Doch dass es überhaupt jemals ein Drittpartnergeschäft gegeben haben könnte, schloss Jaffé aus: «Ein Geschäft dieser Grössenordnung können Sie nicht spurlos betreiben», sagte der Insolvenzverwalter. Spuren gab es aber nach Worten des Juristen nicht. So hätte die Insolvenz einen Proteststurm von Kunden und Geschäftspartnern auslösen müssen, die keine Zahlungen mehr abwickeln konnten oder Angst um ihr Geld hatten. «Wir haben nicht einen Anruf erhalten (.), niemand, der uns beschimpft oder verflucht hätte.»
Erstens kann Jaffé blubbern, was er will: seine Untersuchungen waren methodisch fragwürdig und das sage nicht nur ich und die Verteidigung, sondern das sagte auch James Freis
lies z.B.: Sehr geehrter Herr Dr. Jaffé
oder: Dossier: Der TPA Reality Check
Damit sind seine daran anschließenden Behauptungen ohnehin uninteressant, aber gehen wir sie gerne durch:
«Ein Geschäft dieser Grössenordnung können Sie nicht spurlos betreiben», sagte der Insolvenzverwalter. Spuren gab es aber nach Worten des Juristen nicht.
Das Geschäft lief nicht auf den Servern, auf die der Insolvenzverwalter Zugriff hatte (siehe z.B. die Aussagen zu entsprechender Infrastruktur in Stadelheim). Auch bei den #dirtypayments wurde klar ausgesagt "Es war nur ein sehr kleines Team, dass diese Geschäfte abgewickelt hat". Jaffé hat selbst keine Ahnung von der Materie und seine Berater von Gleiss Lutz auch nicht (siehe Zeugenaussagen Stadelheim), außerdem war die Untersuchung konzeptionell ein Zirkelschluss (siehe Aussagen Stadelheim).
So hätte die Insolvenz einen Proteststurm von Kunden und Geschäftspartnern auslösen müssen, die keine Zahlungen mehr abwickeln konnten oder Angst um ihr Geld hatten. «Wir haben nicht einen Anruf erhalten (.), niemand, der uns beschimpft oder verflucht hätte.»
Auch das ist kein Beweis, lediglich ein weiterer Hinweis darauf, dass Jaffé nicht weiß, wovon er spricht. Es gab Berichte von Paymentdienstleistern in Asien, zu denen verzweifelte Wirecardkunden gelaufen sind.
Einer der Konkurrenten der Wirecard im High Risk hat direkt nach dem Zusammenbruch darüber geschrieben, wie sehr das High Risk Business getroffen wurde durch die Insolvenz. Das ist immer noch online
In late June 2020, Wirecard filed for insolvency. This has had a dramatic impact on the high risk payment processing space, in which Wirecard was a significant brand. Although the specifics of the situation are still unknown and new details keep emerging, many businesses are looking for Wirecard alternatives to help secure their processing capabilities into the future. The Wirecard Insolvency
For years, Wirecard has been a well-known brand in the payment processing space. In particular, it was known for its high risk accounts that helped merchants in certain industries get access to processing capabilities. The company was founded to serve gambling and adult-content websites that were being rejected by more traditional providers.
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More importantly for high risk account holders, it is time to find an alternative that can help them continue operating.
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In short, it is prudent to move to another provider as promptly as possible. This will help to ensure that you can feel confident you will receive all the money that should be coming to you via customer payments. Additionally, you will not discover that your account has been sold to some unknown provider.
Die Geschäfte wurden nicht mit Aschheim gemacht und daher ist es ein weiteres Null-Argument, dass dort keiner angerufen hat... Wenn man in Betracht zieht, dass die Netzwerkknoten eines möglichen Systems außerhalb der offiziellen Wirecard von engen Vertrauten von Marsalek und Bellenhaus besetzt waren, ist das Argument endgültig als das enttarnt, was auch der Rest der heutigen Aussage war: Nichts als heiße Luft! Aus dem Umfeld der Verteidigung wurde mir mitgeteilt, die Aussage Jaffés sei "im Rahmen des Erwarteten" gewesen. Das sehe ich genauso. Das Gelaber der Journalisten, die die ganzen letzten Wochen oft nicht einmal im Gericht waren, kannst Du vergessen.
Fazit: Glaub, was Du willst, aber eine sinnvolle Erläuterung kriegst Du nicht bei Jaffé, denn der hat keinen Schimmer, wovon er spricht.
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