AKTIENSERVICE FUNDAMENTAL-EMPFEHLUNG DER WOCHE: auf dem aktuellen Kursniveau kann man mit E.ON langfristig wenig falsch machen; Topsolider Substanzwert mit Potenzial __________________________________________________
Keine Frage - der E.ON-Erfolg ist stark von der Kompetenz des Vorstandes gepraegt, der schon in der Vergangenheit Unmoegliches moeglich machte. Auch mit der Ruhrgas-Uebernahme, deren Vollzug nun zwar noch einigen Komplikationen unterliegt, aber soweit in trockenen Tuechern ist, hat E.ON einen grossen Coup gelandet.
E.ON ist das drittgroesste Industrieunternehmen Deutschlands und Europas zweitgroesster privater Stromversorger mit einem Umsatz von mehr als 60 MRD Euro. Der aus VEBA und VIAG entstandene Kon- zern ist in der Erzeugung, im Handel, in der Uebertragung/Vertei- lung sowie im Vertrieb von Strom aktiv. Ferner beliefert der Kon- zern Kunden mit Gas und Wasser. Das Energiegeschaeft ist in der E.ON Energie AG gebuendelt, die im Juli 2000 durch den Zusammen- schluss von PreussenElektra und Bayernwerk entstand.
E.ON Energie AG ist die Fuehrungsgesellschaft fuer die Strom-, Wasser- und Gasaktivitaeten des E.ON-Konzerns und das zweit- groesste private Stromunternehmen in Europa. Durch wesentliche Beteiligungen an regionalen Versorgungsunternehmen in ganz Deutschland beliefert E.ON Energie 12 Millionen Kunden mit Strom. Ausserdem ist das Unternehmen europaweit in mehr als einem Dut- zend Laendern mit Beteiligungen und Kooperationen engagiert, ins- besondere in Skandinavien, Russland, den baltischen Staaten, Po- len, Tschechien, Ungarn, Italien, Schweiz und den Niederlanden.
In der Tochter Degussa, aus der Verschmelzung von Degussa-Huels und SKW Trostberg entstanden, sind die Spezialchemieaktivitaeten gebuendelt (weltweit Nr. 1) und E.ON Viterra ist eines der fueh- renden Immobilienunternehmen in Deutschland.
Seit der PowerGen-Uebernahme verfolgt der Konzern das Ziel, zum weltweit groessten Energiedienstleister zu avancieren. In diesem Zusammenhang werden Tochtergesellschaften, die nicht mehr zum Kerngeschaeft gehoeren, wie bspw. VAW Aluminium, Stinnes, Viter- ra, und Degussa veraeussert. Das Mineraloel-Geschaeft hat man an groessere Wettbewerber abgegeben, Gelsenwasser (Wasser) muss durch wettbewerbsrechtliche Auflagen bezueglich der Ruhrgas-Ue- bernahme abgegeben werden, Degussa wird wohl an RAG gehen, Stin- nes wird von der Deustchen Bahn gekauft etc. etc.
Zeigten sich Anleger und Analysten anfangs skeptisch, inwiefern die Dauerbaustelle E.ON ein erfolgreiches Ende findet, zeichnet sich nun jedoch der Erfolg deutlich ab. Die Dynamik des Umwand- lungsprozesses ist hoch, E.ON verfuegt zudem ueber hohe Ressour- cen.
Die durch diese Desinvestitionen vereinnahmten Mittel sind fuer weitere Akquisitionen im Kerngeschaeftsbereich Energie vorgese- hen. Mancher Anleger oder auch Analyst mag zwar bezweifeln, dass das Energiegeschaeft langfristig genuegend Rendite abwirft, ins- gesamt sind wir jedoch der Meinung, dass E.ON in einigen Jahren als fokussierter Energiedienstleister profitabler sein wird, als dies bei Konzentration auf Energie und Chemie und ... der Fall sein wuerde. Derzeit verfuegt E.ON ueber eine Kriegskasse von knapp 35 Mrd Euro. Allein dies zeigt die immensen Substanzreser- ven des Konzerns. Man kann sich also beruhigt am Markt umschauen und bei guter Gelegenheit beherzt zuschlagen. Weitere Akquisitio- nen, vor allem im Energiebereich und insbesondere in den USA, sind zu erwarten. Die im Bundesstaat Kentucky taetige Powergen- Tochter LG & E stellte fuer E.ON nur einen ersten Schritt auf dem US-Markt dar, dem weitere folgen werden.
Nachdem der schlimmste Preisdruck auf Grund der Liberalisierung der Energiemaerkte nun zunaechst verdaut ist und auslaufende Ver- traege bereits wieder zu Preissteigerungen fuehren, sehen wir bei E.ON aufgrund des fortgesetzten Abbaus von Ueberkapazitaeten und der voranschreitenden Konzentration auf das zukuenftige Kernge- schaeftsfeld Energiedienstleistungen langfristig positive Pers- pektiven. Bereits jetzt weist E.ON im Energiebereich die hoechs- ten Margen auf, welche sich durch Effizienzgewinne, Kostensyner- gien und Einsparungsprogramme in den naechsten Jahren nochmals steigern werden.
