Ökonomen streiten über Verteilungsfrage

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neuester Beitrag: 20.04.24 01:43
eröffnet am: 14.07.17 09:47 von: delannoy17 Anzahl Beiträge: 191404
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18.01.20 11:52
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17008 Postings, 2429 Tage Shlomo SilbersteinDer Verschissmus ist auch schon da

mitten in Herzen Berlins.

Wirklich sehr verstörendes Posting von fill, der scheint nun komplett in seiner Filterbubble zu versinken.  

18.01.20 12:27
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23081 Postings, 6486 Tage Malko07Den Wunsch notwendige staatliche

Eingriffe in den Ballungsgebieten bezüglich des Staates will ich nochmals wiederholen. Es gab sie allerdings schon in Einzelpostings. Hier nochmals einige Einzelposten

Es gibt sicherlich nicht die einzig selig machende Lösung aber viel Möglichkeiten der Korrektur.  Größtenteils betreffen sie die Infrastruktur und Struktur dieser Ballungsgebiete, die in der Neuzeit schon immer vom Staat gesteuert wurden, ob bei uns oder in den USA.

- Ich finde es falsch die Fläche wie ein Brei zu zersiedeln um den notwendigen Wohnraum zu schaffen. Das Endergebnis wird eine katastrophale Verkehrssituation sein die mit keiner bezahlbaren Methode mehr bewältigbar sein wird. Es müsste erlaubt werden wesentlich höher in der Innenstadt zu bauen und nicht nur am Stadtrand. Anstatt 5 bis 6 Stockwerken in den Innenstädten wären 10 bis 12 sinnvoll. Dazu müssen viele Richtlinien geändert werden (Kommunen, Land). Kann man sich z.B. in Turin anschauen. Dabei müsste stadtplanerisch die Durchlüftung der Stadt berücksichtigt werden.

-  Das Ausweisen von neuen Gewerbeflächen müsste ausgesprochen restriktiv behandelt werden und Neuansiedlung mit dem Neubau von Wohnungen verpflichtet geregelt werden. In den USA (Seattle) wurde z.B. Amazon verpflichtet Unterkünfte für Obdachlose zu bauen, da die Verteuerung des Wohnraums eben auch auf den wirtschaftlichen Erfolg von Amazon zurück geht. Politisch betrifft das bei uns den Bund, das Land und die Kommune. In München gibt es zwischenzeitlich immer mehr Bürgerinitiativen gegen das ungebremste Wachstum, auch mit der Forderung der Ausbremsung des Gewerbes. Gleichzeitig sollte es Förderung für das Verbleiben von Firmen auf dem Land geben und deren infrastrukturellen Nachteile dort hochprior gelöst werden.

- Die Mietgesetzgebung gehört so geändert, dass der Vermieter sich einfacher gegen Mietvandalen wehren kann und die Unterschiede zwischen Neuvermietung und Bestandsvermietung eingeebnet werden. Man kann heute kaum ältere Alleinstehende dazu motivieren in eine kleinere Wohnung zu ziehen wenn die neue 50 qm Wohnung teurer ist als die allein bewohnte 100 qm Wohnung. Auch führt die totale Erstarrung des Wohnungsmarktes dazu, dass der Arbeitnehmer kaum noch bereit ist für eine Wohnung in der Nähe des Arbeitsplatzes umzuziehen und so wächst der Verkehr weiter exponentiell. Die heutige Mietgesetzgebung fördert diese Fehlentwicklung. Sie schützt im wesentlichen den Bestand und lässt Bestandlose blöd in die Welt schauen.

- Vom sozialen Wohnungsmarkt halte ich überhaupt nichts. Diejenigen die eine Wohnung ergattert haben können in der Praxis unabhängig von ihrer Gehaltsentwicklung drin bleiben. Nennt man sozialistische Spezlwirtschaft, eine Art der Wohnungswirtschaft die man in Berlin großflächig verbreiten will.

Es ist sicherlich wirtschaftlich nicht sinnvoll dass viele Italiener und Spanier nach Bayern ziehen weil sie zu Hause keine adäquate Arbeit finden anstatt dass die Firmen Filialen in diesen Ländern aufmachen. Ist besser für das wirtschaftliche Gleichgewicht und besser für die Menschen in diesen Ländern und in Bayern.

Auf jeden Fall wird der freie Markt alleine nicht für einen sinnvolle Stadtplanung sorgen und bereit sein die notwendige Infrastruktur angepasst bereit zu stellen. Deshalb soviel Markt wie möglich und soviel Staat wie notwendig.

