Charttechniker prognostiziert: Das dicke Ende kommt erst noch
Erst beim Stand von 3800 Punkten habe der Dax Potenzial für einen Trendwechsel - Stimmungsindikatoren noch zu positiv Berlin - Kurssturz und kein Ende. Angeführt von Bayer und der Deutschen Telekom markiert der Dax täglich neue Tiefstände. Nach Einschätzung des technischen Analysten Marcel Mußler ist das Ende der Talfahrt aber noch immer weit entfernt. Eine nachhaltige Trendwende erwartet der Herausgeber der auf Charttechnik spezialisierten Mußler-Briefe erst nach einem weiteren Absacken bis auf 3800 Indexpunkte. Dies liegt im Bereich des Tiefpunkts der Börsenkorrektur des Jahres 1998. Dort treffen mehrere langfristige Trendlinien zusammen, woraus sich eine "dominante und provozierende Dreifachunterstützung" ergebe, so Mußler. Aber es kommt noch schlimmer: Auf dem Weg bis zur 3800 sieht der Chartist keine elementaren Auffanglinien, die ausreichend tragfähig wären, um als Wendepunkt herzuhalten. Den möglichen Zeitpunkt für das Erreichen des anvisierten Tiefpunkts sieht Mußler im Verlauf des kommenden Jahres. Kurzfristige, auch saisonale Erholungsversuche seien denkbar, dürften sich aber als wenig nachhaltig erweisen. "Die bittere Pille wird uns nicht erspart bleiben - der Sell-Out (Ausverkauf) muss einfach her", so Mußlers wenig ermutigendes Fazit. Erst danach sei der Weg für eine deutliche Erholung wieder geebnet. Argumente, die den skeptischen Ausblick stützen, liefern vor allem auch die Stimmungsindikatoren. "Solange von Seiten der Medien und der Fundamentalanalysten ständig Hoffnung und Durchhalteparolen verbreitetet werden, wird an den Märkten nichts gehen", so der Charttechniker. Jede neue Hausse sei bislang in der Resignation geboren worden, und von der ist der Markt noch immer entfernt. "Solange die Stimmung besser ist als die Lage, hat die Hausse keine Chance." Einzige Hoffnung für Langfrist-Bullen bleibt folglich, dass sich die Talfahrt nicht weiterhin über Wochen und Monate hinzieht. Die Chancen auf einen nächsten großen Schritt nach Süden sind derzeit aber ausnehmend günstig. Der steigende Euro bringt jetzt zusätzlichen Druck auf die Exportwerte und auch die Technik deutet auf die nächste Verkaufswelle hin. Der Dax näherte sich dieser Tage wieder dem unteren Rand des mittlerweile 17-monatigen Abwärtstrendkanals. Ein deutlicher Durchbruch und eine nachfolgende Verkaufspanik könnten helfen, einen Großteil des verbleibenden Weges nach Süden zurückzulegen, anstatt wie bisher in einem langsamen und mühseligen Trend nach unten zu marschieren. raf
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