Der US-Versicherungskonzern AIG warnt vor neuen Risiken im Geschäft mit europäischen Banken. Demnach drohen Verluste im Wertpapierhandel in Höhe von fast 194 Milliarden Dollar. Banken aus Europa kauften die Papiere. Weitere Gefahren lassen sich laut AIG noch nicht einmal beziffern. Der bereits durch Milliardenhilfen gestützte US-Versicherer AIG hat vor neuen massiven Risiken in seinem Geschäft mit europäischen Banken gewarnt. Bei einer weiteren Talfahrt der Märkte drohten durch Wertpapiere im Umfang von fast 193 Milliarden Dollar (137 Milliarden Euro) zusätzliche Verluste in noch unbekannter Höhe.
Die Risiken könnten länger bestehen als erwartet und den Konzern zusätzlich belasten, räumte AIG in einer Pflichtmitteilung an die Börsenaufsicht SEC ein. Die Gefahren durch an Banken in Europa verkaufte Papiere stammen aus genau jenem Bereich, der AIG an den Rande des Abgrunds gebracht hatte.
Aus Angst vor einem Kollaps mit globalen Folgen war der einst weltgrößte Versicherer vergangenes Jahr weitgehend verstaatlicht worden. Die gesamten öffentlichen Finanzhilfen summieren sich bislang auf rund 180 Milliarden Dollar.
Für 2008 hatte der Konzern einen in der US-Geschichte einmaligen Verlust von knapp 100 Milliarden Dollar ausgewiesen. Das tatsächliche Ausfallrisiko für AIG liegt in der Hand der Banken in Europa. Aufgrund geänderter europäischer Vorschriften erwartet der Versicherer, dass die meisten der Geschäfte ohnehin binnen eines Jahres aufgelöst werden. Garantiert ist dies aber nicht, daher die neue Warnung.
Die verschärften Risiken drohen durch Papiere, die AIG den Banken als Versicherung gegen Zahlungs- und Kreditausfälle verkaufte (“Credit Default Swaps“). Diese Kreditderivate entfallen etwa je zur Hälfte auf Unternehmensdarlehen und auf Immobilienhypotheken. |