07.05.2007 10:18:00
Der Aufschwung an den Finanzmärkten ist ein alleiniger Hype der Aktien aus DAX, MDAX, TecDAX und SDAX. Je geringer die Unternehmen kapitalisiert sind, umso weniger kommt von der Kursrally an. Beleg hierfür ist der Entry Standard Kursindex, der vor einem Jahr rd. ein Drittel einbrach und seit September vor sich hindümpelt. Zu der miserablen Performance kann sich schnell ein Image-Problem gesellen. Schließlich sind viele Aktien mit "schillernder" Entwicklung im Entry Standard All Share Index gelistet. Namen wie Neosino, Amitelo, Endor oder auch die mittlerweile insolvente Eutex seien hier exemplarisch genannt. Das ist weder überraschend noch verwerflich, schließlich ist dieses Teilsegment des Freiverkehrs für spekulative Aktien gedacht. Und in einem solchen Umfeld gibt es nun mal auch viele Nieten, im Entry Standard ebenso wie beim Londoner AIM. Der beste Weg, damit umzugehen, ist unserer Einschätzung nach Transparenz und Kommunikation. So kann sich jeder ein Bild von den Chancen und Risiken machen, krumme Touren werden schneller aufgedeckt.
Deshalb fanden wir es fragwürdig, dass die Veranstalter auf der diesjährigen Entry & General Standard-Konferenz bei einigen Präsentationen Finanzjournalisten nicht einließen. Denn gerade so entstand auf der Konferenz der Eindruck, dass die betroffenen Unternehmen, etwa die Regenbogen AG oder eingangs erwähnte Amitelo, selektiv Informationen verteilen und/oder etwas zu verbergen haben. Amitelo setzte noch einen drauf und ging in dieser Präsentation nur kurz auf die aktuellen Vorwürfe (PB v. 18.4.) ein, da zu diesen "alles gesagt sei". Eine Sicht der Dinge, die das Management tatsächlich exklusiv hat.
Roger Peeters leitet die Reaktion des Börsenbriefs "Platow Börse" Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. |