Haar (
www.aktiencheck.de) - AURELIUS-Aktienalyse von "Vorstandswoche.de":
Die Aktienexperten von "Vorstandswoche.de" raten Anlegern in einer aktuellen Aktienanalyse, die Gewinne bei der Aktie der AURELIUS SE & Co. KGaA laufen zu lassen.
In Kürze feiere Vorstandschef Dirk Markus das 10-jährige Jubiläum mit seiner Aurelius. In diesem Zeitraum habe der 45-Jährige eine Beteiligungsholding quasi aus dem Nichts aufgebaut, die heute an der Börse mit über 1,7 Mrd. Euro kapitalisiert sei. Starke Leistung! Die Aktie habe sich innerhalb von 10 Jahren sensationell entwickelt und nicht nur einmal verzehnfacht. In den letzten Jahren habe das Unternehmen zudem immer wieder üppige Dividenden ausgeschüttet.
Zuletzt am vergangenen Freitag: 2,45 Euro je Aktie seien ausgezahlt worden. Rekord! Oder über 75 Mio. Euro. Ohne den Dividendenabschlag würde das Papier auf einem Rekordhoch von mehr als 55 Euro notieren. Bei AUREULIUS dürften jedenfalls alle Aktionäre sehr glücklich sein. Angesichts der Kapitalisierung hätte sich das Unternehmen durchaus einen Platz im MDAX gesichert. Markus wolle aber nicht in den Prime Standard wechseln. "Wir fühlen uns im Freiverkehr sehr wohl. Unsere Aktionärsstruktur ist sehr stark durch angelsächsische Investoren geprägt. Denen ist es relativ egal, ob wir in einem Index vertreten sind oder nicht. Wir sind auch ein sehr gutes Beispiel dafür, dass man für eine gute Aktienkursentwicklung nicht unbedingt in einem Index vertreten sein muss", so Markus im Gespräch mit der "Vorstandswoche.de".
Im Jahr 2015 habe AURELIUS ein EBITDA von 266 Mio. Euro erzielt. Das operative EBITDA habe bei 123 Mio. Euro gelegen. Der Umsatz bei über 2 Mrd. Euro. Für das Jahr 2016 erwarte Markus einen Umsatz jenseits der Marke von 2 Mrd. Euro. Annualisiert dürften sich die Einnahmen auf über 2,6 Mrd. Euro belaufen. Das berichtete EBITDA erwarte er bei über 200 Mio. Euro.
Ins 1. Quartal seien die Münchner jedenfalls gut gestartet. Das EBITDA habe schon in Q1 bei über 100 Millionen Euro gelegen. An dieser Stelle habe das Unternehmen vom Verkauf des Personaldienstleistungsanbieters fidelis HR profitiert. Verkauft worden sei die Gesellschaft für über 60 Mio. Euro. Vor ein paar Jahren sei die Firma für einen Betrag von 1,5 Mio. Euro gekauft worden. "fidelis HR war ein toller Deal für uns. Wir haben 40 Mal Geld damit gemacht."
Die Prognose bei AURELIUS hänge immer sehr stark von weiteren Käufen als auch Verkäufen von Unternehmen ab. Es sei nicht ausgeschlossen, dass 2016 erneut Rekorde präsentiert würden. Hierzu müsse jedoch das Jahresende abgewartet werden. Das berichtete EBITDA hänge stark an Unternehmenskäufen. Das operative EBITDA hänge indes von Verkäufen ab. Werde zum Beispiel ein entwickeltes Unternehmen mit einem guten EBITDA-Beitrag verkauft, "fehle" dieses EBITDA im operativen Ergebnis. Eine neue Übernahme, die eventuell noch negative Zahlen schreibe, belaste das EBITDA zunächst. Markus verspreche jedenfalls noch ein sehr intensives 2. Halbjahr.
"Unser Ziel ist es, bis Jahresende noch 2 bis 5 Firmen zu kaufen. Der Markt für Zukäufe in unserer Zielgruppe ist weiterhin absolut intakt und wir bekommen Rückenwind. Auch bei größeren Konzernen sehen wir durch den Abverkauf von Randaktivitäten durchaus noch Chancen, hier weiterhin attraktive Deals zu closen." Jüngst sei Calumet International gekauft worden. Die Gruppe erziele Einnahmen von mehr als 110 Mio. Euro bei einem EBITDA von ca. 2 bis 3 Mio. Euro. Der Kaufpreis habe nach Berechnungen der Aktienexperten von "Vorstandswoche.de" im einstelligen Millionen-Euro-Bereich gelegen.
Zudem werde sich das Unternehmen in diesem Jahr noch von ein paar Firmen trennen. "Ein paar unserer Gesellschaften im Portfolio sind reif für einen Exit", so Markus. Dazu dürfte zum Beispiel die vollständige Trennung des restlichen Anteils an der Berentzen Gruppe gehören. AURELIUS halte an dieser Gesellschaft noch knapp 20%.
Im Portfolio hat das Unternehmen noch ein 2. börsennotiertes Unternehmen.: HanseYachts. Die Gesellschaft stehe derzeit noch nicht zum Verkauf. "HanseYachts entwickelt sich in die richtige Richtung. Das EBITDA sollte nachhaltig positiv sein und sich gut entwickeln. Ich sehe hier das Potenzial, dass das EBITDA auf über 10 Mio. Euro gesteigert werden kann. In der Spitze waren das mal 30 Mio. Euro. Sollten wir ein EBITDA von mehr als 10 Mio. erreichen, dann können wir über einen Verkauf diskutieren."
In der Summe entwickele sich das gesamte Portfolio recht erfreulich. Nur bei 1 bis 2 Gesellschaften wachse sich das Geschäft langsamer als geplant. Bei keiner Gesellschaft laufe es indes so schlecht, dass Markus den Stecker ziehen oder eine Firma schnell entsorgt werden müsse. Interessant werde sein, was das Unternehmen mit seinem Portfolio aus IT-Unternehmen mache. Unter dem Dach von Getronics könnte Markus einen IT-Konzern schmieden, der über eine halbe Milliarde Euro Umsatz mache. Im 2. Schritt könnte ein Börsengang erfolgen. "Ich bin kein großer Freund davon, Unternehmen an die Börse zu bringen. Mir ist ein kompletter Verkauf viel lieber als ein Börsengang mit einer danach oftmals sehr illiquiden Aktie."
Altfavorit AURELIUS habe sich fantastisch entwickelt. Wir raten, die Gewinne in der AURELIUS-Aktie weiter laufen zu lassen und per Stoppkurs abzusichern, so die Aktienexperten von "Vorstandswoche.de" in einer aktuellen Aktienanalyse. (Analyse vom 16.06.2016)