umgekehrt ebenso. Man ist mit den Augen so nahe und distanzlos am Geschehen, dass man die Sicht für das Ganze verliert. In diesem "Big Picture" wird nämlich sehr schnell deutlich, dass Börse, dass Kursbewegungen ein ewiges Auf und Ab sind. Keine Kursverfall dauert ewig und auch kein Kursanstieg. Irgendwann hat alles sein Ende; auch wenn man es nicht mehr für möglich hält.
Für Coba bedeutet das: aus der Tatsache, dass der Kurs seit März 2011 beständig fällt, lässt sich mitnichten ableiten, dass er das weiterhin tut. Auch im Jahr 2000 ist der Kurs ohne Unterlass gefallen, bis ins Jahr 2003 hinein. Und dann stieg er plötzlich (!) wieder. Was war geschehen? Nichts. Die Märkte wollten einfach nicht mehr. Punkt.
Das wird auch diesmal keinen Deut anders sein. Ob der Kurs nun genau an der aktuell erreichten Marke Halt macht, kann niemand vorher sagen. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass der Dreifachboden hält, ist IMMENS groß. Sollte er also tatsächlich halten und die Shortseller erkennen, dass hier das Ende der (umgekehrten) Fahnenstange ist, werden sie beginnen einzudecken und damit einen Shortsqueeze auslösen (auf den ich mich schon seit Monaten freue). Das bedeutet: ein steiler und hyperbolischer Kursanstieg. Wohlgemerkt: ohne, dass sich fundamental irgend etwas wesentliches bewegt hätte!
Allen Jammerern, Schwarzsehern und Leuschel-Jüngern kann ich nur raten, abzuwarten, wie der Test der Unterstützung verläuft. Verläuft er positiv, haben wir einen "Stahlbetonboden", den so schnell nichts mehr durchschlägt. Dann hätte sich die ganze Schinderei gelohnt. Also bitte, Nerven und Disziplin behalten. |