Der USA Bären-Thread

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neuester Beitrag: 06.02.24 19:47
eröffnet am: 20.02.07 18:45 von: Anti Lemmin. Anzahl Beiträge: 156395
neuester Beitrag: 06.02.24 19:47 von: Bamzillo Leser gesamt: 22644330
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10.07.11 11:11
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23105 Postings, 6517 Tage Malko07Ob es der Weisheit letzter Schluss

ist, wenn man knietief im Schlamm festsitzt, sich einen Kopfschuss zu verpassen um damit einen Neuanfang zu ermöglichen? Besser ist es auf jeden Fall sich mit Intelligenz, Hilfe von anderen und Ausdauer zu befreien. Der schnelle Weg zum Neuanfang verhindert, dass die Lernprozesse wirken können welche ein erneutes baldiges Abtauchen in den Schlamm zukünftig erschweren würden. Auch ist ein Neuanfang nicht so leicht wie das Wort vermuten lässt. Es darf sogar bezweifelt werden, dass ein richtiger Neuanfang, im wirklichen Sinne des Wortes, überhaupt möglich ist. Es ist ja nicht so, dass der Zusammenbruch/Teilzusammenbruch , der dem Neuanfang  voraus geht, nicht riesige "Trümmerwüsten" hinterlassen würde. Die Vermögensgegensätze werden, im Gegensatz zu dem was manche Naive glauben, noch extremer sein. Die Sozialsysteme werden im Eimer sein und vieles anderes wird nicht mehr funktionieren. Und bis es wieder ausreichend funktioniert, vergeht sehr viel Zeit. Und in dieser langen Zeit wechseln die Generationen und werden darüber forschen wie sich der Zusammenbruch hätte verhindern lassen. Da ist es doch sicherlich sinnvoller gleich zu versuchen den Zusammenbruch und damit den Neuanfang zu verhindern. Dabei werden sicherlich Fehler passieren und viele werden versuchen, ihre Interessen durchzusetzen. Aber ist das bei einem Neuanfang besser?

Evolutionäre Prozesse haben die Menschheit meistens weiter gebracht. Revolutionen haben sie meistens zurück geworfen. Oder glaubt hier wirklich jemand, wir bekämen sinnvolle Regulierungen für die Finanzbranche mit einem Neuanfang ans Laufen? Glaubt hier wirklich jemand, wenn wir den Einigungsprozess in Europa zerstören, würde es alle Beteiligten besser gehen? Dazu muss man durchgehend in der Geschichte  geschlafen haben. Es ist bei weitem nicht alles perfekt in Europa. Besser wird es aber nur durch sinnvolle Veränderungen und nicht über ein Restart im 19. Jahrhundert. Einfache Geister haben eben meistens einfache Lösungen. Diese entstehen dadurch, dass bei der Analyse höchsten 2 Variable zugelassen sind.  

10.07.11 11:23
6

80400 Postings, 7320 Tage Anti LemmingEvolution vs. Revolution

Malko: "Evolutionäre Prozesse haben die Menschheit meistens weiter gebracht. Revolutionen haben sie meistens zurück geworfen. "

Ich bin ganz froh, dass die weltweiten bürgerlichen Revolutionen im 18. und 19. Jahrhundert historisch Überlebtes wie das Gottesgnadentum (päpstlich verquaste Kaiser- und Königs-Sippenherrschaft) abgeschafft und damit die Grundlage für die "industrielle Revolution" gelegt haben. Letztere war ein evolutionärer Prozess, der ohne die vorangegangen (Polit-)Revolutionen überhaupt nicht in Gang gekommen wäre..

Die Welt ist komplizierter, als manche bibelfrommen CSU-Geschichtsklitterer glauben ;-)  

10.07.11 11:39
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23105 Postings, 6517 Tage Malko07Die französische Revolution

hatte die Menschheit nicht weiter gebracht. Sie musste von Napoléon und Konsorten zerschlagen werden, damit es überhaupt bürgerliche Fortschritte gab. Auch die russische Revolution  endete im Chaos und Bürgerkrieg und anschließendem Rückschritt für einen ganzen Kontinent. Dabei half die nationalsozialistische Revolution kräftig

Die "industrielle Revolution", die im klassischen Sinne keine Revolution war, nahm in Großbritannien ihren Ausgangspunkt und war ein lang andauernder evolutionärer Prozess, der bis heute andauert. Auch Aufklärung und Renaissance waren evolutionäre Prozesse. Die längste Friedenszeit, die wir in Westeuropa erlebt haben, war und ist ein evolutionärer Prozess.

