zusammengefasst... Wir wissen nicht so recht, wohin Apple mit diesem Gerät will. Der Hersteller selbst sagt, man möchte die Windows-User gar nicht erst ansprechen; Apple meint, dass Mac-Anwender als Nachfrager genügen. Die Duz-Fraktion, die Apple mit der deutschen iPod-Webseite ansprechen will, hat wahrscheinlich nicht das Geld, die das Geld haben, wollen sich nicht duzen lassen, und Windows-Anwender wird eine FireWire-Schnittstelle und das für Windows nicht erhältliche iTunes zur Synchronisation auch nicht beeindrucken und zum Kauf verführen.Den Massenmarkt hat man aufgrund der Plattformbindung an Macs, die auch noch relativ modern sein müssen, außen vor gelassen. Auch wenn man es nicht wollte - man hätte es mit dem iPod versuchen können, es wäre eine erste Chance gewesen.Die Schnittstelle FireWire ist die einzige des Players von Apple, brachial-konsequent durchgesetzt und eingesetzt.. Apple spielt in Sachen "Legacy Technologie" wieder einmal die Axt im Walde und lässt in Sachen iPod sogar USB hinter sich. Nicht alle profitieren davon, und leider auch sind auch Mac-Fans vom Kahlschlag betroffen. Apple argumentiert für den alleinigen FireWire-Einsatz damit, das man das Gerät so klein nicht hätte konstruieren können, und weist darauf hin, das eben keine Schnittstelle - wie auch USB - für die Ewigkeit geplant ist.Interessant ist das Gerät für alle Fans portabler Musik, die einen Mac mit FireWire-Schnittstelle und noch keinen MP3-Player besitzen. Darüber müssen Sie willens sein, für das vermutlich sehr vergnüglich und gut funktionierende Gerät fast 1000 Mark hinzulegen.Apple hat ein Gerät als "bahnbrechend" angekündigt, das letztendlich nur Musik abspielen kann - Apple, der Erfinder des PC und erfolgreicher Vermarkter der grafischen Benutzeroberfläche ist durch tatsächlich bahnbrechende Produkte in die Computergeschichte eingegangen, hat nun aber im Falle des iPod das Attribut "bahnbrechend", "groundbreaking", in inflationärer Weise abgewertet. Besser als die Konkurrenz ist es dank guter Bedienung, kompakter Größe und gutem Design. Die erzeugte, überhöhte Erwartungshaltung wird im Nachhinein zu einer Katerstimmung bei vielen führen. "A cool and fancy Device", eine solche, realistische Beschreibung, damit hätte sich das Marketing in Cupertino im firmenüblichen Understatement begnügen können.Der iPod ist ein schönes, in sich schlüssiges und sicherlich spassiges und komfortables und in seiner Klasse leichtes Gerät des preislichen Mittelfeldes. Billig ist der Spass nicht. Wir haben zwar umrissen, welche Zielgruppe wir für Apples ersten Musikplayer vermuten - und Apple sieht das zumindest ähnlich, divergiert nur in der Frage der jungen Klientel, die man trotz des hohen Preises im Visier hat - aber das dürfte nicht reichen.Unsere Befürchtung: Der iPod könnte den Weg des toll konzipierten, aber eingangs zu teuren Cube gehen. Ein schmuckes, leistungsfähiges Gerät mit einer wegweisenden Bedienung und großem Spassfaktor für den Besitzer - nur leider, leider mit fast tausend Mark zu teuer. Nicht für die Leistung, sondern für den Anwendungsbereich. Tröstlich ist zunächst, das vom Wohl und Wehe des iPod nicht das Kerngeschäft von Apple und damit der wirtschaftliche Erfolg des Systemherstellers abhängt.
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