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Babyleiche in der Waschmaschine Ein 28-jähriger Mann hat in seiner Waschmaschine die Leiche eines neugeborenen Mädchens gefunden. Offenbar hatte seine Lebensgefährtin das Kind heimlich zur Welt gebracht. Die Staatsanwaltschaft Halle erließ gegen die 27-jährige Mutter Haftbefehl wegen Totschlags. Grausiger Fund in Sachsen-Anhalt: In der Waschmaschine seiner Wohnung hat ein 28 Jahre alter Mann die Leiche eines neugeborenen Mädchens entdeckt, das seine Lebensgefährtin offenbar heimlich zur Welt brachte. Das Kind sei am Sonntagmorgen in der Wohnung in Großkugel bei Halle geboren worden, teilte die Staatsanwaltschaft Halle am Montag mit. Gegen die 27-jährige Mutter wurde am Nachmittag Haftbefehl wegen Totschlags erlassen.
Die Frau habe angegeben, dass sie sich an nichts mehr richtig erinnern könne, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Halle, Andreas Schieweck. Sie wusste demnach aber, dass das Baby nach der Geburt geschrien hatte. Auch eine rechtsmedizinische Untersuchung habe ergeben, dass es nach der Geburt noch gelebt habe. Zur Todesursache wollte sich die Staatsanwaltschaft mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen aber noch nicht äußern, ebenso wenig wie zu Aussagen, die die Beschuldigte den Angaben zufolge vor dem Haftrichter zur Tat gemacht hat.
Der Mann habe angegeben, er habe von der Schwangerschaft seiner Freundin nichts gewusst, erklärte die Staatsanwaltschaft weiter. Seine Lebensgefährtin habe von einer Fehlgeburt gesprochen, die sie in der Toilette heruntergespült habe. Ihr Freund habe daraufhin einen Rettungswagen gerufen und später das tote Kind in der Waschmaschine entdeckt.
Die Mutter des Säuglings wurde zunächst medizinisch versorgt und dann in der Polizeidirektion Süd in Halle/Saale als Beschuldigte vernommen. Sie sei zwar gesundheitlich geschwächt, aber vernehmungsfähig.
Der Frau und ihr Lebensgefährte lebten seit einigen Jahren zusammen und hätten noch ein weiteres Kind, berichtete die Staatsanwaltschaft. Der zwei bis drei Jahre alte Junge sei dem ersten Anschein nach wohlauf und unversehrt.
Erst Ende August war in Sachsen-Anhalt eine Säuglingsleiche entdeckt worden. Die Mutter hatte das Kind in Dessau-Roßlau zur Welt gebracht, in ein Laken gewickelt und es dann unversorgt sich selbst überlassen, so dass es starb. Zwei Tage später vergrub sie es auf einem Grundstück.
Keine Zunahme von Kindstötungen
Nach Aussage von Kriminologen hat es in den vergangenen Jahren allerdings keine Zunahme von Kindstötungen gegeben, sondern lediglich ein größeres Medieninteresse an solchen Fällen. Pro Jahr weist die Polizeistatistik seit Jahren etwa 80 bis 100 Fälle aus, in denen Kinder unter sechs Jahren getötet werden. Ein gutes Drittel davon entfällt auf die Tötung von Neugeborenen. Der sogenannte Neonatizid kommt dabei keineswegs nur in sozial schwachen Familien vor.
In der Regel entwickelt eine typische Täterin in der Schwangerschaft keine emotionale Bindung zu ihrem Kind, fühlt sich überfordert, verdrängt alles, lässt damit Termine für eine mögliche Abtreibung verstreichen und verheimlicht ihrem gesamten Umfeld ihren Zustand. Nach der heimlichen Geburt und der Tötung des Kindes legt die Mutter die Leiche häufig in der Nähe ab. |