Vorab möchte ich darauf hinweisen, dass Middelmenne unmittelbar im Anschluss an die HV die auf dem nachstehenden Link nachzulesende Zusammenfassung seiner Sicht der Dinge gegeben hat. Sollte man lesen, da ich mich nicht groß wiederholen will.
http://www.ariva.de/news/...-hinter-den-Plaenen-des-Vorstands-5790467
Auf der letzten HV hatte ich ein ziemlich vergiftetes Klima wahrgenommen; davon war dieses Mal eigentlich nichts zu spüren, wenngleich der Vertreter der DSW in seinem Redebeitrag anmerkte, dass "unsere Nerven langsam blank liegen". Schlenk hat nochmals ausführlich die Qualität der synthetischen Curasan-Produkte herausgestellt ("keine side-effects, einmalig"), was man von den Konkurrenzprodukten, speziell den biologischen (!!!) nicht gerade behaupten könne und darauf verwiesen, dass die Produktionsstätte in FFM ohne nennenswerte Investitionen massiv hochfahrbar ist. Mit Blick auf die Vergangenheit hielt er fest, Curasan habe sich blutleer gespart und der Versuch mit einem eigenen Vertrieb zum Erfolg zu kommen sei halt bei diesen Produktumsätzen nicht sinnvoll. Die viele Jahre aus Kostengründen nicht organisierte Veranstaltung FIT wurde jüngst erstmals wieder wenngleich nur mit DACH-Partnern durchgeführt. Zukünftig soll sie international durchgezogen werden. Das Sales-Meeting in Prag mit internationalen Teilnehmern wurde als großer Erfolg bezeichnet. Das sind für Schlenk wohl absolute Muss-Veranstaltungen, um Curasan wieder auf dem Radar von potentiellen Produktverkäufern erscheinen zu lassen. Da gab`s Reaktionen wie "ach, euch gibt es noch" bis "schön, dass ihr wieder da seid". In dem Zusammenhang hat Schlenk erneut erklärt, dass es bis zu neun Monate dauern kann bis solche Adressen letztlich wieder nennenswerten Umsatz machen.
Nichts wirklich neues, was den (offiziellen) Ausblick bezüglich Umsatz, Ertrag und Profitabilität angeht. Die Kosten werden noch von den Expansionsmaßnahmen geprägt sein. Auch wenn das Lillelou gleich wieder auf die Palme bringt, Schlenk rückt von seinem 8/9 Mio. Break-even Umsatz nicht ab.
Natürlich war auch von China und dem neuen Großaktionär die Rede. Der kauft übrigens seit zwölf Jahren ausschließlich ein blutstillendes Mittel (Stypro) in der Größenordnung von 0,5 Mio bei denen ein. Die Marge sei für Curasan hochinteressant und der Chinese verdient sich damit auch noch eine goldene Nase. Das Produkt selbst wird fremdproduziert (!), ist gar nicht von Curasan entwickelt, sie haben aber die Rechte dran (warum auch immer) und der Chinese ist der einzige Kunde dieses Produkts. Irgendwie irre; na ja.
Der China Markt ist zur Zeit noch ein Winzling von unglaublichen 25 Mio. Bis 2020 wächst der laut Schlenk mit 30% p.a. Der ist wohl gerade mit seinem Vertriebsspezie Siebert von dort zurück gekehrt, mehr als das, was sie diesbezüglich jüngst schon haben verlauten lassen, war ihm nicht zu entlocken.
Seinen US-Mann hat er ein Jahr lang gesucht. Der sei Biologe und Kaufmann, eine Kombination die ihm sehr wichtig für den dortigen Erfolg sei. Der Ami wartet sehnlichst auf die für Dezember avisierte Zulassung ihres Flagschiffprodukts mit dem er den US-Markt aufrollen soll. Was Schlenk so sicher macht, dass die Zulassung durch die FDA termingerecht kommt, war nicht zu erfahren.
Die Zahlungsziele im Mittleren Osten sind relativ lang ("müssen wir so akzeptieren"). Währungsschwankungen tangieren das Geschäft generell nicht. Es wird ausschließlich in Euro valutiert(!)
Nachdem Schlenk noch Anfang Mai auf der DVFA-Veranstaltung erklärt hatte, er werde zeitnah seinen wegen der Chinesen KE unter die 3%-Hürde gerutschten Aktienbestand mittels Käufen am Markt wieder über diese Hürde hieven, wusste er jetzt relativ kleinlaut zu berichten, dass ihn seine Juristen zurück gepfiffen hätten. Das Thema wäre aktuell zu brisant.
Zu einer möglichen erneuten KE meinte er, Curasan sei für die nächsten zwei Jahre (!!!)durchfinanziert. Ich höre Lillelou beim Lesen dieser Aussage laut aufschreien, gebe es aber einfach so weiter.
Der AR-Chef erklärte ausführlich, warum man Rössler für den Stryker Vergleich eine sogenannte auf 0,25 Mio. gedeckelte Erfolgsprämie gezahlt habe. Wie ja bekannt, war Curasan 2011 ff finanziell ziemlich klamm (Stryker hatte ja seine ganze Prozessstrategie bis Mai 2015 darauf aufgebaut, dass C. pleite geht). Rösler und diverse Mitarbeiter sollen in dieser existenzbedrohenden Phase Gehalt gestundet bzw. ganz darauf verzichtet haben.
Investoren (Fonds) über den Markt zu Käufen zu bewegen, fällt schwer. Sie ständen laut Schlenk an der Seitenlinie und argumentierten, macht mal, habt uns in der Vergangenheit (das Rösler Erbe) schon viel erzählt, wir kaufen gegebenenfalls auch 50% höher, wenn`s denn sein muss.
Okay, so weit von mir für heute, ist spät und der Bericht lang geworden.
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