humbug ist sich einer Friseusen- und Kodak-Argumentation zu bedienen, und zu meinen, auch Rohöl wird durch Substitute genauso leicht ersetzt werden können wie der Silberfilm durch die Digitalkamera. Diesen Traum träumt man schon spätest seit der 1. Ölkrise 1972/73 - und die Welt (Wirtschaft, Konsument, Wachstum) ist seitdem nur noch abhängiger geworden vom schwarzen Gold, nicht weniger.
Humbug ist nicht, wenn man zu identifizieren versucht, welches die ersten Grenzen sein werden, die dem langfristigen Wachstum, wie wir es seit dem 2 WK gewohnt sind, ein Ende setzen werden. Diese Grenze wird nicht Eisenerz sein, nicht Weizen, nicht Wasser und nicht der Sauerstoff, auch die nicht qm Land dieser Erde. Die erste Grenze dürfte absehbar die bereits fallenden globale Ölproduktionskapazität der nächsten 10ff Jahre sein.
Humbug ist die naive Annahme, dass alles qualitativ und quantitativ substituierbar ist.
Ich lese immer wieder vom schönen Traum, wie Öl(autos) einmal durch Elektro(autos) substituiert werden. Nur bleibt es dabei leider stets bei rein qualitativen, theoretisch richten, aber völlig unrealistischen, nicht quantifizierenden Statements, die ich in die Kategorie "Hoffnungen/Träumerei" einordne. Strom wird leider noch immer nicht von der Steckdose erzeugt. Alleine in den USA wären dafür (alle e-cars statt Benziner/Diesel) statt bisher 100 etwa 1000 Atomkraftwerke notwendig. Ihr könnt das gerne einmal nachrechnen. Woher das Uran kommen soll, frage ich mich. Nicht einmal die USA könnte man dazu mit dem weltweiten Uranvorkommen ein Jahrzehnt ausreichend versorgen. Erneuerbare Energien ? Ja, ich hoffe, auch darauf, aber leider ebenso unrealistisch auf die nächsten 20 Jahre. Und soviel Zeit bleibt nicht mehr, um auf die fallende globale Rohölproduktion zu reagieren. Jetzt abgesehen davon: sollten eins Tages alle Autos mit Strom fahren und dieser Strom aus dem "Netzt" kommen soll, dann brauchen die Länder eine komplett neue Infrastruktur mit etwa der 10-fachen Kapazität wie unsere heutigen Netze.
Vom Schwerverkehr, Dieselzüge, Schifffahrt, Landwirtschaft (und Schwerfahrzeuge), Kunstoffe ganz zu schweigen.
In einem hat AL, recht - da dieses gewohnte Wachstum aber ohnehin nicht mehr auf Dauer aufrecht erhalten werden kann, wird sich der allgemeine WOHLSTAND auch meiner Meinung nach in den nächsten 10-20 Jahren deutlich verschlechtern (zumindest in den meisten OECD Ländern) - nicht automatisch die LEBENSQUALITÄT, letzteres ist auch subjektive, und vielleicht sind die Leute sogar glücklicher, zufriedener (und gesünder), wenn viele eines Tages sich kein Auto mehr leisten können und wieder mehr zu fuss bzw. per rad unterwegs sind.
Öl wird meiner Meinung nach der erste limitierende Faktor sein - und dann spielt es auch keine Rolle, wenn auch Eisenerz, Kupfer oder andere Rohstoffe nur begrenzt auf dieser Welt vorhanden sind ...denn das Vorkommen dieser und anderer Rohstoffe wird NICHT der Faktor sein, der das gewohnte Wachstum limitieren wird....
Irgendwann stösst man auf "natürliche Grenzen" - und da ist es eben nicht unwichtig nach Möglichkeit zu erkennen, welcher Faktor zuerst limitierend sein wird. Denn wenn man diesen erkennt, dann kann (soll/muss) man frühzeitig Masnahmen setzen, wie man trotzdem Zivilisation, Frieden und ein einigermaßen geordnetes System erhalten kann und wie man in Zukunft diesen limitierenden Faktor ersetzen kann, OHNE, dass wir zurück in die Steinzeit kehren und um die letzten Vorkommen kriegerische Auseinandersetzungen führt.
Zu meinen, irgendwann stösst man auf sowieso auf natürliche Grenzen und daher brauchen wir uns um Peak Oil keine Gedanken machen ist grob fahrlässig und verantwortungslos.
Der Faktor, der das gewohnte Wachstum seit dem 2 WK wird die globale Rohölfördermenge sein - wer einen anderen limitierenen Faktor kennt, der ZEITLICH VOR ÖL relevant sein wird und das Wachstum dauerhaft limitieren wird - bitte raus damit! Ich warte interessiert, vielleicht habe ich ja etwas übersehen..... |