04.01.2005 11:09
Professioneller Coup bei Fluxx ?
Fluxx war hilflos: " Dieser Kursverfall stellt uns vor ein Rätsel." Auch am Dienstagmorgen warten die Aktionäre des Online-Wettbüros Fluxx noch immer auf eine Erklärung für den Kursrutsch vom Vortag.
Kursrutsch bei Fluxx.
Fluxx-Aktionäre erlebten am späten Montagnachmittag eine böse Überraschung: Bei hohen Umsätzen brach ihre Aktie innerhalb kurzer Zeit um knapp 20 Prozent auf 3,51 Euro ein. Der Xetra-Handel wurde dann bei 3,75 Euro beendet.
Der Kurseinbruch traf den Konzern unverhofft. In einer eilig produzierten Pressemeldung bemühte sich Fluxx um Schadensbegrenzung. An Unternehmensnachrichten könne es nicht liegen. Hier gäbe es nichts Neues. " Es gibt nichts Neues zu erzählen" , wiederholte der Pressesprecher Stefan Zenker auch am Dienstag gegenüber boerse.ARD.de.
Stopp-Loss-Welle losgetreten „Wir vermuten, dass ein tradingorientierter Anleger bewußt eine Stop-Loss-Welle losgetreten hat. Die ganze Sache ist ja sehr professionell geschehen. Etwa fünf Minuten vor Xetra-Schluss wurde die Welle losgetreten.“ Fluxx habe auch mit seinen Market-Makern, den so genannten Designated Sponsors, bei der Deutschen Börse gesprochen. Ihrer Meinung nach habe es sich um einen professionellen Coup gehandelt.
Kursrutsch mit System In der Pressemeldung hatte Fluxx noch von einem einzelnen Aktionär gesprochen, der vermutlich aus " einer wirtschaftlichen Schieflage heraus seine Aktien auf höchst unprofessionelle Art und Weise verkaufen musste" . " Das war nur eine erste Vermutung. Nachdem wir den ganzen gestrigen Tag noch einmal genau analysiert und mit den Marktteilnemern gesprochen haben, gehen wir davon aus, dass hinter der gestrigen Aktion sehr wohl System steckte" , sagte Zenker.
Der Kursrutsch am Montag dürfte die meisten Aktionäre kalt erwischt haben. In den letzten Wochen und Monaten wurde die Aktie von einigen so genannten Börsenbriefen zum Kauf empfohlen. Dieser Empfehlung sind auch zahlreiche Kleinanleger gefolgt, wie der Kursanstieg von 2,31 Euro im Juli auf 4,36 Euro Ende Dezember zeigte.
Die Entwicklung von Montag zeigt vor allem, dass ein Investment in marktenge, kleine Werte genau überlegt sein sollte. Die Risiken sind hier deutlich höher als bei größeren Werten. Ein Umsatz von etwas mehr als 100.000 Euro hätte bei einem größeren Wert nicht zu einem derartigen Kursrutsch geführt.
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