"""""""""""""09. Juni 2025 Von Matt Lister, Redakteur Tesla: Wasserstoff wird 92 % des zukünftigen US-Energienetzes stützen. (Bilder: Alamy)
Elon Musk mag zwar immer noch öffentlich behaupten, Wasserstoff sei „unglaublich dumm“, doch laut Teslas eigenem Fahrplan für eine dekarbonisierte Zukunft ist die Rolle von Wasserstoff alles andere als unbedeutend.
Tief vergraben in Teil 3 des Masterplans von Tesla – dem Weißbuch des Autoherstellers aus dem Jahr 2023 zur Frage, wie die Welt zu einer nachhaltigen Energiewirtschaft übergehen kann – verbirgt sich ein überraschendes Detail: In den vollständig elektrifizierten Vereinigten Staaten würde Wasserstoff 92 Prozent der stationären Energiespeicherkapazität des Landes bereitstellen.
Konkret erfordert die Modellierung 620 TWh wasserstoffbasierte Energiespeicherung – von insgesamt 673 TWh aller Technologien – um das Netz auszugleichen, wenn die erneuerbaren Energien allein nicht ausreichen.
Das sind 92 % der gesamten Speicherkapazität, wobei Batterien und Wärmesysteme weit abgeschlagen sind.
So viel zum Thema „Narrenzellen“.
Langanhaltende Knochenarbeit Die Logik dahinter ist praktisch. Lithium-Ionen-Akkus eignen sich hervorragend für den täglichen Gebrauch und bieten eine schnelle Reaktionszeit.
Doch wenn es um die saisonale oder mehrtägige Speicherung geht – wie sie etwa nötig ist, um einen langen, dunklen und windstillen Februar zu überstehen – sind sie in großem Maßstab einfach nicht kosteneffizient. Wasserstoff, der in nachgerüsteten Salzkavernen gespeichert wird, ist das schon.
Tatsächlich sieht Teslas Plan vor, dass Wasserstoff aus überschüssigem erneuerbarem Strom im Frühjahr und Herbst produziert, unterirdisch gespeichert und Monate später versandt werden kann, wenn Solar- und Windenergie nicht mehr ausreichen.
Um es klarzustellen: Tesla befürwortet hiermit nicht Wasserstoffautos . Die gesamte Transportstrategie von Tesla basiert nach wie vor fest auf batterieelektrischen Fahrzeugen.
Masterplan 3 basiert auf der Prämisse, dass die Elektrifizierung der Endverbrauchssektoren – Fahrzeuge, Heizung, Industrie – der effizienteste Weg in die Zukunft ist. Batterien bleiben dabei ein zentraler Bestandteil des Plans.
Der Plan besagt jedoch, dass Wasserstoff in Sektoren, in denen eine direkte Elektrifizierung nicht möglich ist – etwa bei der Hochtemperatur-Industriewärme und bei synthetischen Kraftstoffen für die Luftfahrt –, notwendig ist. Und im Falle der Energiespeicherung ist er sogar unerlässlich.
Prognose: Weltweiter Markt für Wasserstoffautos soll bis 2034 um das Siebenfache wachsen Grüner Wasserstoff, nicht blau Wichtig ist, dass Teslas Modell davon ausgeht, dass der gesamte Wasserstoff durch Elektrolyse unter Verwendung erneuerbarer Elektrizität erzeugt wird – und nicht durch fossile Methoden wie die Dampfreformierung von Methan oder blauen Wasserstoff.
Das bedeutet, dass grüner Wasserstoff die Arbeit erledigt und nicht eine fossile Variante, die mit Emissionen verbunden ist.
Und dieser wird in großen Mengen benötigt: Teslas Plan sieht weltweit eine Produktion von 150 Millionen Tonnen grünem Wasserstoff pro Jahr vor, wobei allein für die Wasserstoffproduktion ein Strombedarf von etwa 7,2 PWh/Jahr besteht.
Das sind im Tesla-Modell über 10 % der gesamten weltweiten Versorgung mit sauberer Energie.
Also, wo ist der Haken? Wenn Sie ein Wasserstoff-Befürworter sind und hoffen, dass dies bedeutet, dass Tesla zur Vernunft kommt, dann halten Sie nicht den Atem an.
Das Papier nimmt Musks frühere Aussagen nicht explizit zurück – und der Tonfall lässt vermuten, dass Wasserstoff toleriert, aber nicht begrüßt wird. Er wird dort eingesetzt, wo Batterien nicht konkurrenzfähig sind, nicht dort, wo Tesla es bevorzugen würde.
Dennoch sprechen die Zahlen Bände. Trotz aller Ineffizienzgedanken spielt Wasserstoff am Ende die größte Rolle als Energiespeicher – einfach, weil kein anderer Energieträger kostengünstig und effektiv genug für die saisonale Reserve ist.
Teslas Masterplan Teil 3 rollt zwar nicht gerade den roten Teppich für Wasserstoff aus – aber er zeigt einen Weg auf, auf dem Wasserstoff zum unbesungenen Rückgrat der Langzeit-Energiespeicherung wird.
Trotz des ganzen Aufruhrs um Musks frühere Äußerungen scheinen die Ingenieure des Unternehmens erkannt zu haben, dass eine Wirtschaft, die zu 100 % auf erneuerbaren Energien basiert, ohne die große Menge an Wasserstoff im Energiemix nicht realisierbar ist.
Auf Seite 20 ist alles aufgeführt, was 92 % der zukünftigen Langzeitspeicherkapazität des Netzes ausmacht.
Es stellt sich heraus, dass es gar nicht so „unfassbar dumm“ ist. Es ist einfach nur Physik. https://www.wallstreet-online.de/diskussion/...nstoffzelle#newPosting |