Wie kommst du darauf, dass die Opfer immer zu kurz kommen? Selbstverständlich geht es zu allererst um diese Menschen - ich bin davon ausgegangen, dass wir DARÜBER NICHT diskutieren müssen.
Aber bei der Todesstrafe geht es um Grundsätzliches. Leben wir in Zeiten der Aufklärung? Haben wir kulturell und humanistisch das Zeug, uns von archaischen Gesellschaften zu unterscheiden?
Wenn wir (in dem Fall die USA) das bejahen wollen, dann darf die Todesstrafe keine Rolle mehr spielen! Denn eine Gesellschaft, die sich aufschwingt, nach dem Auge um Auge-Prinzip ihre Gesellschaft zu formen, befindet sich noch im "Mittelalter"! Dass es dazu noch reichlich wissenschaftliche Belege gibt, dass 1. die Todesstrafe keine abschreckende Wirkung hat und 2. auch den Opfern nicht hilft, sollte zusätzliche Argumente liefern. Dass es auch immer wieder zu Hinrichtungen von Unschuldigen kommt, sei nur am Rande erwähnt. Selbstverständlich ist es mühsamer (und teurer), sich um Verurteilung, Strafe und ggf Resozialisierung zu kümmern als Menschen hinzurichten. Aber das Signal, dass eine Demokratie damit in die Welt sendet, ist die Mühe allemal wert.
Gegenfrage, @faxe: Hand abhacken bei Diebstahl? Oder Steinigung bei Vergewaltigung oder Ehebruch? Wo ist die Grenze? Was ist gerecht? Wer soll das entscheiden?
Nein Danke! Humanismus hört eben nicht plötzlich irgendwo auf, sondern ist eine nicht relativierbare Säule einer aufgeklärten Gesellschaft!! |