BRÜSSEL - Wie es weiter geht beim insolventen Speicherchiphersteller Qimonda (WKN: A0KEAT) wurde gestern unter anderem im Europäischen Parlament beraten und dort gab es eine klare Aussage. Bis in die späten Abendstunden hinein währten die Beratungen im europäischen Parlament, doch die Antwort der EU-Kommission ist eindeutig: Die Frage der Schließung von Qimonda liegt außerhalb der Befugnisse der Kommission. Erklärt hatte diese, für zahlreiche Abgeordnete enttäuschende Antwort, der tschechische EU-Kommissar für Beschäftigung, soziale Angelegenheiten und Chancengleichheit, Vladimír Špidla. Mehrere portugiesische Abgeordnete hatten sich in einem Brief unter anderem an die EU-Kommission gewendet und um Unterstützung für Qimonda zu bitten. Gesichert werden sollten damit zahlreiche Arbeitsplätze in Portugal aber auch in Deutschland. Laut Diário Digital betonte der Kommissar, dass im Rahmen der Wirtschaftskrise täglich Unternehmen Restrukturierungen und Jobabbau ankündigen - nicht so Qimonda. So hätten sich bislang weder Manager noch Mitarbeitervertreter direkt an die Kommission gewendet. Dennoch wolle man die Arbeitnehmer nicht ganz ohne Hilfe dastehen lassen. So werde man alle Anfragen aus Portugal und Deutschland, welche im Rahmen des Globalisierungsfonds eingehen, berücksichtigen. Weitere schlechte Nachrichten kamen gestern zudem aus Deutschland. So erklärte der Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg gegenüber der Sächsischen Zeitung, dass Qimonda für ihn kein „systemrelevantes Unternehmen“ darstelle. Eine mögliche Unterstützung seitens des Bundes tendiert damit immer mehr gegen Null. Qimonda muss sich also mit immer größerer Wahrscheinlichkeit selbst helfen - wenn es kann. (vue/rem) http://www.it-times.de/news/nachricht/datum/2009/03/11/qimonda-entscheidung-zukunft-ohne-eu/ |