Ich weiß, Geschichte ist schwierig und für Menschen, die einfache Lösungen anstreben, viel zu kompliziert. Da gab es Zeiten, da gab es für diese Sorte die richtigen Angebote. Sie müssen dann mit Attributen, welche am Thema total vorbei gehen, wie schon früher,  ihre leeren Argumente auffüttern.  

10.07.11 11:47
3

20823 Postings, 7112 Tage pfeifenlümmelInformatonen nachlesen?

Nein, danke. Irgend jemand könnte ja zu schlau werden.
"Was heute irgendwo auf der Welt ins Netz gestellt wird, kann in der Regel "bis auf weiteres" abgerufen werden. Was einmal veröffentlicht wurde, vergrößert die universelle Bibliothek im Netz. Jeder Mensch mit Internet-Anschluss hat so freien Zugang zu vielfältigen Informationen, zu Entwicklungen aktueller und vergangener Ereignisse überall auf der Welt, im Land oder vor der Haustür.

Für die öffentlich-rechtlichen Onlineangebote gilt das künftig eingeschränkt. Denn nur ein Bruchteil der Inhalte, die erhalten werden könnten, darf auch im Netz bleiben. So sind dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk vor einem Jahr enge Grenzen im Internet gesetzt worden. Seitdem regelt der 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag, dass in gebührenfinanzierten Angeboten viele Inhalte verboten sind und die erlaubten nur noch für begrenzte Zeit online bleiben dürfen."

http://www.wdr.de/themen/kultur/medien/...woelfter/verweildauer.jhtml  

10.07.11 14:55
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16574 Postings, 4855 Tage zaphod42DSK ein Triebtäter?

Bei dieser Schlammschlacht kann sich DSK nun endgültig die Kandidatur als Präsident abschminken. Ob schuldig oder nicht, ist letztlich auch egal. Denn wer's nachweislich mit dem wildfremden Zimmermädchen treibt ist für das höchste Amt im Staate augenscheinlich ungeeignet.

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Politik
"Er ist von Sex besessen"

Banon-Mutter beschimpft DSK

Einst war sie eine Duz-Freundin von Dominique Strauss-Kahn, doch jetzt verabscheut Anne Mansouret den 62-Jährigen. In einem Interview bezeichnet sie den Ex IWF-Chef als "krank". Er soll ihre Tochter Tristane Baron vergewaltigt haben. Manouret glaubt, dass es sich bei Strauss-Kahn um einen Triebtäter handelt. "Er müsste sich behandeln lassen."

http://www.n-tv.de/politik/...tter-beschimpft-DSK-article3777126.html  

10.07.11 15:05
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20752 Postings, 7485 Tage permanentWellenreiter

Wellenreiter-Kolumne vom 9. Juli 2011
Die Schweiz obenauf

Scheinbar unaufhaltsam fällt der Kurs des Euro gegenüber dem Schweizer Franken. Am Freitag notierte der Wechselkurs bei 1,1885. Damit rückt die Parität EUR/CHF in den Bereich des Möglichen.

Im Langfristchart zeigt sich, dass die Ausgeglichenheit des Währungspaars der vergangenen 30 Jahre passé ist. Die Schwankungsbreite betrug in der Regel zwischen 1,40 und 1,80. Wenn man von einem Mittelkurs von 1,60 ausgeht, bedeutet dies eine Abweichung von plus/minus 12 Prozent. Mittlerweile hat sich der Kurs etwa 25 Prozent von seinem Mittelkurs entfernt.

Die Gründe für diese Entwicklung liegen nahe. Nachdem die Deutsche Mark als sicherer Hafen nicht mehr existiert, hat der Schweizer Franken diese Rolle ausgebaut. Die öffentliche Verschuldung der Schweiz beträgt etwa 209 Mrd. Franken (etwa 177 Mrd. Euro). Da die Schweiz über 1.040 Tonnen Gold im Wert von etwa 48 Mrd. Euro verfügt, ist die Schweizer Staatsverschuldung zu 27 Prozent mit Gold gedeckt. Würde der Goldpreis auf 5.700 US-Dollar steigen, betrüge der Golddeckungsgrad 100 Prozent.

Der hohe Golddeckungsgrad der Verschuldung dürfte für die Flucht in den Schweizer Franken mit verantwortlich sein.

Zum Vergleich: Die deutsche Staatsverschuldung ist zu etwa 7 Prozent durch den Goldpreis gedeckt.