 

18.01.20 13:11
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4840 Postings, 3499 Tage ibriHallo Meinung...

ist eine Art "NÜGIDA"  oder?    kann ja nur so was sein  schließlich ist das Ziel  das demokratische Staatswesen in Deutschland zu fördern. Insbesondere den offenen Diskurs der Bürger zu Fragen von allgemeinem Interesse. Wir möchte kraftvolle und unbequeme Impulse liefern, die letztendlich von den politischen Verantwortlichen zum Wohle der Bürger unseres Landes umgesetzt werden sollen.. .   also eindeutig NÜGIDA , gelle?   ;-)

Ach ja, wenn diese "Bürgerforum GmbH" in Nürnberg ihren Sitz hat ist ja alles klar ... kann ja NUR der Geist des Unseligen mit einem "vulgärphilosophischen Background" dahinter stecken.
 
... und ,  AUF KEINEN FALL mal "Hallo Meinung" googln.

 

18.01.20 13:50
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80400 Postings, 7289 Tage Anti LemmingAnleitung für Filter-Blasen-Poster

1. Bilde dir eine eigene Meinung. Sehr gut eignet sich dazu die Bildzeitung. Bei IQ über 103 auch mal bei Tichy reinschnuppern.

2. Nehme von nun an nichts mehr an oder auf, das der eigenen Filterblasen-Meinung widerspricht.

3. Postet nun jemand etwas bei Ariva, das mit deinem schwer erarbeiteten Filterblasen-Bollwerk kollidiert, ist das kein Grund zur Panik. Es kann sich nur um Fake-News handeln. Zögere nicht, dies unüberprüft sofort zu posten und den deine Filtermeinung anfeindenden Beitrag mit "witzig" zu bewerten. Gibt ja sonst nicht mehr viel zu Lachen in Fills Heizungskeller.

4. Fällt dir aktuell nichts Eigenes mehr ein, gib einfach "Messerstecher,  Polizeiberichte, linksgrünversifft" bei Google ein. Da wirst du schnell fündig. Dann das Gefundene sofort per Copy&Paste posten, egal aus welche Quelle es stammt. Wichtig ist auch, einen eigenen Einleitungssatz zu schreiben, du hättest schon immer davor gewarnt. Das suggeriert Hellsichtigkeit deinerseits.

5. Bei Fox-News kannst du häufig auch international fündig werden. Lass dich nicht davon entmutigen, dass dein aktiver englischer Wortschatz lediglich 300 Vokabeln umfasst. Gib einfach vielversprechende Teile der gefundenen Artikel, in den Google-Translator ein, der es für dich dann per Knopfdruck ins Deutsche, Leipzigsche oder Ostfriesische übersetzt. Danach den Artikel unbedingt in voller Länge auf Englisch posten. Erwiesene Fremdsprachenkenntnisse fördern deine Kredenz und dein Standing.  

18.01.20 13:51
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17008 Postings, 2429 Tage Shlomo Silbersteinalso eindeutig NÜGIDA , gelle

Nein, meines Wissens gibt es keine personellen Überschneidungen.

Aber in einer Zeit wo Regierungskritik grundsätzlich als "rechts/nazi" verortet wird, ist der Nonsens von ibri nur folgerichtig.

Letztlich geht es darum, seine Unzufriedenheit mit dem weltweit teuersten ÖR ein Ventil zu verschaffen und sei es nur mit der Höhe der Gebühr. Dem können sich mit Sicherheit 98% der Bevölkerung problemlos anschließen. Preis und Leistung stehen in keim Verhältnis mehr, in den letzten Jahren kommt noch eine schamlose Meinungskampagne hinzu. Die Frage ist: Wollen wir für einen Regierungssender bzw. einen Senderkoloss, der Regierungspropaganda sendet, 52 € pro Quartal blechen, auch wenn wir uns diesen Krampf allabendlich eben NICHT antun, sprich garnicht einschalten?

Die auf  "Hallo Meinung" genannten Maßnahmen sind zudem vollkommen legal. Jeder hat das gute Recht, das Geld NICHT automatisch einziehen zu lassen, seine Daten abzufragen und vor allem: versehentlich ein paar Cent zuviel zu überweisen und dann zurückzufordern.

Wer weiter ein Schaf sein will, sollte also AUF KEINEN FALL  "Hallo Meinung" googln.

