Wie der SPIEGEL berichtete, haben europaische Banken noch "vergiftete" Papiere im Wert (?) von 300 Milliarden in ihren Portfolios. Davon seien bisher "lediglich ein Viertel" abgeschrieben (s. mein Beitrag 3254. von gestern). Was könnte das bedeuten? - Heute liest man in FAZ.net: "Allein für die britischen Banken wird das Volumen dieser vergifteten Kredite auf 200 Milliarden Pfund geschätzt."
Würden beide Meldungen/Zahlen stimmen, so wäre die RBS also mit 200 Mrd.GBP = 222,22 Mrd. EURO engagiert. Blieben für die restlichen europäischen Banken noch rund 78,78 Milliarden. Unterstellt man, dass davon tatsächlich 25% abge- schrieben sind, so verblieben als Restrisiko 75% = rund 59 Milliarden.
Diese Summe (wenn sie denn hinkommt), verteilt sich auf sämtliche Banken Eu- ropas, ohne die RBS. Berücksichtigt man nun noch das extreme Engagement einer Euro-Banken (Irland, Island usw.) so ist Deutschland vermutlich nur unter- proportional vertreten. Und hier wiederum sind die Landesbanken wohl am meis- ten betroffen. Im Umkehrschluss heißt das: die anderen sind im Bezug auf das Restrisiko weniger, oder auch gar nicht betroffen. Denn: der (angeblich) bereits abgeschriebene Teil ist ja ebenfalls eine Durschnittsangabe, was heißt, dass die eine oder andere Bank ihre Leichen bereits aus dem Keller hat.
Wer nun noch wieviel noch in den Büchern hat, kann ich nicht beurteilen. Wenn man aber alles zusammenzählt, ist es durchaus möglich, dass die eine oder an- dere deutsche Bank bereits ganz oder überwiegend "sauber" ist. Aber selbst wenn nicht: das aus der obigen überschlägigen Berechnung hergeleitete mög- liche Restrisiko ist doch sehr überschaubar. So überschaubar, dass man m.M.n. sagen kann: das meiste dürfte gegessen sein.
Wer anderer Meinung ist: bitte vorrechnen. |