Man könnte sagen: Alles perfekt in unserem südlichen Nachbarland. Wenn nicht ein Titelblattindikator die Alarmglocken schrillen lassen würde. Das Schweizer Wirtschaftsmagazin Bilanz macht seine Juli-2011-Ausgabe mit dem Titelblatt „Super Schweiz“ (linkes Bild) auf.

Ähnliches hatten wir schon mal, und zwar im Februar 1985. Damals zeigte der Spiegel den „Super Dollar“ auf dem Titelbild (rechtes Bild).

Das Hoch vom Februar 1985 bedeutet ein Mehr-Dekaden-Hoch für den US-Dollar.

Auch wenn ein Titelblatt-Indikator nicht immer ein perfektes „Contrarian“-Signal liefert, so scheint klar, dass die Thematik „Fluchtpunkt Schweiz“ bereits recht ausgereizt ist. Das Schweizer Wohlergehen hängt nicht zuletzt von seinem nördlichen Nachbarn Deutschland ab. Sollte das Wirtschaftswachstum im „großen Kanton“ ins Stocken geraten, würde die Schweiz darunter leiden. Unabhängig davon führt der starke Franken zu steigenden Exportpreisen. Es geht jetzt Richtung Schmerzgrenze für die Schweizer Unternehmen.

Charttechnisch ergibt sich an dieser Stelle noch kein Umkehrsignal. Der Abwärtstrend des Euro gegenüber dem Schweizer Franken bleibt intakt. Angesichts des explodierenden Renditespreads der Renditen für 10jährige italienische Anleihen zu den Bundesanleihen mag der Euro kurzfristig weiter unter Druck geraten.

Das Signal des Marktes an die EZB lautet: Stoppt die Leitzinserhöhungen, oder die Renditen Italiens und Spanien steigen weiter. Nachdem die Banken sich weitgehend aus den griechischen Anleihen verabschiedet haben, scheinen sie jetzt die Anleihen Italiens und Spaniens „wegdrücken“ zu wollen. Die Politik ist zunehmend gefordert. Gerade im Sommer können sich unter dem Deckmantel der Ferien Dinge zusammenbrauen, die frühzeitige Reaktionen erfordern. Das die Politik gerade im Sommer kaum agiert, erscheinen im Herbst harsche und hektische politische Dispositionen vorgezeichnet.

Sollte es so kommen, so könnte sich die Stärke des Schweizer Franken gegenüber dem Euro kurzfristig noch fortsetzen. Aber der Titelblattindikator ist ein ernst zu nehmendes Anzeichen dafür, dass sich die Schweiz keine Insel der Seligen ist, sondern im Falle des Falls in die Turbulenzen der Euro-Zone mit hineingezogen werden würde. Verfolgen Sie die Entwicklung der Finanzmärkte in unserer handelstäglichen Frühausgabe.

Robert Rethfeld
Wellenreiter-Invest

 

10.07.11 15:33
11

79561 Postings, 8972 Tage KickyDie bittere Armut der Alten in Deutschland

....Alte Menschen, die Pfandflaschen aus dem Müll holen. Runzlige Mütterchen, die um eine milde Gabe bitten, oder Ergraute, die im Discounter mit den billigsten Waren zur Kasse kommen. Altersarmut in Deutschland ist sichtbar geworden."Es ist traurig und erschreckend, wenn alte Menschen in unseren Beratungen sagen, sie wissen nicht, ob sie das Brot oder das Medikament kaufen sollen", erzählt Manuela Anacker vom Sozialverband VdK in Düsseldorf. Über drei Millionen Rentner sind laut VdK arm oder von Armut bedroht, leben am oder unter dem Existenzminimum.

Wer weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens der Bevölkerung hat, gilt hierzulande als arm. Damit beginnt Armut bei 935 Euro. Ein männlicher Erstrentner kommt in Westdeutschland derzeit laut Deutschem Institut für Wirtschaftsforschung im Schnitt auf 820 Euro.
Hat ein Rentner weniger als 742 Euro zur Verfügung, weist die Deutsche Rentenversicherung auf die Grundsicherung im Alter hin. Diese Sozialleistung - eine Art Hartz IV für Senioren - wird nach individuellem Bedarf errechnet, Basis ist ein Regelsatz von 364 Euro. 2009 erhielten 400.000 über 65-Jährige diese Unterstützung - ein Plus von 55 Prozent binnen sechs Jahren.
"Diese Grundsicherung verhindert aber Armut nicht", sagt VdK- Expertin Anacker. Hinzu komme, dass die große Mehrheit der armen Senioren dieses Geld gar nicht beanspruche. ....

