auch ich bin mit dem Kursverlauf von BPM seit September nicht zufrieden. Diese weniger zufriedenstellende Performance sehe ich in folgenden Gründen:
1) In weiten Kreisen der Privatanleger wurde das Potenzial von BPM noch nicht erkannt, da a) keine konkreten Zahlen über Gewinne vorliegen, die einfach zugreifbar sind. Es sind zwar alle Zahlen verfügbar, aber es ist mühsam, diese zusammen zu suchen. Viele Anleger sind damit einfach überfordert. b) fast kein Anleger in der Lage ist, aufgrund der Fundamentalzahlen sich selbst ein Bild vom wahren Wert eines Unternehmens zu machen. Ich will dabei noch nicht einmal von der Bewertung der Rohstoffe im Boden ausgehen, und von dem vorhandenen Anlagevermögen (Gebäude, Maschinen, Fuhrpark usw.). Der Normalanleger ist doch bereits überfordert, wenn er aus einem gegebenen Jahresgewinn mit Hilfe des KGV auf den fairen Kurs der Aktie weiterrechnen soll. b) die "seriösen" Investoren den Sprung von einem hochriskanten Explorer zum hochprofitablen Produzenten und Blue-Chip der kanadischen Minenszene noch nicht verinnerlicht haben. Diesen Anlegern ist es wohl eher suspekt, dass die Aktie in einem Jahr um 1300 Prozent gestiegen ist (nach der Überlegung: was so hoch gestiegen ist, das kann genauso tief fallen). Das weitere Steigerungspotential von mehreren hundert Prozent liegt dabei ausserhalb der Vorstellungswelt eines konservativen Anlegers. c) der gewinnbestimmende Faktor Molybdänpreis für den Normalanleger nicht einzuschätzen ist. Er kann sich kein Bild machen, warum und dass Molybdän ein knappes Gut ist und eigentlich im Preis steigen sollte. Er wird nur verunsichert von Katastrophenpropheten, die den Molypreis in jähem Absturz sehen. d) mit der Aktie immer noch viel zu viel gezockt wird. Bei dem kleinsten Kursrückgang wird bei einigen sofort der Sell-Knopf bedient. Bestes Beispiel ist der fast tägliche und absolut unverständliche Rückgang von 10-15 ct unter den Schlußkurs von Kanada am späten Vormittag in Deutschland. Und dann wundert man sich, dass die Kanadier bei Börseneröffnung sich nach diesen schlechten Vorgaben richten. e) die Aktie nicht mehr gepusht wird (und dazu vielleicht auch bereits zu groß ist). Es wird vielen Explorerwerten angekreidet, dass sie nur steigen, da von Börsenbriefen usw. gepusht wird. Aber diese Pusherei ist doch der einzige Grund warum ein Explorer steigt, der noch viele Jahre von dem allerersten Gewinn entfernt ist, und bei dem es noch so viele Gründe geben kann, warum eine Produktion nie zustande kommt. f) durch diverse Kursdrückereien, Leerverkäufe, (möglicherweise professionelle und bezahlte) Basher ständig Verunsicherung geschaffen wird.
(Der erwartete Newsflow im März könnte geeignet sein, einen Teil der o.g. Argumente zu entkräften. Ich erwarte mir persönlich jedenfalls viel davon.)
2) Institutionelle Anleger entweder bereits investiert sind, oder ein Interesse an derzeit noch niedrigen Kursen haben. Instis, die zu günstigem Kurs einsteigen wollten und durften, sind bereits voll investiert. Instis, die (noch) nicht einsteigen durften (z.B. wegen fehlendem geprüften Jahresabschluß usw.), stehen an der Seitenlinie und warten notgedrungen ab (und könnten später evtl. den Kurs nach oben treiben). Ein potentielle Übernehmer hingegen, der daran interessiert sein muss, den Kurs dauerhaft unten zu halten, der hat damit freie Hand.
Der Verzögerung der Davidson-Feasibility-Studie messe ich persönlich keine wesentliche Bedeutung zu. Zum einen wurde diese nie offiziell für einen früheren Termin angekündigt (es gab lediglich unverbindliche Aussagen, z.B. in Zeitschriftenartikeln, wann diese erwartet wurde). Die erste verbindliche Aussage zum Erscheinungstermin (in der News vom Januar) spricht vom 2. Quartal 2007. Zum zweiten wurde auch hinreichend erklärt, warum diese Studie nicht früher erschienen ist. Zum dritten verstehe ich sowieso nicht, warum dieser Studie so große Bedeutung beigemessen wird. Davidson wird später einmal (2009) rund 14% zum Umsatz von BPM beitragen, eigentlich Peanuts bei einem Gewinn der auf irgenwo im Bereich von 700 Mio Dollar veranschlagt wird (insbesondere wenn man die derzeitige Marktkapitalisierung von gerade einmal rund 900 Mio Dollar ansieht)(das KGVe 2009 würde dann eben 1,53 statt 1,28 betragen beides lächerlich niedrige Werte).
Mag sein, dass andere Anleger diese Verzögerung anders beurteilen.
Es gibt am Aktienmarkt eine Regel: Eine Unterbewertung oder Überbewertung eines Unternehmens wird im Ablauf der Zeit immer ausgeglichen (das Pendel kann dann durchaus in die andere Richtung ausschlagen). Es ist nur eine Frage der Zeit, bis dieser Ausgleich erfolgt.
Ich persönlich glaube, diese Zeit abwarten zu können, bis der Ausgleich erfolgt. Und ich glaube, bis dahin noch mehrere hundert Prozent an Wertsteigerung zu erleben (falls nicht vorher eine Übernahme erfolgt). Und ich glaube, mit dieser Investition gut abgesichert zu sein gegen starke Wertverluste. Ob ich mit all diesen Erwartung recht habe, wird die Zukunft zeigen.
Parallel dazu werde ich auch mit gepushten Explorerwerten "zocken", hoffen, dass ich damit guten Gewinn erziele und nicht auf die Nase falle.
Das sind einfach 2 vollkommen unterschiedliche Stile, Gewinne zu machen. Welcher besser ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Wenn du BPM als kurzfristiger Trader behandelst, dann reihst du dich ein in die Schlange derer, die einem nachhaltigen Kursanstieg im Wege stehen. Aber das ist dein gutes Recht. Du solltest dich anschließend nur nicht darüber beschweren, dass der Kurs nicht vorwärts kommt.
Viele Grüsse
chartex
BPM-Fakten-Thread (Bitte Nur zum Lesen!) http://www.ariva.de/board/281353
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