dass Du auch so emotional sein kannst, auch, wie gesagt. Das ist wichtig und ein unerläßlicher Teil einer unabhängigen, kompletten Persönlichkeit. Das meine ich ganz so, wie ich es sage. Frau Niesel wird mich vermutlich dafür tadeln.
Ja, ich lebe allein. Das ist nichts Besonderes, und auch nichts durchweg Negatives. Man hat viele Freiheiten, die man gebunden nicht hat, und die sind mir sehr wichtig. Ausgesucht hab ich mir das nicht. Es gab einfach nichts Passendes, also Menschen, von denen man auch nach längerer Zeit noch überzeugt ist, im Gegenteil. Es könnte auch sein, dass meine Art der Auswahl bisher verkehrt gewesen ist, das ist aber bei sehr vielen Leuten so, ich sehe es förmlich in meinem Umfeld. Jeder Topf sucht sich seinen Deckel mit den gleichen Löchern drin, so könnte man es umschreiben.
Ich habe Männer aus meinem Umfeld gesehen, die nach einer Trennung nach 1/2 Jahr sich was "Neues" an Land gezogen haben. Die sind einfach nicht fähig, allein zurecht zu kommen, die müssen immer 4-füßig durchs Leben gehen, sonst fehlt was am Selbstwertgefühl, oder an der (Selbst-) Sicherheit, oder in den praktischen Fragen des Alltags. Mein Uraltkumpel, jetzt genau 48 Jahre verheiratet, und sehr zufrieden damit, was auch abhängig bedeutet, der muß immer alles erst "abstimmen", was er macht. Wenn ich mal allein mit dem länger unterwegs war, was selten vorkam, fast immer war häufigen gemeinsamen Unternehmungen sonst seine Frau dabei, dann wurde seine Stimmung über die Tage immer schlechter, der Ton härter. Der war einfach allein ohne seine gewohnte Zuwendung und emotionelle Unterstützung durch seine Frau innen drin regelrecht verunsichert, das war deutlich für mich zu sehen. Der ist sonst alles andere als unsicher, im Gegenteil, aber dessen Abhängigkeit von seiner Frau wurde mir durch diese Stresstouren erst bewußt.
Ich kann jederzeit meinen Status ändern, ich kann in der Beziehung ziemlich unerwartete Dinge tun, auch für mich unerwartet :o). Aus einer Ehe kommst Du umgekehrt so gut wie gar nicht mehr raus, oder nur mit großen Verlusten. Ich mag einfach die Unfreiheit nicht, das wirds sein.
Zu Aktien habe ich selbstverständlich auch keine Bindung, wer die hat, ist ein hoffnungsloser Fall. Es ist für mich eher so eine Art gutes Housekeeping, ein Ordnen der Finanzen, damit alles läuft. Der ursprüngliche Anlaß für Aktien etc. war ja, der Bank die Möglichkeit zu entziehen, mit dem Festgeld Geschäfte zu machen, und dafür nur Almosen im Gegenzug zu geben. |