Steigende Gesundheitskosten sind für Alte stark belastend. "Es ist bedrückend, dass sich Ältere oft keine Brille, Zahnersatz oder Vorsorge mehr leisten können", sagt Anacker. Pflegebedürftigkeit ist ebenfalls ein Armutsrisiko: Das Geld reiche oft nicht, um ambulante Pflegedienste oder Haushaltshilfen im benötigten Umfang zu bezahlen, trotz Pflegeversicherung.

"Wir steuern in eine Zukunft, in der eine auskömmliche Rente selten wird."
1996 machte die gesetzliche Rente nach 45 Jahren Einzahlung 70 Prozent des letzten Bruttogehalts aus, 2030 werden es nur noch 43 Prozent sein. "Und gerade die Geringverdiener, die eine Ergänzung zur gesetzlichen Rente dringend bräuchten, können sich eine zusätzliche Altersvorsorge wie Riester nicht leisten."
Die Rentenerhöhungen fallen seit Jahren gering aus. Eine höhere Inflation lässt die Kaufkraft sinken....
http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/...n-in-deutschland/60076694.html?  

10.07.11 16:15
6

16574 Postings, 4855 Tage zaphod42Was ist deine Folgerung, kicky?

Fondsgebundene Rentenversicherung abschließen und die Banken reich machen? Oder lieber doch Sozialabgaben in die Höhe schrauben, damit noch weniger Netto vom Brutto bleibt?

Ich fürchte, es gibt keinen einfachen Ausweg aus dem Dilemma. Wer nicht ordentlich vorgesorgt hat oder oft arbeitslos war, hat im Alter Probleme. Die Vollkasko Gesellschaft ist seit den 80ern passe.

Und ganz so schlimm wie vielen US-Rentnern geht es unseren ja nun auch nicht. Die müssen im Auto oder im Zelt schlafen.  

10.07.11 16:21
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79561 Postings, 8972 Tage KickyItalien und Spanien in Contagion-Furcht

http://latimesblogs.latimes.com/money_co/2011/07/...eland-ecb-eu.html
ein Bailout für beide ist nicht machbar,zusammen haben sie 32% der Regierungs-Schulden in Europa
sagt Jens Nordvig von Nomura
....This week concerns about the financial health of Spain and Italy hit those countries' markets with increasing force. The Italian stock market dived 3.5% on Friday, bringing the decline for the full week to 7.2%. On Wall Street, that would be the equivalent of the Dow index plummeting 900 points.

Spain’s main stock index tumbled 2.5% on Friday and dropped 5.3% for the week.

Worries about the health of Italian banks forced Bank of Italy chief Mario Draghi to publicly defend the country’s financial institutions Friday. He said he was confident they would pass a new “stress test” meant to determine banks’ ability to cope with economic turmoil.

Jens Nordvig, a currency analyst at Nomura Securities, summed up the situation in a note on Friday:

   Providing a backstop for Greece, Ireland and Portugal was well within the capacity of core eurozone member countries (from an economic perspective, at least). But Spain and Italy are in a different league, together accounting for 28% of eurozone GDP, and 32% of eurozone government debt stock. It is fair to say that a funded bailout for Spain and Italy is not feasible.

   From this perspective, runaway contagion in Spain and Italy would pose a real problem, with no obvious effective policy response in sight....
Global investors rushed back into U.S. Treasury bonds for safety, a move also encouraged by the bleak U.S. employment report. The yield on two-year T-notes slid to 0.39% from 0.47% on Thursday. The 10-year T-note dropped to 3.02% from 3.14%.

Gold also attracted nervous investors.  

10.07.11 16:30
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20752 Postings, 7485 Tage permanentItalien bereitet Sorgen

Krisentreffen in Brüssel

Italien bereitet Sorgen

Griechenland ist mit Ach und Krach erst einmal gerettet worden. Die europäische Schuldenkrise ist aber noch nicht ausgestanden. Der EU-Kommission bereitet zunehmend Italien Kopfzerbrechen. Aus Rom kommen entsprechende Signale. Finanzminister Tremonti bastelt an einem Sparpaket. Er fürchtet eine Katastrophe, wenn sein Land bis 2014 die Neuverschuldung nicht stoppt.

EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy hat EU-Kreisen zufolge für Montag ein Krisentreffen einberufen. Man sorge sich vor einem Übergreifen der Schuldenkrise auf Italien, hieß es weiter. Der Marktdruck auf das südeuropäische Land habe zuletzt deutlich zugenommen.

