Bonitäts-Gerüchte belasten Commerzbank

Seite 1 von 1
neuester Beitrag: 04.10.02 14:22
eröffnet am: 02.10.02 21:03 von: special Anzahl Beiträge: 10
neuester Beitrag: 04.10.02 14:22 von: mod Leser gesamt: 6943
davon Heute: 7
bewertet mit 0 Sternen

02.10.02 21:03

1498 Postings, 8220 Tage specialBonitäts-Gerüchte belasten Commerzbank

Bonitäts-Gerüchte belasten Commerzbank

Branchenexperten: Haltlose Spekulationen. Vorstandschef Müller kündigt weitere Einsparungen an

Frankfurt/Main - Die Gerüchte um eine Liquiditätskrise der Commerzbank werden in Branchenkreisen als haltlos zurückgewiesen. Wie eine Umfrage der WELT unter führenden Branchenbeobachtern ergab, besteht kein Anlass, an der Bonität des viertgrößten deutschen Kreditinstituts zu zweifeln: Entsprechende Gerüchte seien "absurd", sagte Stefan Best von der Rating-Agentur Standard & Poor's. "Es gibt keine Fakten, die derartige Befürchtungen begründen würden."

In den vergangenen Tagen war vor allem in London spekuliert worden, dass die Commerzbank nicht mehr über ausreichend Liquidität verfüge. Angeblich sollte die Schweizer Großbank UBS dem deutschen Geldinstitut eine Kreditlinie gekündigt haben. Außerdem befürchten Marktteilnehmer, dass die Commerzbank auf Grund von Buchverlusten Eigenkapitalprobleme bekommen könnte.

Die Reaktion der Finanzmärkte auf die Gerüchte waren heftig. Seit Montag vergangener Woche hat sich der Kurs der Commerzbank-Aktie fast halbiert. Gestern verlor das Papier noch einmal rund 8,5 Prozent. Der Börsenwert des Geldinstituts hat sich in den vergangenen zweieinhalb Jahren von rund 23 Mrd. auf 3,6 Mrd. Euro verringert. An den Rentenmärkten wiederum stieg der Zinssatz für langfristige Verbindlichkeiten der Commerzbank um zeitweise 0,75 Prozentpunkte an. Inzwischen hat sich der Markt allerdings beruhigt.

Auch Commerzbank-Vorstandschef Müller wehrte sich am Wochenende am Rande der Weltbanktagung in Washington gegen die Spekulationen. "Die Bank erfreut sich einer unverändert soliden Liquidität", sagte Müller im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters. Zugleich kündigte der 58-jährige Vorstandschef weitere Sparmaßnahmen an. So sollen die Verwaltungsausgaben, die im vergangenen Geschäftsjahr noch bei 5,86 Mrd. Euro lagen auf fünf Mrd. Euro im kommenden Jahr fallen. Müller wehrte sich zudem gegen Gerüchte, dass die Risikovorsorge seines Hauses drastisch ansteigen werde. "Wir rechnen jetzt mit rund 1,3 Mrd. Euro statt der bisher angesetzten 1,1 Mrd. Euro."

... Die Gefahr, dass eine deutsche Großbank derzeit kollabieren könnte, bezeichnen Analysten wie Banker als äußerst gering: "Es bedarf weit mehr als ein paar gesperrter Kreditlinien, um ein großes Kreditinstitut zu Fall zu bringen", sagte ein Wirtschaftsprüfer. "Sollte es zu Liquiditätsengpässen kommen, würden sofort die Zentralbanken einspringen. Ansonsten könnte das ganze System kollabieren."

Allerdings fürchten die Branchenbeobachter weiterhin, dass die Commerzbank die Risikovorsorge noch einmal kräftig wird aufstocken müssen. Während die Situation im Mittelstand berechenbar sei, sei es fraglich, ob weitere Großunternehmen in die Krise geraten würden. cadi/eig (Welt, 1.10.02) Kommentar: Zwangsläufig kommen mit der fortschreitenden Wirtschaftskrise auch die Banken in Probleme. Dabei ist es im heutigen System nur eine Freage der zeit, bis Banken im großen Stil die Schlater schließen müssen und das Vermögen der Anleger eingefroren wird oder verloren ist. Ein System, welches nur bei exßplodierender Verschuldung existieren kann, muß früher oder später zusammenbrechen. Wer hier meint, große Gewinne bei der Geldanlage zu erwirtschaften, investiert in ein Schneeballsystem.

