Daily News, 20.03.2015
„Woche der PMI“
Auch Konjunkturdaten werden wieder eine viel stärkere Beachtung finden: Händler sprechen sogar von einer „Woche der PMI“. In allen großen Volkswirtschaften stehen wichtige Einkaufsmanagerindizes (PMI) zur Veröffentlichung an. So in China der HSBC-Einkaufsmanagerindex, diverse PMI aus den Ländern der Eurozone und in Deutschland der ifo-Geschäftsklimaindex. Auf all diesen Frühindikatoren lastet eine schwere Bürde: Sie müssen ein Wachstum ausweisen, dass die hohen Gewinnerwartungen an die Unternehmen untermauert. Denn hier sieht es kritisch aus - die hohe Aktienbewertung preist bereits sehr hohe Erwartungen ein. „Schwachpunkt bleibt die mangelnde Untermauerung des jüngsten Kursanstiegs durch eine entsprechende Verbesserung der Unternehmensgewinne“, heißt es dazu warnend von den Analysten der Helaba. Nur ein Drittel der DAX-Unternehmen habe in der Berichtssaison die Gewinnerwartungen übertroffen. Und bei den Gewinnschätzungen für die nächsten zwölf Monate dominieren schon wieder die Abwärtsrevisionen. Daher sei ein Gewinnwachstum von 10 Prozent, wie es derzeit für den DAX unterstellt wird, „aus unserer Sicht zu ambitioniert“, so die Helaba. Fundamentale Kursrisiken
Fundamental gebe es damit eher Kursrisiken: Auf Basis des Kurs-Gewinn-Verhältnisses seien Aktien nunmehr teurer als in den vergangenen zehn Jahren. Zudem werde der DAX nun zum Zweifachen seines Buchwertes gehandelt - nur auf dem Höhepunkt der Dotcom-Blase sei noch mehr bezahlt worden. Und mit einem Kurs-Cashflow-Verhältnis von „deutlich über 8“ überträfen deutsche Aktien sogar die Extremwerte aus dem Jahr 2000, heißt es weiter. Sollten die diversen Konjunkturindikatoren also alles andere als herausragend ausfallen, könnte im DAX der Beginn kräftigerer Gewinnmitnahmen eingeleitet werden. Quelle: Dow Jones |