Griechenland-Pleite wird wahrscheinlicher von Oliver Baron Mittwoch 18.01.2012, 11:52 Uhr Download - + Athen (BoerseGo.de) – Eine Staatspleite Griechenlands wird immer wahrscheinlicher. Fitch-Experte Edward Parker geht davon aus, dass das Land insolvent ist und bald nicht mehr in der Lage sein wird, seine Altschulden zu bedienen, wie er gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg sagte. So werde Griechenland eine am 20. März fällige Staatsanleihe im Volumen von 14,5 Milliarden Euro wahrscheinlich nicht mehr zurückzahlen können. Eine Vereinbarung mit den privaten Gläubigern, wie mit der Verbindlichkeit umzugehen sei, werde von Fitch als Zahlungsausfall gewertet, warnte Parker. Nach einem Bericht der "New York Times" ist man auch in Europa längt zu dem Schluss gekommen, dass Griechenland pleite gehen wird. Dementsprechend sei auch nicht beabsichtigt, Griechenland zu retten. Das einzige Ziel sei es, Europa vor Griechenland und den Folgen der Pleite abzuschirmen, schreibt die Zeitung.
Am Mittwoch sollen die Verhandlungen über einen freiwilligen Schuldentausch der privaten Gläubiger weitergehen. Umstritten ist weiterhin der Zinssatz der neuen Anleihen, die die Gläubiger für ihre alten Papiere erhalten sollen. Laut Dow Jones Newswires hatte Griechenland bei den Verhandlungen am vergangenen Freitag für die neuen Anleihen einen Koupon zwischen vier und fünf Prozent geboten, was den Gläubigern aber offensichtlich zu wenig war. Nun sollen die Gläubiger aber offenbar bereit sein, fünf Prozent zuzustimmen.
Griechenland hat bereits ein Gesetz über einen erzwungenen Schuldentausch angedroht, sollte es nicht zu einer freiwilligen Einigung mit den Gläubigern kommen. Allgemein wird erwartet, dass der im Oktober vereinbarte freiwillige Verzicht der privaten Gläubiger auf 50 Prozent ihrer Forderungen nicht ausreichen wird, um die Finanzen des griechischen Staates auf ein solides Fundament zu stellen, zumal sich einige Investoren, insbesondere Hedgefonds, an der freiwilligen Umschuldung überhaupt nicht beteiligen wollen. Auch der niederländische Finanzminister Jan Kees de Jager deutete in einem Fernsehinterview an, dass sich die privaten Gläubige vielleicht auf größere Verluste |