   

18.01.20 14:19
4

17008 Postings, 2429 Tage Shlomo SilbersteinAnleitung für Filter-Blasen-Poster

AL, du kannst ja mal ein Webinar zu dem Thema  machen, du kennst dich ja offensichtlich gut aus. Wie du uns auch tagtäglich beweist.  Nicht vergessen, fill ab und zu live zuzuschalten.    

18.01.20 14:43
1

14016 Postings, 4490 Tage Zanoni1#063 die Brandobiographie

von Jörg Fauser ist  ansonsten auch sehr zu empfehlen

"1978 verfasste der heute fast vergessene Journalist Jörg Fauser "in einer Bude über den Dächern Münchens" die vorliegende Biografie "Brando - Der versilberte Rebell". Fauser hat damit etwas geschaffen, das viel mehr ist, als nur das übliche Legenden-vermarktungsgerechte Stück Text, das sich von Imagewechsel zu Imagewechsel hangelt. Der versilberte Rebell ist Prosa, ist Fausers Prosa, die Brandos Lebenslauf besetzt hat und ihn als Gedankenstrom durchfließt. Fauser schrieb hier aber nicht etwa seine eigene Version von Brandos Leben, er war ziemlich gut informiert und stellte den zitierten Quellen auch immer eine eigene Einschätzung zur Seite. Aber das Buch lebt von der spürbaren Inspiration, die Fauser durch Brando erfuhr. In ihm fand er einen der Seinen. Und in dessen Leben und den Legenden, die um ihn ranken, eine Partitur, die dem Sound seiner Schreibe entsprach.

https://www.buecher.de/shop/allgemeines--lexika/.../prod_id/25625633/

https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%B6rg_Fauser

 

18.01.20 14:56

4840 Postings, 3499 Tage ibrija klar hat

"Hallo Meinung"  NIX mit NÜGIDA zu tun.
Bevor aber, Die... auf die Idee kommen eventuell, möglicherweise, unter Umständen... irgendwelche Parallelen ziehen, habe ich  den Nonsens mit Nügida der Stadt der .... erwähnt.


 

18.01.20 15:22
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80400 Postings, 7289 Tage Anti LemmingGrüne-Sterne-Verteilung zu # 079 und # 081

bestätigt implizit, dass # 079 auf den Punkt traf.  

18.01.20 15:42

58425 Postings, 4915 Tage boersalinoWer weiter ein Schaf sein will

Wieso nicht Lemming?  

18.01.20 16:23

17008 Postings, 2429 Tage Shlomo Silberstein, dass # 079 auf den Punkt traf.

Ein Witzig ist oft genau das : Jemand hält das Posting für einen Witz.

Aber natürlich nicht in deiner Filterblase, da heißt "witzig" = g.a.

Ja, genau, sigh

Wann startet das Webinar? Oder sind wir mit #84 schon mittendrin?

 

18.01.20 16:24
1

17008 Postings, 2429 Tage Shlomo SilbersteinWieso nicht Lemming

Weil dem die ÖR viel zu rechts sind. Insofern ist der auf unserer Seite und auch kein Schaf. Nur eben mit negativem Vorzeichen.  

18.01.20 16:29

80400 Postings, 7289 Tage Anti LemmingDer eigentliche Brüllwitz

auf Ariva ist ein mutmaßlich antisemitisch verfolgter schwarzer General jüdischen Glaubens mit Wohnsitz bei Aurich, der für die AfD wirbt und Holocaustleugner in der AfD "antifaschistisch" in Schutz nimmt.

Danke, dass du uns das noch gegeben hast.  

18.01.20 16:35

17008 Postings, 2429 Tage Shlomo SilbersteinHolocaustleugner in der AfD in Schutz nimmt

Welcher Poster ist damit gemeint? Gibt es Belege, Zitate hier?  

18.01.20 16:40
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80400 Postings, 7289 Tage Anti LemmingCorrectiv setzt sich gegen Tichy vor Gericht durch

https://www.deutschlandfunk.de/...en.2849.de.html?drn:news_id=1090837

Recherche-Netzwerk „Correctiv“ setzt sich gegen „Tichys Einblick“ vor Gericht durch

15. Januar 2020

Das Recherche-Netzwerk „Correctiv“ hat sich vor dem Landgericht Mannheim gegen eine Klage der Internetzeitung „Tichys Einblick“ durchgesetzt.

Die Richter lehnten in ihrem Urteil eine Einstweilige Verfügung ab...

