Wenn einem die Augen zufallen, weil der Tag schon viel zu lange war, und man möchte trotzdem noch einen schon überfälligen Artikel schreiben, dann sind Flüchtigkeitsfehler fast vorprogrammiert. Genau dies ist mir heute Nacht gegen 2:00 Uhr passiert. Um endlich fertig zu werden und mich den (mehr oder weniger) wohlverdienten Träumen hinzugeben, habe ich mich auf meine Aufzeichnungen verlassen, die ich während des Conference-Call mitgeschrieben hatte (ich habe es in dem Posting bereits angedeutet). Nachdem ich zwischen 2 Trades nunmehr etwas Zeit gefunden hatte, habe ich doch noch mal rein gehört, festgestellt, dass sich die Angaben auf das Halbjahr und nicht auf das Gesamtjahr bezogen, und korrigiere den letzten Absatz meines Postings entsprechend:
Nachtrag zum Thema Treibstoffkosten: Im Conference-Call wurde erläutert, dass das Unternehmen in der Endoko Mine etwa 5 Mio Liter Diesel im ersten Halbjahr verbraucht hat, wobei der Preis etwa 99 ct je Liter beträgt. In der Thompson Creek Mine wurden 953.000 Gallonen verbraucht zum Preis von 4,06 $ je Gallone, also etwa 3,6 Mio Liter zu 1,07 $ je Liter. Damit bewegt sich der jährliche Treibstoffverbrauch in der Größenordnung um 17,2 Mio Liter bzw. ganz grob 17,7 Mio $. Bei ebenfalls ganz grob 250 Mio Gesamt-Produktionskosten entsprechen die Treibstoffkosten einem Anteil von etwa 7%. Bezogen auf den Verkaufserlös des selbst produzierten Moly (geplant 22 Mio Pfund in 2008 zu etwa 32,50 $ Verkaufspreis = 715 Mio $) entsprechen die Treibstoffkosten etwa 2,5%. Bezogen auf die durchschnittlichen Produktionskosten im 2. Quartal von 7,49 $ pro Pfund beträgt der Aufschlag bis zum durchschnittlichen Verkaufspreis in Höhe von 32,69 $ pro Pfund genau 25,20 $ oder rund 297%. Nach Angaben des Unternehmens beträgt, umgerechnet auf die Produktionskosten je Pfund Moly, die Kostensteigerung durch höhere Treibstoffpreise gegenüber dem Vorjahr etwa 0,30 $ (also unter 1% des Verkaufspreises). Ich sehe wirklich nicht, wo da ein ernsthaftes Problem in evtl. wieder steigenden Treibstoffpreisen liegen sollte (wie es uns ein allseits bekannter User hier einreden möchte). Da derzeit die Treibstoffpreise sogar am sinken sind, geht die diesbezügliche Kostenbelastung temporär sogar zurück.
Ergänzung: Da laut den Angaben des Unternehmens die Produktionskosten alle Kosten einschliesslich des Röstens beinhalten, ist damit auch der Transport des Molykonzentrates nach Langeloth beinhaltet. So ganz nebenbei: Die Produktionsmenge der Thompson Creek Mine soll im Jahr 2008 16,5 bis 17 Mio Pfund betragen. Dies sind umgerechnet etwa 7700 Tonnen oder ganz grob 300 bis 500 LKW-Ladungen (wenn man Verpackung und Konzentration berücksichtigt) oder etwa 2 LKW pro Arbeitstag. Ein Unternehmen, das im 2. Quartal pro Tag 1 Mio $ vor Steuern an Gewinn verdient hat (exakt: 87,7 Mio $), sollte sich diese Kosten leisten können, ohne gleich Pleite zu gehen.
chartex (alias Stock24) |