Zudem solle über das zweite Rettungspaket für Griechenland und insbesondere die Beteiligung des Privatsektors an den Hilfen verhandelt werden. An dem Sondertreffen nehmen demnach EZB-Präsident Jean-Claude Trichet, Euro-Gruppen-Chef Jean-Claude Juncker, EU-Währungskommissar Olli Rehn sowie EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso teil. Am Montag kommen auch die Finanzminister der Euro-Zone zusammen.

Ende der abgelaufenen Woche hatte bereits Italiens Finanzminister Giulio Tremonti Alarm geschlagen. Italien drohe eine schwere Krise, falls das hoch verschuldete Land nicht wie geplant in drei Jahren ohne neue Schulden auskomme, sagte er. Wenn das Budget bis 2014 nicht ausgeglichen sei, werde es eine Katastrophe geben, warnte Tremonti. Der Minister hatte seine Pläne für ein Sparpaket bekanntgegeben, das in den kommenden drei Jahren insgesamt 40 Milliarden Euro einsparen soll.

Die von Anlegern geforderten Gefahrenzuschläge für italienische Staatsanleihen waren in der vergangenen Woche auf den höchsten Stand seit Einführung des Euro geklettert. Die Investoren fürchten angesichts der dramatischen Situation in Griechenland, dass die Schuldenkrise auch Italien erfassen könnte. Sie sorgen sich vor allem, dass Streitereien in der Koalitionsregierung tiefgreifende Reformen zur Stimulierung des lahmen Wachstums vereiteln. Das Land schiebt einen Schuldenberg von 120 Prozent der Wirtschaftsleistung vor sich her.

Minister in der Schusslinie

Zu allem Überfluss geriet nun auch Tremonti indirekt unter Druck. So hatte die Staatsanwaltschaft Neapel ein Haftgesuch gegen einen engen Vertrauten des Ministers gestellt. Tremonti gilt an den Finanzmärkten in der Regierung von Ministerpräsident Silvio Berlusconi als Garant des Sparkurses. Marco Milanese soll Schmuck und Luxusautos von einem Geschäftsmann angenommen haben, der bereits wegen Betrugsvorwürfen festgenommen ist. Als Abgeordneter genießt er Schutz vor Strafverfolgung, so dass vor einer Verhaftung zunächst seine Immunität aufgehoben werden müsste.

Als besonders pikant gilt auch, dass Tremonti bis zuletzt eine Stadtvilla Milaneses in Rom mitnutzte. Nach Bekanntwerden des Haftgesuchs ließ Tremonti umgehend verlauten, er sei mittlerweile ausgezogen. Die Position Tremontis im Kabinett war in jüngster Zeit bereits durch Streitigkeiten mit anderen Ministern geschwächt.

Quelle: wne/rts

 

10.07.11 16:53
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80400 Postings, 7320 Tage Anti LemmingItalien-Debakel

Kompliment an Felix Zulauf, der die Italien-Probleme bereits vor Monaten kommen sah:

http://www.handelsblatt.com/finanzen/...ist-italien-dran/4165736.html  

10.07.11 18:27
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16574 Postings, 4855 Tage zaphod42AAA: Gewinnsprung von 13 auf 34 ct erwartet

10.07.11 18:30
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20752 Postings, 7485 Tage permanentRettungsschirm muss für Italien aufgestockt werden

Rettungsschirm muss für Italien aufgestockt werden

Der Euro-Rettungsschirm wird laut EZB nicht ausreichen, um Italien zu schützen. Diskutiert wird sogar eine Verdopplung auf 1,5 Billionen Euro. Von Jörg Eigendorf und Martin Greive mehr...

 

10.07.11 19:33
8

4212 Postings, 5665 Tage DreiklangRettung für ein weiches Dickschiff

jetzt ist Italien dran:

 

http://www.welt.de/wirtschaft/article13478845/...gestockt-werden.html

sind da Saboteure am Werk?

Mit einer "Verdopplung" des Rettungspilzes ist es keinesfalls getan. Man wird - über kurz oder lang - über eine Monetarisierungsgarantie seitens der EZB reden müssen. Der jetzige "Rettungs"Schirm/Pilz reicht ja nicht einmal für P,GR und IR. Von ES gar nicht zu reden.  Die "Minimaleinlage" dürfte sich eher auf 2 Billionen belaufen. Davon trüge Dtl. fast 50%. Tja, dann wird es für Bundesanleihen eng.

