mit einem sehr guten Freund von mir, der aus den Staaten kommt und Mathematiker (PhD) ist. Er hat lange Zeit in Berlin gelebt, im universitären Bereich gearbeitet und wird Berlin nun leider in Richtung NYC verlassen, um bei einem Hedgefond oder bei einer Bank zu arbeiten. Jedenfalls hat er eine sehr mathematisch-physikalische Sicht auf die Börse, die ich manchmal auch gar nicht verstehe(n kann). So sind wir zum Schluss gekommen, dass es nur zwei quantitative Größen gibt, nämlich den Preis und die Veränderung dessen, was eigentlich analog in der Physik vorherrscht: In den Atomen gibt es den Zustand und die scheinbar zufällige Veränderung des Zustands (Bewegung der Teilchen, Rauschen), der aufgrund von vielen Informationen / Beeinflussungen der Umwelt vorherrscht. Nun zurück auf die Börse projeziiert, ist in dem Preis alle Information enthalten und die Idee ist, die Informationen, die ja alle im Preis stecken, daraus zu extrahieren. Dann hat man allerdings noch nichts erreicht, sondern müsste das Signal, welches zur Änderung des Preises führt, in einem technischen Modell eingrenzen versuchen. Die Veränderung des Preises (das Rauschen) ist großteils wohl der Massenpsychologie geschuldet, denn es sind Menschen, die den Preis bestimmen (hier spielen die Fundamentals rein, aber natürlich auch Gier und Angst). Elliot Wave war natürlich auch ein großer Teil unseres Gesprächs, ist es doch in Kombination mit TA für mich bisher in meiner sechsjährigen Börsenerfahrung das beste Modell, um Preis"vorhersagen" (dh. wohin verändert sich der Zustand) treffen zu können, und somit Wahrscheinlichkeiten abzuschätzen. Denn im Endeffekt läuft jedes Modell auf die Abschätzung von Wahrscheinlichkeiten hinaus. Bei EW kann man aufgrund von Regeln Counts aufstellen und damit Zukunfsprojektionen ausschließen, wenn sich der Zustand (= die Preiskurve) verändert, und somit auf einer gewissen Zeitebene (Degree) zu immer mehr "Sicherheit" gelangen und dadurch sein Chancen-Risiko-Verhältnis verbessern, was dann schlussendlich zur Positionierung (long oder short) oder Ausstieg (Verlust- oder Gewinnmitnahmen) führt. An dieser Stelle bedarf es eines auch eines guten Moneymanagements und Risikomanagements. Die Unbekannte / Wahrscheinlichkeit wird jedoch mit 100%er Wahrscheinlichkeit immer ein Bestandteil bleiben, da Menschen das ganze "System Börse" (Gier und Angst) konstruieren und beeinflussen (auch Algos werden von Menschen programmiert).
Jedenfalls tat sich nach einigen Bierchen und Weinchen die Frage auf, ob es ein technisches System gibt, das nach Elliot Wave handelt, und darüber hinaus vielleicht viele oben angesprochenen Bereiche abdeckt? Mir ist jedenfalls keines bekannt, und ich stelle mir das auch recht "sophisticated" vor. Aber eventuell hat Goldman Sachs eines? Ich werde es hoffentlich bald herausfinden, denn mein Freund hat gestern bei Goldman Sachs angeheuert.
Ich bin jedenfalls sehr gespannt auf weitere Einblicke über meine zukünftige "Standleitung zur Wallsteet" :-) ----------- "This market is bananas." In Seitwärtstrends gilt: Ob Long, ob Short, das Geld ist fort. |