abt 07.04.2010 Marktanalyse: Etwas langweilig, aber stabil, so kann man die aktuelle Lage bezeichnen. Auch gestern blieb der Rücksetzer wieder klein und kurzlebig. Und ich muss/kann immer nur das Gleiche sagen: Der Kaufdruck bleibt hoch, die Nachzügler nutzen jede kleine Reaktion zum Kauf. Gleichzeitig scheint der Verkaufsdruck über Gewinnmitnahmen eher gering zu sein. Das läßt darauf schließen, daß während der Korrekturphase wohl vor allem „starke Hände“ gekauft haben. Dies scheint logisch, wenn man sich das im Februar herrschende Stimmungsbild vor Augen führt. Prognosen von 4500 und tiefer machten die Runde – die nächste Baisse wurde schon ausgerufen. Hier taten sich einige „Elliot Waver“ besonders hervor. Ich möchte diese Analyse-Methode nicht abwerten, auch ich denke, daß sich die Märkte in Wellen bewegen (was u.a. an den wechselnden Emotionen der Anleger wie Angst und Gier liegt). Aber es ist immer wieder nett zu sehen, wie Szenarien mit bestimmten Zählungen aufgestellt werden (am besten gleich ein Alternativ-Szenario dazu, damit man immer irgendwie richtig liegt), und wenn es dann anders läuft, wird dann einfach anders gezählt. Ich habe jedenfalls noch keinen Elliot Waver gesehen, der aufgrund seiner Zählungen nachhaltig Geld verdient hat (wenn derjenige erfolgreich war, dann aus anderen Gründen). Entscheidend ist für die aktuelle Situation aber, daß all die „Februar-Bären“ jetzt den steigenden Kursen staunend hinterher sehen (wenn man jedoch nur auf den Chart schaute, sah man auch im Februar, daß nur eine übliche Korrektur von rd. 10 % ablief – die Stimmung war aber so als ob der DAX schon 25 % oder mehr verlor). Da auch viele Institutionelle seinerzeit sehr vorsichtig waren, diese aber benchmarkorientiert sind, müssen diese jetzt ihre Positionen wohl oder übel ausbauen. Man kann es sich schlicht und einfach nicht leisten, in einer Hausse stark unterinvestiert zuzuschauen. Also kauft man auch zähneknirschend bei steigenden Kursen in der Nähe des Jahreshochs. Dieser Prozess läuft aktuell ab, die Versicherer (und andere wohl auch) erhöhen ihre Aktienquoten. Da dies bei den zu bewegenden Summen einige Zeit in Anspruch nimmt, dürfte sich die Aufwärtsbewegung noch etwas hinziehen. Der Wermutstropfen (für Halter von Aktien): Wenn diese Anleger-Gruppe investiert ist dürfte das Potential für dieses Jahr wohl mehr oder weniger ausgereizt sein. Dann ist das Niveau zwar unter Umständen sehr hoch, aber wenn dann die Ausländer Kasse machen und/oder neue Probleme auftauchen, wäre der Markt für eine (wirklich große – dann mehr als 10 %) Korrektur sehr anfällig. Aber erstens ist das kein Thema für heute oder morgen und zweitens ließe sich dann auch in der Abwärtsbewegung Geld verdienen. Aktuell geht es darum, den Aufwärtstrend auszureizen. Die Kauflimits gingen gestern auf, ich ziehe nur die Stops etwas nach. Zuletzt: Die Korrelation Euro/$ zu den Edelmetallen scheint momentan sehr niedrig, denn Gold und Silber tendieren trotz eines schwächeren Euro/$ stabil. Konkret (Analyse erstellt um 08.50 Uhr):
----------- "Kurzfristig helfen Schulden. Langfristig gehen wir alle tot" John Maynard Keynes (Brit. Wirtschaftswissenschaftler, 1883-1946) |