Aber wenn du mal überlegst, dass sich der Betrag auf verschiedene Länder verteilt und diese Länder eine gute Wirtschaftskraft haben, ist das Problem lösbar. Sogar wenn beispielsweise Bayern alleine 150 Mrd aufbringen müsste (über Neuverschuldung), könnte der Markt durchaus davon ausgehen, dass Bayern dieses Geld zurückzahlen kann. Und Österreich kann das mMn auch. Es ist nur eben sehr ernüchternd und schmerzhaft für ein kleines Land, sich wegen des Osteuropageschäfts der Banken so massiv zu verschulden, und damit viel Geld letztendlich an Osteuropa verschenkt zu haben. Wie erklärt man das den Steuerzahlern?
Im Moment versuchen die betroffenen Länder noch das Problem als Osteuropa-Problem der EU hinzustellen, damit die gesamt EU (und damit Deutschland zu 20%) die Rechnung begleicht. Es ist in dieser Krise mMn normal dass versucht wird Gewinne zu privatisieren und Verluste zu sozialisieren, und dass dazu auch Schreckensszenarien gezeichnet werden, um leichter an Konjunkturpakete zu kommen. Hätte Österreich die Gewinne mit den übrigen EU-Ländern geteilt, wenn der Osteuropa-Zock gut gegangen wäre? Nein, weil jeder hauptsächlich seine eigenen Interessen verfolgt, und das ist auch gut so in einer Marktwirtschaft. Selbst Solidarität unter den EU-Ländern ist nur Kalkül, weil man Kettenreaktionen vermeiden will.
Daher: Wenn das Problem in Osteuropa nicht von selber lösbar wäre, würde auch die Bundesregierung eine viel heftigere Aktivität in diesem Feld zeigen, weil auch deutsche Interessen bedroht wären. Jedoch bleibt die deutsche Regierung ziemlich gelassen, und hat mMn Recht damit. |