Millionenverluste bei Pottkonzernen Mit den jüngsten Quartalszahlen wurde jedoch erneut bemerkbar, dass der Cannabismarkt deutlich ins Schwanken geraten ist und die börsennotierten Konzerne vermehrt unter Druck geraten. So blieb etwa der weltweit größte Hanfkonzern Canopy Growth hinter den Erwartungen zurück: Der Verlust hat sich auf 374,6 Millionen Kanadische Dollar ausgeweitet - eine Zahl, die bereits von einem Wall Street-Analysten als "bestürzend" betitelt wurde. Doch der Kanadische Hanfriese steht nicht alleine da. Ähnlich erging es dem Konkurrenten Aurora Cannabis. Zu Buche stand hier für das vergangene Quartal ein Verlust von 39,7 Millionen Kanadische Dollar. Ebenso vermeldete HEXO rote Zahlen: 43,7 Millionen Kanadische Dollar gingen dem Kanadischen Pott-Konzern flöten. Die Bilanz von Tilray erfreute Anleger genauso wenig, denn das Cannabisunternehmen verlor im vergangenen Jahresviertel 49 Millionen Kanadische Dollar. Auch ein US-amerikanischer Marihuanakonzern - MedMen - gerät derzeit in schwieriges Fahrwasser und musste 20 Prozent der Belegschaft entlassen, nachdem ein Nettoverlust von 24,2 Millionen US-Dollar vermeldet wurden. "Das letzte Industriekapitel wurde durch ein Wachstum um jeden Preis definiert," zitiert Bloomberg CEO Adam Bierman. Dass man diesen Abschnitt nun verlasse, sei "hart und schnell" zu spüren.
Cannabis-Aktien auf der Abschussliste Infolge der ernüchternden Bilanzen gerieten auch die Aktien der Konzerne jüngst ins Wanken. Auf Jahressicht sieht es für die Kurse nicht gerade glänzend aus. Die Canopy Growth-Aktie büßte seit Jahresbeginn an der NYSE rund 47 Prozent ein. Zwischen dem letzten Schlusskurs vom 18. November bei 14,22 US-Dollar und dem 52-Wochenhoch am 1. Mai bei 52,72 US-Dollar liegen Dimensionen. Im selben Zeitraum verbuchte die Aurora Cannabis-Aktie ein Kursminus von 54 Prozent. Analysten stürzten sich schwarzmalerisch auf den Konzern und zeigten sich von dessen Aussage, mit Werkbaustopps "entsprechend der globalen Nachfrage verantwortungsvoll zu expandieren", schockiert. Doch noch drastischer sieht es beim Anteilsschein von Tilray aus: In diesem Jahr verlor das Papier an der Nasdaq bereits fast 72 Prozent auf zuletzt 19,91 US-Dollar. Die bereits laufende Abwärtsbewegung der Cannabisaktien wurde weiter angetreten - die Blase ist geplatzt. |