und wie viele Module letztendlich Jinko in ihr eigenes Projektgeschäft im Quartal verbaut ist eigentlich kaum relevant, denn da kann man ja recht flexibel sein. Ist ja beim eigenen Projektgeschäft gerade das Schöne.
Absatz an Dritte mit 700 MW ist absolut top. Die Bruttomarge hat aber dann doch deutlicher gelitten wie man erwarten konnte. Die Modulbruttomarge ging um 2,5% auf 19,5% gg. Q4 zurück. Da auch die Bruttomarge beim Stromverkauf deutlich zurück ging um 12,5% auf 42,5% hat das dann natürlich dann doch deutliche Spuren bei der Gesamtbruttomarge hinterlassen (Q1: 20,3%/Q4: 22,3%). Auf der anderen Seite waren aber Forward Contracts mit 9 Mio. $ deutlich im Plus und die müsste man wenn man es genau nehmen will der Bruttomarge dazu rechnen und dann würde wir auf eine Q1-Gesamtbruttomarge von sehr guten 22,3% kommen und die würde dann absolut im Rahmen der Erwartungen liegen.
Die operativen Kosten zum Umsatz liegen bei 12% und sind ganz ok, da aber die Bruttomarge dann doch schlechter ausefallen ist als erwartet war die Q1-EBITmarge mit 8,4% auch niedriger wie erwartet. Liegt aber z.B. nach wie vor deutlich höher wie bei Trina. Trina hatte in Q1 5,2%.
Der Nettogewinn mit 8,2 Mio. $ bzw. das EPS mit nur 0,24 $ sieht auf den ersten Blick richtig schlecht aus, aber wenn man das Non GAAP-Ergebnis anschaut mit einem Nettogewinn von 27,6 Mio. $ bzw. dem Non GAAP EPS von 0,88 $, dann ist das richtig klasse. Jinko hatte in Q1 erhebliche nicht liquidtätswirksame Sondereffekte über 18,3 Mio. $ (Währungshedging, Neubewertung der Wandelanleihe) und das macht sich dann im Non GAAP-Ergebnis natürlich sehr deutlich positiv bemerkbar.
Wird spannend sein wie die Börse die Zahlen bewertet, aber ich halte sie für sehr ordentlich bis gut. Das Non GAAP-Ergebnis mit einem EPS von 0,88 $ ist sogar hervorragend. Die Frage ist halt wie die Börse dieses richtig gute Non GAAP-Ergebnis akzeptiert und das wird dann den heutigen Kursverlauf entscheiden. Die Vorbörse in den USA reagiert kaum auf die Zahlen. Da ist mal sich wohl auch etwas unschlüssig ob man nun die nackten Zahlen bewerten soll, die ja auf der Gewinnseite nicht gerade gut sind, oder ob man das Non GAAP-Gewinnergebnis bewerten soll, die hervorragend sind.
Die Q2-Guidance mit einem Absatz zwischen 750 bis 800 MW deutet auf einen Q2-Umsatz von 480 bis 490 Mio. $ hin und damit deutlich über den Konsens, der ja lediglich bei 430 Mio. $ liegt.
Kurzum die nackten Zahlen sind nicht allzu berauschend, aber wenn man sich die Details anschaut, dann relativiert sich die für Jinko-Verhältnisse schwache Bruttomarge (siehe Forward Contracts) und wenn man die nicht liquiditätswirksamen Sondereffekte außen vorlässt (Währungshedging Minus 13,5 Mio. $/Zeitbewertung der 2011er Wandelanleihe Minus 4,8 Mio. $), dann würde der Nettogewinn bzw. das EPS richtig gut aussehen wie man ja auch am Non GAAP-Ergebnis sieht. |