„Correctiv“-Chef David Schraven teilte auf Facebook mit, Geschäftsführer Roland Tichy und dessen Anwalt Joachim Steinhöfel hätten „satt verloren“, die Faktenchecks von „Correctiv“ seien gestärkt worden....

„Tichys Einblick“ bezeichnet sich selbst als liberal-konservatives Meinungsmagazin. Kritiker rücken es teilweise in den Bereich des Rechtspopulismus.
 
Angehängte Grafik:
hc_2660.jpg (verkleinert auf 83%) vergrößern
hc_2660.jpg

18.01.20 16:47
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80400 Postings, 7289 Tage Anti LemmingHier wird Tichy von Correctiv auseinandergenommen

18.01.20 16:49
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17008 Postings, 2429 Tage Shlomo SilbersteinEs ging nur um eine einstweilige Verfügung

sonst nichts. Das ist kein Urteil in der Sache.

stupid...  

18.01.20 17:05

80400 Postings, 7289 Tage Anti LemmingWo "Urteil" drauf steht,

ist auch Urteil drin.

Zumindest in der westlichen Zivilisation.  

18.01.20 17:57
1

7320 Postings, 4018 Tage gnomon#092

die einstweilige verfügung ohne mündliche Anhörung durch das gericht  entspricht einem beschluss,
mit mündlicher anhörung entspricht die verfügung einem urteil.  

18.01.20 18:21
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7320 Postings, 4018 Tage gnomon#059

"unser land hat sich verändert, es ist nicht wiederzuerkennen"

das land denkt das selbe von dir, ibri, oder warst du etwa vorher auch schon so … ?
wen soll man nun eine psychiatrische behandlung vorschlagen, etwa dem land?  

18.01.20 18:49
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7320 Postings, 4018 Tage gnomonals Normalbürger gehöre ich zu ...

das schreibt ibri und meint dabei sich sellbst.

als ösi fühle ich mich zu nachbarschaftlicher höflichkeit verpflichtet, deshalb meine schüchtern formulierte frage,  sind das tatsächlich eure normalbürger?    

18.01.20 18:56
2

17008 Postings, 2429 Tage Shlomo Silbersteinist auch Urteil drin.

"Urteil....im einstweiligen Verfügungsverfahren"

Steht doch drauf.

Tichy geht im übrigen vor dem Oberlandesgericht in Berufung. ehr gut. Es kann nicht sein, dass ein Medium einem anderen seine Meinung aufzwingt. Für Correktiv geht es vor dem Oberlandsgericht um alles. Verlieren sie dort, ist ihr Geschäftsmodell gescheitert.

Schauen wir mal. Steinhöfel wird sein bestes geben.  

18.01.20 19:04
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17008 Postings, 2429 Tage Shlomo SilbersteinRuf doch mal an

Klappt in F gut. Zu gut. Demnächst auch in Deutschland. Das wird im wahrsten sinne des Wortes eine HOT line ;-)

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Digitale Krankschreibung soll in Frankreich gestoppt werden

Während in Deutschland die die digitale Krankschreibung vorbereitet wird, können sich die Franzosen bereits online krank melden. Das sorgt für Probleme.

https://www.heise.de/newsticker/meldung/...stoppt-werden-4641116.html  

18.01.20 19:34
2

972 Postings, 5508 Tage patsmelvFrau im Mond

Ursula von der Leyen setzt in Brüssel um, was sie in Berlin gelernt hat. Denken die deutschen Regierungsparteien über Wirtschaft nach, fallen ihnen Massnahmen ein, wie sie den Einfluss des Staates ausbauen können. So will Wirtschaftsminister Peter Altmaier europäische Grosskonzerne fördern und zugleich ausländische Direktinvestitionen schärfer kontrollieren.

Finanzminister Olaf Scholz liebäugelt mit einer globalen Digitalsteuer, und dann ist da noch die neue Wundertüte der SPD: Die Vorsitzende Saskia Esken kann dem Sozialismus positive Seiten abgewinnen und verwirrt Freund und Feind mit ihren Interviews.

Da will die Präsidentin der EU-Kommission nicht zurückstehen. Ihr New Green Deal ist ein gewaltiges Programm für Investitionen, Subventionen und neue Gesetze. Allein 260 Milliarden Euro soll es pro Jahr kosten, die Ziele bis 2030 zu erreichen – insgesamt 2,6 Billionen. In einer ersten Runde will Brüssel 1 Billion Euro ausgeben. Die Wiedervereinigung nimmt sich dagegen wie ein Schnäppchen aus.

