das wußte ich gar nicht, dass BMW H2 Verbrenner schon in der Serienproduktion hat.
BMW ist ja technikaffin, die probieren vieles aus, kriegen sehr gute Ingenieure, jeder will da arbeiten, wenn er kann, schießen aber manchmal übers Ziel hinaus bei den unkonventionellen Lösungen. Ich kann mich noch dran erinnern, dass BMW für die manuelle Einstellung der Scheinwerferhöhe, als das noch neu war, mal ein gruseliges Hydrauliksystem hatte, dessen Fehleranfälligkeit jedem sofort klar wurde, der sich das angesehen hat. Grandland als alter Fahrzeuginscheniör hätte sich mit Grausen abgewandt. Stimmts, Grötzi ?
Und jetzt macht BMW die Einstellung der Scheinwerfer automatisch, bei jedem Anknipsen der Lichter geht dieser kleine Stellmotor rechts und links hoch und runter, und sucht den optimalen Winkel. Da kann man sich ausrechnen, wann die Stellmotoren hinüber sind. Gleiches gilt für Fensterheber, bei jedem mal Tür zu macht das Auto höflich die Fenster rechts / links ca. 1 cm runter, und dann wieder rauf, nur um das Schließen zu erleichtern, und eventuellen unschönen Überdruck im Inneren mit Elektronik weg zu bügeln.
Solche zu aufwendigen, fehleranfälligen Sachen oder schlichtweg Übertriebenes gibt es noch mehr bei BMW, z.B. ist das Fahrwerk für Runflat Reifen ausgelegt, will man mal andere montieren, gehts zwar, ist aber eben insgesamt suboptimal. Man spürt förmlich, wie die Ingenieure von BMW diese leidige Angelegenheit der Reifenpannen elegant lösen wollten, ohne Ersatzrad (hamwer nicht mehr) oder Dichtmittel, taten das aber zu Lasten der universellen Nutzbarkeit.
Also BMW ist sehr innovativ, klasse im Styling (bis auf die Familienkutschen), und die Autos sind ein schönes Spielzeug für Männer, aber manches ist mit der heißen Ingenieursnadel genäht, und weniger von der harten Alltagspraxis bestimmt. MBG und VW macht solche Sachen viel belastbarer, natürlich aber auch langweiliger.
Zudem halte ich instinktiv Abstand von H2 unter Druck, die Tanks dafür scheinen aus so einer Art Verbundwerkstoff aus Carbon und Fasern zu sein. Selbst wenn Linde das Handling für so was entwickelt haben sollte, das Gefühl mit so einer Bombe im Auto ist nicht gut. Ziemlich unwahrscheinlich, dass bei dem Betanken dieser Druckbehälter mit H2 flüssig nicht irgendwann mal was passiert. Nur brennen würde es dann wohl nicht, H2 ist zu flüchtig und explosiv --> größeres Ereignis.
Aber wenn ein Hersteller im Maschinenbau so emsig ist wie BMW, dann ist das immer ein Qualitätsmerkmal, für Produkte und Aktie.
P.S. Frau Niesel, das war jetzt wieder ein langer Artikel, ich kann halt nicht anders wie gründlich. |