Das Anliegen des Studenten passt ins Bild. So wurde dieser Tage gefordert, dass ein Symposion an der Universität Frankfurt, das von einer renommierten Islamwissenschafterin organisiert wurde, abgesagt und die Professorin entlassen werde, da auch die Islamkritikerin Necla Kelek eingeladen wurde. Der Vorwurf des antiislamischen Rassismus ist in diesem Zusammenhang zwar vollkommen unzutreffend, zeigt aber, dass die Denunziation, die sich als Empörung tarnt, mittlerweile in bestimmen Kreisen zum Common Sense geworden ist. Gerade an Universitäten, die die Freiheit von Forschung und Lehre noch irgendwo in ihren Satzungen verankert haben, macht sich ein Ungeist breit, der besorgniserregend ist. Der Ruf nach Vorschriften, nach Verboten, nach Regelungen des Sprachgebrauchs, nach Normierung von Leselisten, nach Verbannung aller Positionen, die einem vermeintlich unfehlbaren Zeitgeist widersprechen, wird dabei nicht von übergeordneten Instanzen autoritär vorgeschrieben, sondern er kommt von unten. Von der Basis. Von den Studenten. Von kleinen, aber lautstarken Gruppierungen. |