 

02.10.02 21:30

6537 Postings, 8388 Tage SchnorrerHarte Aussage, der letzte Absatz. Gibt zu denken

und führt zu einer einzigen, zwingend logischen Aussage: kauft Wollpullis.  

02.10.02 21:44

25551 Postings, 8623 Tage DepothalbiererDa muß doch was faul sein.

Seit Wochen wird auf den hohen Buchwert bei dieser Schweinebank hingewiesen.
Wird wohl bald die erste große Bankenpleite in D geben.
 

02.10.02 21:49

3374 Postings, 9144 Tage PieterWas ist eigentlich, wenn meine Hypotheken-

bank pleite geht. Ist dann mein Hypothekenkredit schlagartig
beendet (mir erlassen). Schlieslich hab ich ja mit einer Bank einen Vertrag und der kann ja wohl nicht so einfach zu einer Anderen übertragen werden.

wer weis Rat
Pieter  

04.10.02 13:26

2538 Postings, 8470 Tage ulrich14up o.T.

04.10.02 13:46

18637 Postings, 8279 Tage jungchenkleine frage:

bin kunde bei der commerzbank. muss ich mir schon laufschuhe anziehen, um bei einem bank run noch an mein geld zu kommen? ;-)

nee, sagen wir mal, die commerzbank wär tatsächlich mal am ende (glaub irgendwie persönlich nicht, dass das passiert, aber spekulieren wir mal):

wie sicher sind die einlagen auf spar- und girokonten? und was ist mit meinem, mit nemax-leichen gefüllten aktiendepot?  

04.10.02 13:58

363 Postings, 8125 Tage callput@jungchen strick nehmen,

oder puts kaufen  

04.10.02 14:09

21799 Postings, 9156 Tage Karlchen_I@jungchen....

Depot ist und bleibt Deins. Kommt nicht in eine Insolvenz.

Einlagen sind bis zu 20.000 Märker durch den Sicherungsfond gesichert.  

04.10.02 14:16

1339 Postings, 9186 Tage Eddie@Karlchen, 20TDM vorher die Info??

schein mir micht zu stimmen:

Der folgendende Auszug “Deutsche Einlagensicherung” stammt aus der Broschüre “Einlagensicherungfond” vom Bundesverband deutscher Banken (BdB) ).


Einlagensicherung Deutscher Banken

Umfang des Einlagenschutzes

“Durch den Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken sind die Guthaben jedes einzelnen Kunden bei den privaten Banken bis zur Höhe von 30% des massgeblichen haftenden Eigenkapitals der jeweiligen Bank zum Zeitpunkt des letzten veröffentlichten Jahresabschlusses voll gesichert. Dieser Schutz umfat alle Nichtbankeneinlagen, also die Guthaben von Privatpersonen, Wirtschaftsunternehmen und öffentlichen Stellen. Bei den geschützten Einlagen handelt es sich im Wesentlichen um Sicht-, Termin- und Spareinlagen und auf den Namen lautende Sparbriefe. Verbindlichkeiten, über die eine Bank Inhaberpapiere ausgestellt hat, wie zum Beispiel Inhaberschuldverschreibungen und Inhabereinlagenzertifikate, werden dagegen nicht geschützt.

Volle Sicherheit für das breite Publikum

Für fast alle Einleger bedeutet dieses Einlagensicherungskonzept praktisch die volle Sicherung sämtlicher Guthaben bei den privaten Banken. Selbst bei kleinen Banken mit einem Eigenkapital von 10 Mio. DM werden bereits Beträge bis zu 3 Mio. DM pro Einleger voll geschützt. In der Regel ist der gesicherte Betrag jedoch erheblich höher. Auf Anfrage gibt der Bundesverband deutscher Banken allen Interessierten die jeweils aktuelle Sicherungsgrenze einer Mitgliedsbank bekannt. Auch für den eher unwahrscheinlichen Fall, dass eine Bank aus dem Einlagensicherungsfonds ausscheiden sollte, ist vorgesorgt. Die Einleger werden hierüber so rechtzeitig informiert, dass sie noch während des Bestehens des Einlagenschutzes ihre Dispositionen treffen können. Im übrigen sind die Einlagen bis zur nächsten Fälligkeit, also möglicherweise weit über den Zeitpunkt des Ausscheidens hinaus, gesichert.”

