FTD: Bankaktien im freien Fall 02.02.2009 - 12:02 Kommt eine Bad Bank? Wohl weder in den USA noch in Deutschland. Diese Erkenntnis drückt die Kurse der europäischen Geldhäuser teils zweistellig. Und auch aus der Industrie kommen erneut beunruhigende Signale. Werbung Der Dax verlor 2,7 % auf 4222 Punkte, der europäische Stoxx 50 büßte ebenfalls 2,7 % ein. Der Pariser CAC 40 gab 3,1 % nach, und der Londoner FTSE 100 tendierte 2,3 % leichter. Die Industrie in der Euro-Zone setzte ihre Talfahrt im Januar fast ungebremst fort. Die Geschäfte liefen nochmals deutlich schlechter als im Dezember, wie aus der am Montag veröffentlichten Markit-Umfrage unter 3000 Firmen hervorging. Da die Bestellungen den zehnten Monat in Folge sanken und auch die Auftragspolster schmolzen, bauten die Betriebe unterm Strich so viele Stellen ab wie noch nie seit Umfragebeginn 1997. Der Markit-Einkaufsmanagerindex stieg zwar minimal auf 34,4 Punkte. Damit blieb er aber nahe dem Rekordtief von 33,9 Zählern im Dezember und deutlich unter der 50-Punkte-Marke, ab der er Wachstum signalisiert Finanzwerte blieben im Fokus: "Die politische Diskussion über eine Bad Bank in den USA führt weiter zu sehr hohen Schwankungen bei den Finanzwerten. Darüber hinaus bleibt die Unternehmensberichterstattung für das vierte Quartal ein Belastungsfaktor", schrieben Analysten der Commerzbank. Anleger verkauften Bankaktien: Die Postbank büßte 7,6 % ein, und die Deutsche Bank notierte 6,5 % leichter. Auf europäischen Parkett fielen die Verluste noch deutlicher aus - BNP Paribas brach gar um 12,4 % ein. Infineon gab 5 % nach auf 67 Cent. Analysten der Deutschen Bank hatten das Kursziel des Chipherstellers auf 55 Cent gesenkt. Salzgitter verbilligte sich um 2,6 %. Deutschlands zweitgrößter Stahlkonzern erwartet rückläufige Geschäfte in der Röhrensparte. Zudem hatte der österreichische Konkurrent Voestalpine seine Jahresprognose für 2009/2010 deutlich gesenkt. ThyssenKrupp verlor 2,8 %. Einzig Rio Tinto legte 4,1 % zu. Das Bergbauunternehmen erwägt den Verkauf weiterer Anteile an den chinesischen Staatskonzern Chinalco. Eine australische Zeitung berichtete, Rio Tinto plane durch den Verkauf von Anteilen, Wandelanleihen und Aktien 15 Mrd. $ einzunehmen. Demnach könnte die Beteiligung des Aluminiumherstellers Chinalco im Zuge der Transaktionen auf über 11 % von derzeit 9 % ansteigen. Beide Unternehmen hätten entsprechende Gespräche geführt, bestätigte Rio Tinto. Enttäuschende Firmenergebnisse belasteten die Märkte in Fernost. In Tokio zählten vor allem Technologie- und Autotitel zu den Verlierern. Zudem drückte der starke Yen auf die Stimmung. Hoffnung setzen die Börsianer nun auf das Konjunkturpaket des US-Präsidenten Barack Obama. Der Nikkei gab 1,5 % auf 7873 Punkte nach. Der Hang Seng in Hongkong schloss 3,1 % leichter. Auch die Aktienmärkte in Südkorea und Singapur tendierten schwächer. Der SSE in Schanghai gewann hingegen 1,1 %. Termine des TagesUnternehmen Name Was Wann PrognoseUnternehmenWasWann Prognose je AktieDeutsche BörseHandelsstatistik Januark.A.k.A. KonjunkturUhrzeit Ereignis Prognose14:30USA: Persönliche Einkommenminus 0,4 %14:30USA: Persönliche Ausgabenminus 0,9 %16:00USA: Bauausgaben, Dezemberminus 0,9 %16:00USA: ISM-Index Industrie, Januar32 Punkte |