1)der WMI-Anwalt sprach ausgezeichnet. er machte immer wieder darauf aufmerksam, dass JPM auf „Tonnen“ von dokumenten., belegen etc. sitzt, bzw. zugriff dazu hatte, aber kein einziges beweisstück bisher vorlegte , welches dokumentieren könnte, dass die US$ 4 Mrd. nicht MWI gehören. im gegenteil, das konto wird bei JPM weiterhin auf den namen der Washington Mutual Inc. geführt, es wird auch an den FDIC regelmäßig die Versicherungsprämie für geldeinlagen bezahlt und außerdem war das konto vor der übernahme schon immer ein einlagenkonto der Holding-Company. 2)der JPM Anwalt redete sehr lange und sehr viel, wiederholte sich etliche male und seine aussage gipfelte darin zu behaupten, dass in dem „Purchase Agreement des FDIC“ unter dem Punkt 9.5 unter dem titel „Vermögen das nicht zum anlagegut von WaMu gehört“ dieser geldbetrag nicht angeführt ist (gelächter im gerichtsaal). die Richterin bittet ihn doch ernsthaft zur sache etwas beizutragen und macht darauf aufmerksam, dass das fehlende Appendix 3.1a eigentlich schon zeigt, wie sorgfälltig mit allen WaMu-Assets umgegangen wurde. 3)dann sprechen die anwälte des FDIC und lassen echt die Sau raus. Die sagen glatt: „ganz egal wie die richterin urteilt, sie (das FDIC), als bundesbehörde, halten sich nicht daran. (die richterin ließ sich diese aussage wiederholen! ich hätte gerne ihren Gesichtsausdruck gesehen!) 4)Richterin beendet die Sitzung und teilt mit, das urteil erfolgt schriftlich.
warum hat die richterin nicht wie vermutet direkt ein urteil verkündet? da gibt es verschiedene theorien und ich habe mir aus den vermutungen einer großen anzahl von analysten eine meinung gebildet: während der WMI-Anwalt seinen (hervorragenden und gut strukturierten) vortrag hielt, begannen die Aktien zu steigen. kurzfristig wurde sogar ein kurs von US$ 0,50 angesetzt. danach sprach der JPM-Anwalt, indem er andauernd dieselben argumente lieferte, die schon vor monaten erfolglos waren. …..und jetzt kommt es: die Richterin nickte kurz ein (zu deutsch: sie schlief ein). zwar nur für sekunden – und sie hat nix wesentliches versäumt, aber der anwalt ließ das protokollieren. Danach sprach der anwalt des FDIC und da fragten sich viele: darf der denn das ? Der machte aus der entscheidung eine lachnummer, indem er u.a. mitteilen ließ: „….kommt das gericht zu einer entscheidung für WMI, dann hält sich das FDIC nicht daran und fordert dieses Geld als bundesbehörde !“ ….und durch die blume: „dieses gericht kann mich mal, seht mal wer ich bin!“. danach herrschte am message-board helle aufregung.
ich vermute, die richterin hatte das urteil bereits vorbereitet (wie schon einmal, anläßlich der Discovery 2004 Entscheidung Ende Juni). Um dem JPM-Anwalt keine munition für eine Berufung zu geben (da sie ja kurz einnickte) und um sowohl JPM als auch dem FDIC ein für alle mal klar zu machen, dass sie den überblick hat und welche konsequenzen ein fehlverhalten von JPM oder FDIC haben könnte, wird sie ihr vorgefertigtes Urteil noch einmal dementsprechend umschreiben und später veröffentlichen. .... ----------- An der Börse sind 2 mal 2 niemals 4, sondern 5 minus 1. Man muß nur die Nerven haben, das minus 1 auszuhalten. |