Die komplette Broschüre gibt es unter www.bdb.de downzuloaden.

zurück




 

04.10.02 14:22

25196 Postings, 8828 Tage modkonkret: Einlagensicherung

Durch den Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken sind die Guthaben jedes einzelnen Kunden bei den angeschlossenen privaten Banken bis zur Höhe von 30% des maßgeblichen haftenden Eigenkapitals der jeweiligen Bank zum Zeitpunkt des letzten veröffentlichten Jahresabschlusses voll gesichert. Dieser Schutz umfasst alle „Nichtbankeneinlagen", also die Guthaben von Privatpersonen, Wirtschaftsunternehmen und öffentlichen Stellen.

Bei den geschützten Einlagen handelt es sich im Wesentlichen um Sicht-, Termin- und Spareinlagen und auf den Namen lautende Sparbriefe. Verbindlichkeiten, über die eine Bank Inhaberpapiere ausgestellt hat, wie zum Beispiel Inhaberschuldverschreibungen und Inhabereinlagenzertifikate, werden dagegen nicht geschützt.

Neben den reinen Einlagen sich auch "marktübliche" Zinsen von der Sicherung erfasst.

Zweigniederlassungen deutscher Banken im Ausland werden sowohl durch die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH als auch - sofern die deutsche Bank an diesem mitwirkt - durch den Einlagensicherungsfonds, nach den in Deutschland für die Bank bestehenden Sicherungsgrenzen geschützt. Sofern es sich um ein Tochterunternehmen einer deutschen Bank im Ausland handelt und somit auch nicht mehr um eine "deutsche Bank", wird dieses durch das jeweils zuständige ausländische Sicherungssystem nach den dort geltenden Bestimmungen geschützt.

Volle Sicherheit für den "normalen" Privatkunden

Für fast alle Anleger bedeutet dieses Einlagensicherungskonzept praktisch die volle Sicherung sämtlicher Guthaben bei den privaten Banken. Selbst bei kleinsten Banken mit einem Eigenkapital von 5 Mio. €  werden so bereits Beträge bis zu 1,5 Mio. € pro Anleger voll geschützt. In der Regel ist der gesicherte Betrag jedoch erheblich höher. Die exakte Höhe finden Sie in den Detailinformationen zu jedem Anbieter.

Auch für den eher unwahrscheinlichen Fall, dass eine Bank aus dem Einlagensicherungsfonds ausscheiden sollte, ist vorgesorgt. Die Einleger werden hierüber so rechtzeitig informiert, dass sie noch während des Bestehens des Einlagenschutzes ihre Dispositionen treffen können. Im Übrigen sind die Einlagen bis zur nächsten Fälligkeit, also möglicherweise weit über den Zeitpunkt des Ausscheidens hinaus, gesichert.

Gesetzliche Rahmenbedingungen

Die Mittel des Einlagensicherungsfonds werden von den angeschlossenen Banken freiwillig aufgebracht. Der Gesetzgeber hat die Einlagensicherung bereits im Jahre 1976 bei der seinerzeitigen Novellierung des Kreditwesengesetzes (KWG) anerkannt und damit eine wichtige Voraussetzung für die Effizienz des Einlagensicherungsfonds geschaffen. Das Vertrauen des Gesetzgebers in die Wirksamkeit der Einlagensicherung kommt auch darin zum Ausdruck, dass nach den Bestimmungen des Bürgerlichen Gesetzbuches Mündelgeld im Rahmen der jeweils geltenden Sicherungsgrenze bei Kreditinstituten angelegt werden darf, die am Einlagensicherungsfonds mitwirken.

Finanzierung des Fonds

Der Einlagensicherungsfonds deutscher Banken finanziert sich über eine Umlage in Höhe von 0,3% der Bilanzposition „Verbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken“ seiner Mitglieder. Dieser Beitrag kann bei bestimmten Banken erhöht werden (bonitätsabhängig). Eine Aussetzung und Verdoppelung der Beiträge ist möglich.

Und schlussendlich sind sämtliche Banken von der Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH gesichert.






 

   Antwort einfügen - nach oben