Danke für den guten Beitrag. Manches teile ich, anderes nicht. So wie wir nicht über Fresenius diskutieren, schreibe ich nur zu den aus meiner Sicht konträren Punkten.
Regelmaessig ist es jedoch so, dass nicht die Vielen das Geld verdienen, sondern die Wenigen, die es den Vielen abnehmen.
Ist nur auch immer eine Frage des Blickwinkels. Gesamtgesellschaftlich besonders in D sind die Aktionäre die Wenigen. Bei Steinhoff ist gerade der ganz Wenige Herr Wiese.
Ist sicher was dran schon weil die Großen, dem Geschehen ganz Nahen naturgemäß weniger sind als die Kleinen, Entfernteren => Insider, Informationsvorsprung, Einfluss, Beachtung. Was sollte nun aus diesem Zusammenhang folgen: Keine Aktienkäufe durch Kleinaktionäre mehr? Ein Unternehmen, dass sein operatives Geschaeft hauptsaechlich in Afrika, seine Hauptbörsennotierung in Deutschland und seinen juristischen Sitz nach niederlaendischem Recht hat
Immerhin scheinen diese Standortentscheidungen funktional-ökonomisch einigermassen begründet und könnten zu Vorteilen geführt haben und noch führen.
Mag zwar durchaus ein Indikator für windige Konzernorganisation sein. Wird aber genauso erfolgreiche Unternehmen mit ähnlicher Struktur und Pleiteunternehmen mit einfacherer Struktur geben. Wie waren jene Strukturen bspw. bei WCM, Karstadt, Praktiker, Solarworld?
Ein Aktienkurs, der nun schon taeglich in Südafrika niedriger schliesst als auf Xetra, obwohl die Anleger dort doch naeher dran sind an der Materie als die Anleger hier.
Räumliche Nähe ist i.d.Z. heute kein Argument mehr. Die (Klein)Anleger entscheiden auf Basis von Informationen, die quasi weltweit gleichzeitig verfügbar sind. Im übrigen schliessen JSE und Xetra nicht gleichzeitig.
Insgesamt glaube ich Dir die Korrelation Diskussionsstatistik - Unternehmensschicksal schon. Sie bleibt jedoch eine technische Analyse, welche Quantität, nicht Qualität bzw. Inhalt, von Beiträgen oder diskutierten Meldungen umfasst.
Mein - möglicherweise scheiternder - Ansatz ist in der bestehenden Unsicherheit dennoch möglichst viel Fundamentales sowie Meinungen Anderer zum Objekt zu erfahren. Die Diskussionsstatistik hingegen sagt direkt nichts zum fraglichen Objekt, sondern zu den sich damit beschäftigenden Subjekten.
Und schliesslich wird bei solchen Statistiken gerne der umgekehrte Fall übersehen, kurz dass vieldiskutiert viel Geld bedeuten kann. Es liegt gar nicht so fern dass Überflieger und Pleitegeier ähnliche Merkmale aufweisen. Der eine steht am bisher unerklommenen Gipfel, der Andere liegt in der Gletscherspalte. Beide waren sie Draufgänger, suchten neue Wege.
Denke dabei aktuell an Bitcoin sowie die Masse Altcoins, Blockchain-Startups... Stark diskutiert, die meisten werden allerhöchstwahrscheinlich eines Tages weg vom Fenster sein bzw. pennystocklike dümpeln. Dennoch machen damit derzeit Tag für Tag viele Menschen den Reibach.
Klar, wäre die Steinhoff-Aktie nur 10% statt 85% gefallen, wäre hier weit weniger los, wären auch die Handelsvolimna weitaus kleiner, bestünde keine Isolvenzgefahr - und eben auch nicht die Grosschance.
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