Die CO2-Emissionen sollen in dieser ersten Etappe nicht, wie bisher geplant, um 40 Prozent, sondern um 50 bis 55 Prozent sinken. Im nächsten Schritt soll Europa dann bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent werden.

Ein Fest für Bürokraten

Das alles ist sehr ambitioniert, und hinter vorgehaltener Hand äussert so mancher Politiker und Spitzenbeamte seine Zweifel, ob sich die Ziele erreichen lassen. So erscheint der Green Deal auch als eine Ausrede für Bürokraten, endlich das tun zu dürfen, was bisher verpönt war. Denn der Klimaplan lässt sich nur mit viel Interventionismus verwirklichen.

Vielleicht gelingt es Europa tatsächlich, bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu werden. Es dürfte auf lange Zeit der einzige bleiben. So ist der Kohleverbrauch zwar in Europa in den letzten zehn Jahren um 2,5 Prozent zurückgegangen. In Asien aber nahm die Nutzung des schmutzigen Energieträgers markant zu: in China um 2,6, in Indien um 5,4 und in Südostasien um 7,8 Prozent.

Dies bedeutet eine Wettbewerbsverzerrung. In China oder den USA können zumal energieintensive Produkte günstiger hergestellt werden, weil die Klimaziele mit grosser Wahrscheinlichkeit auch in Zukunft nicht so weitgehend formuliert werden wie in Europa. Um das auszugleichen, erwägt Brüssel einen Zoll auf weniger umweltfreundlich erzeugte Waren.

Die Idee ist nicht nur das, was Europa dem amerikanischen Präsidenten Trump am liebsten vorwirft: beinharten Protektionismus. Sie ist vor allem kompliziert. Für jede Komponente eines iPhone muss dann berechnet werden, wie viel CO2 deren Herstellung erfordert. Elektronikgeräte werden aber in unterschiedlichen Weltgegenden gefertigt – und überall ist die Klimabilanz eine andere. Manche Teile stammen aus den USA, andere aus Europa, zusammengesetzt werden sie in China.

Hier einen angemessenen Zoll festzulegen, erscheint nahezu unmöglich und ist auf jeden Fall mit immensem Aufwand verbunden. Vor allem werden weder Washington noch Peking dem tatenlos zuschauen, sondern sie werden selbst Strafzölle verhängen. Die deutsche Autoindustrie zittert seit langem vor Trumps Protektionismus-Keule.

Asien teilt Europas Klimaschutz-Euphorie nicht

Das Grunddilemma lässt sich ohnehin nicht aus der Welt schaffen. In Europa ist eine regelrechte Klimaschutz-Euphorie ausgebrochen. Das Europaparlament ruft den Notstand aus, von der Leyen bezeichnet den Green Deal als «Mann-auf-dem-Mond-Moment». Diese Stimmung wird aber in dieser Bedingungslosigkeit nirgends sonst geteilt. Inder und Chinesen pochen darauf, dass es für sie genauso wichtig ist, erst einmal wirtschaftlich mit den entwickelten Ländern gleichzuziehen.

Der Klima-Zoll ist ein Experiment mit ungewissem Ausgang. Kommt er nicht, muss sich die EU fragen, ob sie Wettbewerbsnachteile in Kauf nimmt. In solchen Debatten, in denen Idealismus auf Interessen prallt, pflegten deutsche Politiker früher, dem Realismus den Vorzug zu geben.

Das ist vorbei, wie von der Leyens Kommission zeigt. Ihr Green Deal wirkt in seiner Regulierungswut, in seiner grandiosen Geste dogmatisch und stur, auch in dem ungebrochenen Vertrauen in die Gestaltungsmacht der Brüsseler Zentrale. Dabei hat die Flüchtlingskrise klargemacht, wie tief Europa gespalten ist. Deutsche, Polen und Ungarn konnten sich nicht auf verbindliche Quoten für die Aufnahme von Flüchtlingen und Migranten verständigen, inzwischen ist das ganze Verteilungssystem klinisch tot.

Warum soll die EU einen Alleingang wagen?

Beim Klimaschutz sind die Gräben ebenfalls tief. Deutsche und Franzosen streiten, ob die Atomkraft eine grüne Technologie ist. Die Polen bestehen auf Ausnahmeregeln für ihre Kohlekraftwerke. Energie ist eine Überlebensfrage für jede Industrienation, und deshalb werden sich die Nationalstaaten hier die Entscheidungsgewalt ebenso wenig aus der Hand nehmen lassen wie bei der Migration.