Das einzige nennenswerte Risiko, das wir temporaer sehen, sind Margenrisiken in einigen Regionen, denn just den zukuenftigen Zielmaerkten E.ONs (Strom USA, Gas und Wasser) steht die Libera- lisierung noch weitgehend bevor. Auf der anderen Seite hat sich gezeigt, dass der E.ON-Vorstand, insbesondere Konzernchef Hartman in der Lage ist, Probleme konsequent zu loesen, sowie die schwie- rigsten und auf den ersten Blick unmoeglichen Transaktionen ge- schickt einzufaedeln und erfolgreich abzuwickeln, wie dies bspw. beim Erwerb von Ruhrgas, der lediglich durch eine Ministerer- laubnis ermoeglicht wurde, der Fall war.
Mit einem 03e-KGV von 12 halten wir die Aktie fuer unterbewertet und im Hinblick auf die prosperierenden Entwicklungsperspektiven sowie die hohe Substanz langfristig fuer kaufenswert. Im Peer- Group-Vergleich auf 2002e-Basis sehen wir einen Discount von 15%. Die Gewichtung defensiver Investments wie RWE oder E.ON sollte flexibel gehalten werden und dann neu ueberdacht werden, sobald sich eine NACHHALTIGE Konjunkturerholung abzeichnet, da dann wie- der die Zykliker in den Fokus der Anleger ruecken duerften. Bis es soweit ist, duerfte jedoch noch einige Zeit verstreichen. Bis dahin halten wir E.ON fuer ein verantwortungsbewusstes Investment mit guenstigem Chancen/Risiken-Profil.
In Anbetracht des extrem schlechten Marktumfeldes empfiehlt sich statt Einmal-Investitionen die Nutzung des Cost-Average-Effekts, da der Anleger hiermit sein Einstiegsrisiko verringert und die Kaeufe ueber einen laengeren Zeitraum hinweg durchfuehrt, so dass er in schwachen Marktphasen mehr Anteile fuer sein Geld erhaelt. Das Risiko eines schlecht getimten Einstieges, das bei Einmal- investitionen besonders gross ist, wird somit verringert.
Auf Grund der desolaten Gesamtmarktlage sollten Anleger ihre Transaktionen umso akkurater planen, beispielsweise um durch ei- nen disziplinierten Kaufplan den Cost-Average-Vorteil zu nutzen. Plant ein Anleger unter Beachtung einer sinnvollen Portfoliodi- versifikation beispielsweise, einen Anlagebetrag von insgesamt 10.000 Euro in E.ON-Aktien zu investieren, empfiehlt es sich, den Kauf nicht en bloc durchzufuehren, sondern ueber einen Zeitraum von beispielsweise 20 Monaten jeweils monatliche Tranchen a 500 Euro zu erwerben.
E.ON (DAX 30), WKN: 761440
Marktkapitalisierung: 23,7 MRD Euro Umsatzmultiple 03e: 0,35 EPS 03e: 4,40 KGV 03e: 12
XETRA-Kurs 19.07. 53,00 Euro 52-Wochen-Hoch: 64,25 52-Wochen-Tief: 48,30
Kursziel 24 Monate: 65,00 Euro empfohlenes Stop-Loss: 48,00 Euro Unser Anlage-Urteil: "Long Term Buy"
OPTIONSSCHEIN-TRADING
Nachfolgend haben wir fuer aggressivere Investoren einen fair gepreisten langlaufenden Call-Optionsschein herausgesucht:
WKN Emittent Basispreis Faelligkeit Briefkurs Omega
653149 Sal.Oppenheim 50 Euro 12.12.03 0,91 4,03
Fuer Anleger, die dem Zeitwertverlust und dem Volatilitaetsein- fluss entgehen moechten - was insbesondere bei langfristigen Spe- kulationen auf steigende Kurse (da bei steigenden Kursen meist die Volatilitaet abnimmt, was sich negativ in der Preisbemessung niederschlaegt) vorteilhaft ist - haben wir nachfolgend ein Bull- Zertifikat auf E.ON des Emittenten BNP Paribas aufgefuehrt.
Die Vorteile von Hebel-Zertifikaten, Turbos bzw. Knockout-War- rants: Waehrend bei Optionsscheinen bei der Preisbildung Kenn- groessen wie Volatilitaet und Laufzeit (Zeitwertverfall) wichtig sind und die Performance stark beeinflussen koennen, gestalten sich Turbos wesentlich transparenter: Waehrend im Vergleich zu Optionsscheinen kaum Zeitwertverlust anfaellt und auch die schwer zu kalkulierende Volatilitaet so gut wie keine Rolle mehr spielt, ist der gewuenschte Hebel aber dennoch gegeben.
WKN Emittent Basispreis Knockout Laufzeit Briefkurs Hebel
639070 BNP Paribas 40 E 40 E 25.04.03 14,55 3,62 Hierbei sollten sich Anleger ueber die erhoehten Risiken beim Handel mit Optionsscheinen bzw. Knockout-Produkten bewusst sein und eine adaequate Limittechnik verfolgen. Anleger sollten ver- stehen, dass der Handel mit Optionsscheinen unter anderem durch die hoehere Reagibilitaet wesentlich risikoreicher als der phy- sische Aktienhandel ist und vornehmlich der gezielten Nutzung von zeitlich fest definierten Marktchancen dient. Auf Grund der Hebelwirkung ist ferner lediglich ein wesentlich geringerer Ka- pitaleinsatz erforderlich.
Gruß Pichel |