Das hat einen guten Grund, denn wie wir sehen werden, hat jede der beiden Produktkategorien ihr ideales Einsatzgebiet genau dort, wo die andere Schwächen zeigt ... In dieser Akademiefolge möchten wir zunächst kurz die Herkunft dieser beiden Produktkategorien vorstellen, dann im Einzelnen die wesentlichen Unterschiede zwischen Turbo Futures und Optionsscheinen herausarbeiten und auf dieser Basis die Szenarien erläutern, in denen Anleger entweder das eine oder das andere Instrument wählen sollten. Im Herbst 2001 stellte die BNP Paribas, bis dahin einer der etablierten Anbieter von Call- und Put-Optionsscheinen, ein neues Produkt vor: Unter dem Namen „LIF-Zertifikat“ (= „Listed Index Future“) erschien ein neues Finanzprodukt, das dem etablierten gedeckten Optionsschein vom Start weg heftige Konkurrenz machen sollte. Der erste gedeckte Optionsschein war vor rund 15 Jahren von Trinkaus und Burkhardt emittiert worden und hatte schnell neue Anbieter angezogen. Bis zum Jahr 2000 war der Umsatz mit Optionsscheinen von Jahr zu Jahr gestiegen, und die Zahl der Anbieter (Emittenten) hatte sich auf etwa 30 erhöht. Während der anhaltenden Börsenflaute, die auf die Höchststände im März 2000 folgte, sanken erstmals die Umsätze mit Optionsscheinen. In dieser Situation stellte BNP die neuen „Hebel-Produkte“ vor, die insbesondere mit einem Argument für sich warben: Transparenz. Während der Wert eines Optionsscheins von einer ganzen Reihe Einflussfaktoren, wie dem Basiswertkurs, dem sicheren Zinssatz und der erwarteten Volatilität, bestimmt wird, sollte insbesondere die Volatilität bei den neuen Hebel-Produkten keinen Einfluss haben. Und während die erste Generation von Hebelprodukten, mit einem Finanzierungs-Level oder Strike in gleicher Höhe wie der Knock-out-Level, diese Forderung noch nicht ganz einlösen konnte – in der Nähe des Knock-outs machte sich die Volatilität doch immer wieder in der Preisstellung bemerkbar – löste ABN Amro mit der Idee, Finanzierungs- Level und Knock-out-Level zu trennen, dieses Versprechen ein. Binnen weniger Monate mit starkem Umsatzwachstum erreichten die neuen Hebelprodukte der verschiedenen Anbieter (die zumeist auch unterschiedlich ausgestattet waren) einen erheblichen Anteil an dem Gesamtmarkt von geleveragten Investmentprodukten (also den neuen Hebelprodukten und den altbekannten Call- und Put-Optionsscheinen zusammen). Dabei übersteigt an manchen Handelstagen der Umsatz in Hebelprodukten denjenigen in den Plain-vanilla-Optionsscheinen. Ein Hauptargument hierfür ist die einfachere Nachvollziehbarkeit der Preisbildung bei Hebel-Produkten. Diese lässt sich im Wesentlichen auf einer DIN-A4-Seite erklären, während Optionsscheine hierzu eine ganze Akademie-Reihe in Anspruch nehmen ... Aber dass sich die Einarbeitung in das kompliziertere Thema Optionsscheine durchaus lohnen kann, wird spätestens beim Vergleich Turbo Future versus Optionsscheine deutlich. SCHNELLTEST VOLATILITÄT Hebel-Produkte ohne Volatilitätseinfluss erkennen Sie im Schnelltest. Ein Hebel-Produkt hat immer dann keinen Volatilitätseinfluss, wenn der Finanzierungslevel und der Knock-out- Level unterschiedlich sind und der Anleger vom Emittenten den Differenzbetrag nach dem Auflösen des Hedge erstattet bekommt. Auf dieses wichtige Merkmal sollten Sie achten – die Goldman Sachs Turbo Futures sind dementsprechend ausgestattet! WICHTIGES DETAIL: AMERIKANISCHE AUSÜBUNG Insbesondere bei Hebel-Produkten existiert die Unsitte, dass Emittenten den Käufern von Finanzprodukten kein echtes amerikanisches Ausübungsrecht einräumen. Doch nur mit einer echten amerikanischen Ausübung können Anleger sicher sein, dass Sie an jedem Tag den inneren Wert vom Emittenten verlangen können, und so davon ausgehen, dass der Geldkurs immer mindestens dem inneren Wert entspricht. Prüfen Sie dieses wichtige Detail, bevor Sie sich für die Hebel-Produkte eines Anbieters entscheiden! Sie finden diese Angabe jeweils in den Verkaufsprospekten der unterschiedlichen Anbieter. Alle Goldman Sachs Turbo Futures haben ein echtes amerikanisches Ausübungsrecht. Zum Vergleich Die Gemeinsamkeiten ... Zwischen Turbo Futures und den „plain vanilla“ genannten Call- und Put-Optionsscheinen gibt es eine Reihe von Unterschieden und Gemeinsamkeiten. Beide Produkte sind verbriefte Wertpapiere, die über die Börsen Stuttgart und Frankfurt gehandelt und in einem normalen Aktiendepot verwahrt werden können. Die Eröffnung eines gesonderten Margin-Accounts ist in beiden Fällen nicht nötig. Auch werden beide Produkte Cash-gesettlet, das heißt, das vom Anleger erworbene Recht bezieht sich in beiden Fällen auf eine Differenzerstattung und nicht auf die Lieferung einer Einheit eines Basiswertes gegen Zahlung des Strikes (Optionsschein) oder Finanzierungslevels (Turbo Future). Alle Turbo Futures und fast alle Optionsscheine (Sie finden die verbindliche Ausstattung stets im Verkaufsprospekt eines jeden Produkts, den wir Ihnen gerne kostenlos zusenden) verfügen über ein echtes amerikanisches Ausübungsrecht. Das heißt, bis 11.00 Uhr an jedem Börsentag können Sie eine Ausübungserklärung abgeben, um den inneren Wert zum nächsten Schlusskurs ausgezahlt zu bekommen. Damit können Sie sicher sein, an jedem Handelstag zumindest den inneren Wert für Ihr Investment zurückzuerhalten. Als letzte wichtige Gemeinsamkeit bleibt festzuhalten: Sowohl die Turbo Futures als auch unsere Optionsscheine sind Produkte von Goldman Sachs. Damit finden Sie alle benötigten Informationen stets an einer Stelle. Sei es in unserer KnowHow, auf unserer Website www.goldman-sachs.de oder auf unseren Videotextseiten 710–724 im n-tv-Text. Auch die Handelszeiten sind identisch: Von 9.00 bis 22.00 Uhr (Neu: Produkte auf den DAX® bereits ab 8.00 Uhr) können Sie nicht nur alle Goldman Sachs Optionsscheine, sondern auch genauso unsere Turbo Futures handeln. Darüber hinaus bieten sich für beide Produkte der börsliche und der außerbörsliche Handel an. Sie können also beispielsweise kaufen und die Vorteile des außerbörslichen Handels nutzen und über den Tag eine Stopp-Loss-Limitorder an der Börse platzieren, um vor bösen Überraschungen gefeit zu sein. ... und Unterschiede! Die Unterschiede zwischen den Produkten überwiegen, wie sich noch herausstellen wird, bei weitem. Aus den unterschiedlichen Merkmalen erschließen sich im Wesentlichen auch unterschiedliche Einsatzzwecke der beiden Produktkategorien. | 
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