Hallo ihr Diskussionsfreudigen,
ich lese nun schon einige Zeit die Beiträge (bin zufällig bei der Suche nach Informationen über Lopoca auf das Forum gestossen), welche mich eine Zeit lang sogar amüsiert haben. Mittlerweile wundere ich mich nur noch ob der kaum vorhandenen Gesprächskultur.
Ich möchte kurz meine Lopoca-Geschichte und Sichtweise darstellen.
Ich halte Grundsätzlich nichts von Glückspiel, kaufe keine (Brief-)lose und spiele keine Lotterie.
Bis Februar 2015 kannte ich Lopoca überhaupt nicht, bis ich einen Anruf vom Schwager meiner Freundin bekam. Ich war von vornherein sehr skeptisch als er mit seinem Notitzblock bei mir ankam und mir viele wunderbar erscheinende und auf den ersten Blick logisch nachvollziehbare Rechenbeispiele über die Funktionsweise und den Strukturaufbau von Lopoca vorführte.
Da ich schön öfter von Leuten, die mir irgendeienene MLM-, Pyramiden-, Schneeball- oder Sonstwas- Geschichte schmackhaft machen wollten "heimgesucht" wurde, blieb ich immer noch sehr skeptisch, zumal die Art der Rechnungen und der Präsentation praktisch ident mit den bereits bekannten war.
Überzeugt hat mich im Endeffekt das Argument, dass sich man mit dieser Aktie ins System, in die Firma einkauft - somit beteiligt ist und es dadurch ein sehr sicheres Investment ist, da der Mensch seit jeher zockt und dies auch weiterhin tun wird und so auch die Investitionen gesichert sind.
Weiters gab er mir sogar eine "Garantie" (vor Zeugen), dass, wenn sich meine Investition nicht innerhalb eines Jahres verdoppelt, er die Differenz bezahlen würde.
Ich stieg daraufhin mit einem Minimalbetrag ein (auch im meine Ruhe zu haben), da ich mit Geld grundsätzlich eher vorsichtig umgehe und insgeheim nach wie vor eher an eine Pyramide als eine Aktie geglaubt habe.
Wie es der Zufall will, wurde ich kurz danach von einem anderen Bekannten auf eine tolle Möglichkeit aufmerksam gemacht, viel Geld zu verdienen. Es heisst "Nugget" und ist eine Lopoca - Aktie (zu diesem Zeitpunkt war ich allerdings schon eingeschrieben).
Nachdem das ganze eine Zeit lang gut gestiegen ist, habe ich mal ein bisschen nachgelegt und mir zusätzlich auf Anraten des Sponsors (der kennt ja die Grossen, der kennt sich da aus) sogar eines dieser "Spezielpakete" mit 10-prozentigem Bonus gekauft (worauf hin er sogar wörtlich meinte:" Du wirst sehen, dass wird einmal deine Pension.").
Er hat mir auch mal ein Paket von IQ Losen auf mein Konto geladen (damit er, so seine Worte, seinen höheren Status nicht verliert), aber bei den 8 Ziehungen hatte ich kein Glück.
Ein oder zwei Wochen vor dem Lopoca "Börsencrash" stiegen noch ein paar Leute aus dem Familien und dem Bekanntenkreis bei ihm ein (teilweise mit mehreren Tausend Euro), welche mit den selben Argumenten überzeugt wurden.
Mittlerweile hat er seinen Spieleinsatz herausgeholt (rät das auch den anderen), weiss von seiner Garantie nichts mehr, behauptet, immer gesagt zu haben, es sei "Glückspiel", und spricht inzwischen nichtmal mehr über Lopoca.
Soweit so gut.
Und nun nochmal zusammenfassend die Fakten (um dieses Wort auch mal zu strapazieren):
Es wurde mir und mir bekannten Leuten (tlw. auch in meiner Gegenwart) als "Art Aktie", als Invest verkauft.
Mir wurde erklärt, dass das ganze mitunter durch die Einnahmen der anderen Spiele/Wetten finanziert wird und somit praktisch ohne Risiko ist.
Mein tagesaktueller, theoretischer (da ich nicht verkaufe, bzw. noch gesperrte Nuggets habe), Verlust (Mitglieds- und Handelsgebühr miteingerechnet) beläuft sich auf 63,8%. Aber vieleicht wirds ja wieder...
Andererseits kenne ich auch persönlich Leute (Früheinsteiger 2010/11), die mit Lopoca Häuser, Garagen gebaut, Urlaube und Autos finanziert haben.
Die von mir eingesetzten Beträge sind gottlob nicht existenzgefährdend, aber ich habe auch Bekannte, die beim Lopoca Nuggetgame ihr gesamtes Erspartes eingesetzt haben.
Zum Thema Kreditkartenzahlung: Mein Sponsor hat 2 Mitgliedschaften (für seine Töchter) mittels Kreditkarte eingezahlt und wollte kurz darauf einen kleinen Kredit von seiner Bank. Dieser wurde trotz nachweislich mehr als ausreichender Bonität abgelehnt, mit der Begründung er sei Spieler (Kreditkartenabrechnung, Überweisung an Lopoca). Insofern stellt sich mir die Frage ob es so wichtig ist, mittels Kreditkarte bezahlen zu können, oder ob man sich damit nicht, unter Umständen, selbst schaden könnte.
Mir ist durchaus klar, dass es sich hierbei um Einzelfälle (wieder ein aktuell so beliebtes Wort) handelt, dennoch kommen diese Zeilen von jemandem, der das ganze wirklich neutral sieht (da mir die paar Kröten mittlerweile schlicht "wurscht" sind) und keine Veranlassung hat, Lopoca schönzureden oder auch schlecht zu machen.
Und es handelt sich hierbei nicht um Vermutungen, sondern um selbst Erlebtes.
Schlussendlich sollte man aber davon ausgehen können, dass jeder, der sich bei Lopoca oder sonstwo registriert und mit Geld hantiert, mündig und geschäftsfähig, desweiteren handlungs- und denkfähig, und somit für sein Tun oder Bleibenlassen selbst verantwortlich ist.
Selbst wenn die Werbung vielleicht aggressiv erscheint, ist (Vermutung) bei keinem Werbegespräch der potentielle Sponsor mit der Waffe neben einem gesessen und hat diese Überzeugungshilfe eingesetzt, um den angehenden Lopocaner zur Unterschrift zu bewegen.
Und ich gehe davon aus, dass niemand hier der Fernsehwerbung glaubt, in der vorgegaukelt wird, dass die zwölf Jahre eingebrannte Kruste am E-Herd, mit dem Wunderputzmittel "Sowieso Extra" diesen mit einem Wisch in neuem Glanz erstrahlen lässt...
Ich mache für meinen Einstieg bei Lopoca, ob der nun klug war oder nicht, genau einen verantwortlich... mich.
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