Eng wird es auch bei einer Monetarisierungsgarantie. Damit wäre der bislang für den Rolli so profitable Spread dahin, und wir hätten für Bundis plötzlich Renditen von 5 - 6 % im Zehnjahresbereich. Trotzdem wäre das für eine "Stabilisierung des Euro" (höhö) der bessere Weg, da "Rettungsschirmen" im Markt jede Glaubwürdigkeit fehlt.

 

 

 

 

 

10.07.11 19:45
9

20823 Postings, 7112 Tage pfeifenlümmelBoh, ej, wat für ne

Binnenkonjunktur, scheiß, wa?  
Angehängte Grafik:
chart_year_metrost.png (verkleinert auf 93%) vergrößern
chart_year_metrost.png

10.07.11 20:13
9

12993 Postings, 6144 Tage wawidukicky # 84321

"Immerhin sind ja noch über 90% beschäftigt ..."

Richtig, noch über 90 % der Civilian Labor Force haben "offiziell" noch einen Job. Doch die Labor Force ist keine statische Größe. Seit dem Allzeithoch zwischen 1998 und 2000 bei 67,3 % ist die Civilian Participation Rate (Prozensatz der im Arbeitsleben stehenden Erwachsenen zu allen Erwachsenen) bis Juni 2011 auf 64 % gefallen. Dies ist das Level von 1980 - 82. Noch krasser kommt die Misere des US-Arbeitsmarktes jedoch bei der Civilian Employment-Population Ratio (Verhältnis der Erwerbstätigen zur Bevölkerungszahl) zum Ausdruck. Eine wachsende Zahl junger Menschen drängt auf den Arbeitsmarkt, doch für sie gibt es relativ wenige Stellen, und selbst wenn, dann oftmals welche, die nicht ihren Qualifikationen entsprechen. Wer noch keinen Job hatte, zählt auch nicht zur Labor Force. Die Arbeitslosenrate bei den 18- bis 25jährigen liegt aktuell bei ca. 24 %.

Der Chart der Civilian Employment-Population Ratio lässt glasklar erkennen, dass es seit der letzten Rezession keine Job Recovery gibt, ein absolutes Novum in der Geschichte der Nach-Rezessionsphasen/des Arbeitsmarktes. Ich befürchte ein weiteres Abgleiten der Kurve.  
Angehängte Grafik:
emratio_max_630_378.png (verkleinert auf 80%) vergrößern
emratio_max_630_378.png

10.07.11 21:11
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12993 Postings, 6144 Tage wawiduAL # 84336

Im BT bedurfte es keines Felix Zulauf, die aufkommenden Solvenzprobleme Italiens und Spaniens zu erkennen. U.a. ich warne ebenfalls schon seit vielen Monaten vor einer potenziellen Ausweitung der Solvenzkrise auf diese beiden Staaten, wobei es sich in beiden Fällen auch um - z.T. massive - Haushaltskrisen der Regionen und Kommunen handelt. In beiden Ländern sind diese "strukturell" bedingt - man hat halt lange Jahre wie u.a. auch in den USA und UK über seine Verhältnisse gelebt. Nun ja, selbst in Deutschland haben einige Länder und viele Kommunen ebenfalls lange Jahre über ihre Verhältnisse gelebt. Für Frankreich, Belgien, Dänemark und Österreich gilt bzgl. der Gebietskörperschaften Ähnliches. Wirklich "gesunde" Staaten gibt es in Europa nur noch wenige (Schweiz, Schweden, Finnland, Niederlande, Luxemburg). Es kommt nicht von ungefähr, dass sich speziell die Finnen gegen die "Rettungsschirme" der EZB wehren. Warum sollen sie, die schon seit vielen Jahren eine strikte Haushaltdisziplin pflegen, für Staaten der  Eurozone "mithaften", die keine Haushaltsdisziplin kannten? Neben Bern, Luxemburg-Stadt und Oslo weist Helsinki die beste Haushaltsituation aller europäischen Hauptstädte auf.  

