Das ganze Gedöns über die sog. Shortseller, ist nach meinem Dafürhalten, zu mindestens bei BioNTech, derzeit völliger Blödsinn. Sogar davon „philosophieren“ zu wollen, man könne anhand von irgendwelchen, hier eingestellten Artikeln oder Listen nachvollziehen, dass hier Positionen schon seit 60, 80,- usw. Dollar „aufgebaut“ wurden, ist noch mehr im Reich der Fabel, denn nachweisbarer Fakt. Wäre Börse tatsächlich so transparent und leicht „berechenbar“ wären wir vermutlich alle schon Privatiers.
Leihgeschäfte werden nicht „aufgebaut“ sondern eröffnet und meist zeitnah wieder geschlossen. Hedge- Fonds welche Leihgeschäfte betreiben, leben von der Volatilität einer Aktie und von ihrer zeitgleichen selbstauferlegten Anonymität ihres Handelns. Gerade die Intransparenz der Börsen weltweit ist es, der den Kleinanlegern das Leben so schwer macht, und ihn teilweise in verheerende Wetten (Turbo Zertifikate, Putt- und Call Optionen usw.) unnötiger Weise einsteigen, und meist Kapital verlieren lässt. Leihgeschäfte funktionieren in der Form, dass auf vermeintlich relativ hohen Kursniveaus einer Aktie, das Leihen und (meist) das sofortige Verkaufen (Position eröffnen, Beispiel 300 Dollar) und nachfolgend auf niedrigen Niveau (Beispiel 289 Dollar) wieder zurückzukaufen, und dem Verleiher, die von ihm vormals entliehenen Aktien, wieder zurück in sein ursprüngliches Depot zu geben (Position schließen). Die Beispiel Differenz von 300,-$ (Leihe/Verkauf) minus 289,-$ (Rückkauf/Rückgabe) = plus 11,- Dollar bei nur schon 1 Aktie, stellt daraus, wenn alles gut geht, den Gewinn, abzüglich einer Leihgebühr (Beispiel: 10-20% = 1,1-2,2 Dollar vom Ertrag) für den Shorter, dar. Der Ertrag Netto, ergibt somit in unserem Beispiel 8,80 – 9,90 Dollar für eine Aktie, für 1000 Aktien wären dies bereits 8800,- 9900, Dollar usw.
Diese Geschäfte werden tausendfach täglich getätigt, ohne dass dabei irgendwelche „Meldeschwellen“ berührt werden. Teilweise sogar im Bereich des sog. Sekundenhandels, der sicherlich die höchste Form der Abartigkeiten, kapitalistischen Denkens darstellen dürfte, weil ohne Schaffung eines jeglichen Mehrwertes behaftet.
Sicherlich werden heute auch wieder einige solcher „Geschäfte“ durchgezogen worden sein, allerdings lohnte sich der Aufwand wohl kaum. Kann es nicht einfach auch mal sein, dass der Markt heute einfach einmal gegen uns war? Das es eben weniger Käufer als Verkäufer gab? Das eine gewisse „Impfmüdigkeit“ den Investoren bewusst wurde? Das evtl. andere Investments heute einigen Investoren besser gefielen (Microsoft, Alphabet etc.)
Die Zeit von BioNTech wird noch kommen, nur eben heute vermutlich nicht mehr. Wir befinden uns nicht in einem „Sprintwettbewerb“ sondern eher in einem bildlich gesprochenen Marathonlauf. BioNTech hat nun einmal einen sehr geringen Streubesitz (Freefloat) obendrein handelt es sich dabei eben NICHT um AKTIEN sondern um sog. ADR´s (American Depository Receipts) diese sind sog. „stellvertreter Papiere“, besser bezeichnet als sog. Zertifikate. Somit sind im tatsächlichen Besitz der AKTIEN lediglich die sog. Alteigentümer. Alle anderen Teilnehmer sind lediglich im tatsächlichen Besitz der vorgenannten Zertifikate (ADR´s).
Der geringe Streubesitz ist es eben auch, welcher die ADR´s somit zeitgleich anfälliger für eine höhere Volatilität (evtl. sogar Manipulation), durch seine enorme Hebelwirkung, als eine etwaige Gefahr, in einem Abwärtstrend, zusätzlich in sich birgt. Zeitgleich sollte aber auch erwähnt sein, dies funktioniert natürlich auch umgekehrt ganz hervorragend, bei etwaig steigenden Kursen. Somit sind Verwerfungen (Übertreibungen) bei positiven Verläufen, ebenfalls nicht ausschließlich, wie wir bereits erfahren dürften.
Fazit: Wer gute Nerven hat, sein eingesetztes Kapital als „Spielgeld“ betrachtet, ist bei dieser Aktie vermutlich sehr gut aufgehoben. Er oder Sie muss allerdings auch eine Menge aushalten können. Sicherlich sind LV´s nicht gerade als „faire Marktspieler“ zu bezeichnen, da sie ihr Handeln sehr gerne im Hintergrund und eher still und leise vollziehen, aber sie sind nun einmal Teil der ganzen Finanz- Maschinerie und somit ein vorhandener Fakt mit dem wir (leider) leben müssen. Fakt ist aber auch, bleibt BioNTech seiner Linie treu, als da wären, gute Qualität, hohe Innovationskraft, schlanke Gesellschaftsstrukturen, gute Vernetzung mit anderen Unternehmen (Pfizer, Genevant, etc.), hohe Marktpräsenz zzgl variabler Distribution und Marketing, Marktführerschaft im Bereich Covid Impfstoffe, First- Mover Disign usw. dürfte dem Unternehmen schon fast zwangsläufig weiterer Erfolg ziemlich sicher beschieden sein, es braucht eben nur etwas mehr Geduld von unserer Seite. |