Umschuldung Griechenlands erfüllt Anleger mit Sorge Dow Jones News • 18.01.12 • 09:57 DJ XETRA-START/Umschuldung Griechenlands erfüllt Anleger mit Sorge
FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt gibt nach den Gewinnen der Vortage am Mittwochmorgen nach. Mit einem Abschlag von 0,5 Prozent oder 35 auf 6.298 Punkte halten sich die Abgaben gegen 9.45 Uhr zwar noch in Grenzen, die wieder beginnenden Verhandlungen über eine Umschuldung Griechenlands sorgen aber für Vorsicht, denn der Ausgang ist ungewiss. Ministerpräsident Papademos hat erklärt, er ziehe notfalls Gesetzesänderungen in Betracht, um eine Teilnahme der Gläubiger an einer Restrukturierung der Verbindlichkeiten zu erzwingen.
Für Impulse könnten am Nachmittag Konjunkturdaten sorgen. Auf dem Programm stehen mit den Erzeugerpreisen die ersten wichtigen Teuerungsdaten für Dezember. Darüber hinaus wird die Industrieproduktion mitgeteilt.
Bankenwerte stehen im frühen Handel unter Druck. Hier belasten Sorgen vor einem noch höheren Schuldenschnitt Griechenlands als bisher befürchtet. "Es zeichnet sich eine Loose-Loose-Situation für die Banken ab", sagt ein Händler. Die Banken hätten die Bestände in griechischen Staatsanleihen mehrheitlich um 60% abgeschrieben, der so genannte Haircut dürfte allerdings noch höher ausfallen.
Die Rating-Agentur Moody's hat zudem das Finanzstärke-Rating der Commerzbank auf "D+" von "C-" gesenkt. Außerdem hat das Kreditinstitut offenbar die Pläne zur Auslagerung der Eurohypo verworfen und will seine Immobilien- und Staatsfinanzierungstochter nun in den Konzern integrieren. Commerzbank geben vor diesem Hintergrund besonders stark nach um 4,3 Prozent auf 1,37 Euro. Deutsche Bank fallen um 1,5 Prozent auf 29,41 Euro.
ThyssenKrupp leiden unter Gerüchten über eine bevorstehende Gewinnwarnung. Ein Analyst äußert sich allerdings zurückhaltend. ThyssenKrupp habe bereits bekannt gegeben, dass das erste Quartal nicht gut laufen und unter dem Vorjahreswert bleiben werde. Die Aktie verliert 3,6 Prozent auf 19,55 Euro. Klöckner & Co müssen ebenfalls Verluste hinnehmen. Eine Abstufung der Citigroup lässt die Aktie des Stahlhändlers um 4 Prozent auf 11,43 Euro nachgeben.
Gute Zahlen des niederländischen Halbleiter-Ausrüsters ASML verhelfen dagegen Infineon zu einem Anstieg von 1,7 Prozent auf 6,88 Euro. Auch bei Aixtron sind es Nachrichten zu Wettbewerbern, die den Kurs bewegen. Am Vorabend hat Cree einen Gewinneinbruch von 76 Prozent gemeldet. Auch der Ausblick auf das dritte Vierteljahr war schwach. Aixtron sinken um 3 Prozent auf 11,61 Euro.
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