10.07.11 22:47
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12993 Postings, 6144 Tage wawiduzaphod #84337

Seit März 2009 sind die Zahlen von Alcoa mit starkem Vorbehalt zu genießen. Dies ist eines von vielen US-Unternehmen mit "sehr kreativer Bilanzierung". Im Übrigen steckt der weitaus größte Teil des u.a. von Alcoa in den letzten drei Jahren produzierten Aluminiums in den Lagerhäusern der COMEX bzw. der LME und wurde nur in relativ geringem Ausmaß in der Industrie verarbeitet. Die Lagerbestände in Aluminium liegen aktuell sowohl bei der COMEX als auch bei der LME auf ATH, in den Lagerhäusern der Shanghai Futures Exchange werden sie jedoch seit Jahresbeginn massiv abgebaut. Rund 4,7 Mio. Tonnen allein in den Lagerhäusern der LME sind schon gewaltig! Ob sich diese Spekulation seitens der Hedgefonds bei Industriemetallen wohl letztendlich rentiert?  

10.07.11 23:13
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12993 Postings, 6144 Tage wawidukicky # 84332

Seit 2005 arbeite ich in einer gemeinnützigen Organisation in Trier mit, die sich "DIE TAFEL" nennt. Wir bitten Lebensmittelhändler um Lebensmittel mit gerade abgelaufenem Haltbarkeitsdatum und verarbeiten diese für eine warme Mittagsmahlzeit für Obdachlose und bedürftige Rentner. Ürsprünglich war diese Maßnahme nur für Obdachlose gedacht, doch mittlerweile beträgt das Verhältnis von Obdachlosen zu bedürftigen Rentnern etwa eins zu sechs. Seit 2007 hat sich die Annahme unseres Angebots mehr als verzehnfacht! Wir unterhalten uns natürlich während der Mahlzeiten auch mit unserer "Klientel", und was wir da erfahren, wirft ein sehr schlechtes Licht auf den "Sozialstaat Deutschland".  

11.07.11 00:26
7

4212 Postings, 5665 Tage DreiklangWelt, Spiegel, FTD

...alle haben das Italienthema entdeckt. Am weitesten geht "Die Welt":

http://www.welt.de/debatte/kommentare/...-Fall-im-Horrorszenario.html

Darin wird entweder ein "unbegrenzter Rettungsschirm" gefordert oder aber die Entstehung eines neuen, "kleineren" EuroRaums angenommen.

Ich traue zwar Merkel & Co. allerhand zu, aber so viel (Dummheit) dann doch nicht. Obwohl (siehe Panik-Atom-Ausstieg...) Zumal erstgenannte "Lösung" auch nur als Versuch gewertet werden kann. Geht es schief -d.h. für die Märkte ist dann bei den Bundis "der Grieche drin" - würde es den Euro tatsächlich total zerlegen. Die avisierten 1,5 Bill. , die Verdopplung des "Rettungsschirms" , kann man sich an den Hut oder sonstwohin stecken. Italien und sonstige Dickschiffen kann damit nicht geholfen werden. Im Grunde könnte Schäuble gleich den Tausch der ital. Anleihen in dt. anbieten.

"Rettungsschirme" sind sowieso fehl am Platz. Bisher ist noch nie ein sinkendes Schiff durch einen Rettungsschirm vom Untergang bewahrt worden. Helfen könnte nur ein Rettungsschiff. Ein solches Schiff könnte GR,P und IR vor dem Untergang bewahren (an Bord nehmen). Aber einen  Tanker von der Größe Italiens nicht. Der würde, um beim Bild zu bleiben, bei solchen Versuchen auseinanderbrechen , das Öl würde auslaufen, evtl.Feuer fangen und evtl. Rettungsschiffe gleich mit abfackeln.

Nein, die einzig noch verbleibende Möglichkeit ist die Monetarisierungsgarantie der EZB bei radikaler Reduzierung der Neuverschuldung : auf Null nämlich. Der Preis dieser Garantie wäre für Deutschland teuer: Wesentlich höhere Finanzierungskosten der eigenen Staatsverschuldung, bis hin zu deren  Verdoppelung.  

11.07.11 06:33
5

80400 Postings, 7320 Tage Anti LemmingGriechen-Default rückt näher


FT

July 10, 2011 9:33 pm

EU stance shifts on Greece default

By Peter Spiegel in Brussels

... (automatisch gekürzt) ...

http://fairshare.attributor.com/guardian/...e95d6ad61dfef93dec1bbbf06
Moderation
Zeitpunkt: 07.11.11 17:14
Aktion: Kürzung des Beitrages
Kommentar: Urheberrechtsverletzung, kopieren rechtlich geschützter Artikel von The Financial Times Ltd.  
Original-Link: http://fairshare.attributor.com/...95d6ad61dfef93dec1bbbf06

 

 

11.07.11 06:42
11

20752 Postings, 7485 Tage permanentIch rette dich, du rettest mich, oder sollen

alle unter den großen Rettungsschirm?

