Der aktuelle Kurssturz bei RWE infolge des "gigantischen" Gewinnrückgangs bei Innogy von prognostizierten 4,4 Mrd. € auf 4,3 Mrd. € ist auf jeden Fall erheblich übertrieben.
Seitens des Innogy-Management war es jedoch nicht unbedingt geschickt bei der Vorlage der letzten Quartalszahlen vor etwa einem Monat und bei der Analystenkonferenz keinen Ton davon zu sagen bzw. keine Hinweise darauf zu geben, sondern die alten Werte einfach zu bestätigen. Den das Problem was zu dem leichten Gewinnrückgang geführt hat besteht ja nicht erst seit gestern, sondern seit vielen Monaten (IT-Problem bei der Innogy-Tochter in England mit massig fehlerhaften Abrechnungen und frustrierten abspringenden Kunden). Sowas erstmal zu verschweigen sorgt dann im Nachgang natürlich bei den Anlegern für erhöhten Frust und vor allem Vertrauensverlust. Dies ist nachhaltiger einzustufen, als wenn die Schätzung mal nicht punktgenau getroffen wird.
Grundsätzlich sehe ich bei RWE auf lange Sicht halt das Problem mit der Kohle. RWE ist durch die Braun- und Steinkohlekraftwerke noch in erheblichen Maße von der Kohle abhängig. Und dass die Kohle auf lange Sicht unter die Räder kommt ist allgemeiner Konsens. Hier wird es langfristig nicht rauf, sondern eher runter gehen. RWE hat natürliche auch noch andere Kraftwerksarten (z.B. Gas, Wasser, ....), aber eben auch in erheblichen Maße die Kohle.
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