Wenn es doch nur so einfach wäre die Sünden (Schulden) der Vergangenheit zu bewältigen.

Das kommt dabei heraus wenn man zu lange über seine Verhältnisse lebt. Irgendwann wird die Rechnung auf den Tisch gelegt.

Permanent

 

11.07.11 07:57
4

20752 Postings, 7485 Tage permanentUS-Haushalt : Kein Erfolg beim Spitzentreffen um S

US-Haushalt : Kein Erfolg beim Spitzentreffen um Schulden

Demokraten und Republikaner verbeißen sich in der US-Schuldendebatte. Das Spitzentreffen von acht US-Abgeordneten mit Präsident Obama endete ohne Annäherung. Aber man geht nun dennoch nicht auseinander.

WashingtonEin Spitzentreffen zur US-Schuldenkrise im Weißen Haus ist am Sonntag ohne grundlegende Annäherung zu Ende gegangen. Sowohl US-Präsident Barack Obama, als auch eine Gruppe von acht hochrangigen US-Abgeordneten betonten aber, sie würden weiterhin auf eine Lösung vor dem 2. August dringen. Bis zu dieser Frist muss die Schuldenobergrenze angehoben werden, um eine Zahlungsunfähigkeit der USA zu vermeiden.

Die Republikaner kritisieren die vom Weißen Haus geplanten Steuererhöhungen zur Reduzierung des Haushaltsdefizits, die Demokraten im Kongress stellen sich gegen Obamas Pläne Regierungshilfen für Senioren und Arme zu kürzen.

Die Abgeordneten würden sich so lange jeden Tag im Weißen Haus treffen, bis eine Einigung erzielt sei, teilten Regierungsvertreter mit. Präsident Obama hatte vor dem Treffen erklärt, er und die Verhandler des US-Kongresses müssten sich binnen zehn Tagen auf ein Paket zur Reduzierung des Haushaltsdefizits einigen, um die Frist noch zu erreichen.

Auf die Frage, ob er und der Kongress sich in zehn Tagen einigen könnten, sagte Obama: „Wir müssen.“ Am Tag vor dem Treffen hatte der republikanische Präsident des Repräsentantenhauses, John Boehner, einem von Obama angestrebten vier Billionen Dollar schweren Paket zur Reduzierung des Haushaltsdefizits eine Absage erteilt und erklärt, er halte nur etwa die Hälfte davon für machbar.

Die neue Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, warnte vor „wirklich üblen Folgen“ für den Fall, dass die Obergrenze nicht angehoben werde. In einem Interview des Senders ABC sagte sie steigende Zinsen, fallende Aktienkurse und Gefahr für die Stabilität der Weltwirtschaft voraus.


Zum Artikel

 

11.07.11 08:18
12

20752 Postings, 7485 Tage permanentWelche Geldanlage ist attraktiv?

Eine durchaus ernst gemeinte Frage?

Wer heute als große  Instutiution oder auch als Privatanleger Geld anlegen möchte steht vor der Aufgabe eine Entscheidung zwischen Anlageklassen wählen zu müssen.

Aktien erscheinen auf den ersten Blick zu teuer, außerdem sind die konjunkturellen Aussichten aufgrund der Krisen in der Staatshaushalte alles andere als rosig.

Anleihen haben -in Bezug auf das damit verbundene Risiko- eine jämmerlich geringe Rendite.

Immobilien, sind immobil im Sinne des Wortes. Hier eine erträgliche Rendite zu erwirtschaften ist nicht leicht.

Wahrscheinlich ist in Zeiten wie diesen nicht eimal die Rendite sonder der Kapitalerhalt die Messlatte für den Erfolg.

Viele Menschen sind zur Kapitalanlage gezwungen, es muss ein Polster für den Ruhestand angelegt werden. Für diese Menschen ist es in der heutigen Zeit sehr schwer eine vernünftige langfristige sichere Anlage zu finden.

Permanent

 

11.07.11 08:27
8

20752 Postings, 7485 Tage permanentLustig oder traurig?

Auf der Titelseit des HB:
 

Privatbank soll EZB-Chef beraten

Der Präsident will die Europäische Zentralbank auf eine "unkontollierte" Staatspleite vorbereiten.

................Mehr als fünf Finanzinstitute hat die Zentralbank in den vergangenen Tagen angeschrieben und gebeten, sich zu bewerben. Die Währungshüter erhoffen sich Unterstützung für den Fall einer "unkontrollierten" Staatspleite...........................

Wir sitzen doch alle in einem Boot.

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