Ob der Green Deal eine Erfolgschance hat, entscheidet sich also nicht in Brüssel, sondern in Paris, Berlin und den 25 anderen Hauptstädten der EU. Die jüngste Vergangenheit hat uns aber gelehrt, wie schwer sich die EU-Staaten inzwischen tun, tragfähige Kompromisse zu finden.

Vor allem aber hält der Plan von der Leyens in zwei Bereichen wenig überzeugende Antworten bereit. Erstens: Inwieweit soll ein einzelner Akteur, und sei es ein wirtschaftlich derart potenter wie die EU, eine Vorbildrolle übernehmen und den Alleingang wagen?

Europa allein kann die Erderwärmung nicht begrenzen. Dafür sind der Energiehunger Asiens und das Bevölkerungswachstum Afrikas viel zu gross. Das Argument, die reiche EU habe die moralische Verpflichtung zu einer Pionierfunktion, überzeugt nicht.

Wenn die anderen Player wie China oder Indien nicht mitziehen, verpufft jeder Impuls höchster Moral. Einer Schimäre hinterherzujagen, ist noch keine Politik. In der Vergangenheit hätte deutsche Europapolitik diesen Realitäts-Check noch gemacht. Mit von der Leyen obsiegt der Moralismus über den Pragmatismus – wie am Kabinettstisch in Berlin auch.

Die Wirtschaft ist weiter als die Politik

Zweitens: Wie viel Staat und wie viel Markt sind erforderlich, um den evidenten, menschengemachten Temperaturanstieg zu begrenzen? Die Kommissionspräsidentin setzt vor allem auf Dirigismus: öffentliche Investitionen, Zölle und Vorschriften.

Dabei trägt die Privatwirtschaft schon heute viel mehr zu einer wirksamen Klimapolitik bei, als den meisten Menschen bewusst ist. Ich hatte diese Woche die Gelegenheit, mit den Chefs und Chefinnen der wichtigsten Schweizer Unternehmen über Klimapolitik zu diskutieren. Das Ergebnis war erstaunlich.

Nicht wenige der Firmen haben sich zum Ziel gesetzt, den Ausstoss von Treibhausgasen bis 2050 auf null zu reduzieren, und sie übernehmen dabei sogar Verantwortung für ihre Zulieferer, auch in Asien. Zugleich entwickeln sie Technologien, die den Konsumenten helfen, den Energieverbrauch im Verkehr und in Gebäuden zu verringern.

Grosse Finanzinvestoren verlangen von den Aktiengesellschaften, bei denen sie Kapital angelegt haben, eine ökologisch schonende Geschäftstätigkeit. Nächste Woche findet das Weltwirtschaftsforum in Davos statt. Rechtzeitig davor schrieb Larry Fink, der Gründer des weltweit grössten Vermögensverwalters, Blackrock, den Konzernen einen Brief. Fink und seine Firma sind das, was man in Deutschland gemeinhin «Heuschrecken» nennt. Aber diese «Heuschrecke» betont in dem Schreiben, welchen Stellenwert heute Nachhaltigkeit habe. Greenwashing, also ein grünes Mäntelchen für dreckige Geschäfte, gehört zunehmend der Vergangenheit an.

Die Privatwirtschaft ist bei der Bekämpfung der Erderwärmung schon weiter als die Politik. Aber Brüssels Bürokraten massen sich an, besser als der Markt zu wissen, wo die Mittel für den Klimaschutz am effizientesten investiert werden sollen. Statt den Erfindungsreichtum des dezentral organisierten Europa zu nutzen, propagieren sie Zentralismus. Warum schmiedet die EU-Kommission nicht eine Klima-Allianz mit den europäischen Unternehmen?

Schliesslich bietet der Emissionshandel ein machtvolles Instrument, um Emissionen mit marktwirtschaftlichen Instrumenten zu begrenzen. Wenn CO2 einen spürbaren Preis hat, dann hat der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen für alle auch einen Wert. Alle wissen, dass Freiwilligkeit allein nicht genügt. Es braucht eine finanzielle Lenkungswirkung – aber eine ordnungspolitisch vernünftige.

Kapitalismus ist die Lösung, nicht das Problem

Teile der «Fridays for Future»-Bewegung sehen im Kapitalismus einen Gegner. Dabei ist er das einzige bekannte Wirtschaftssystem, das den Schutz der Umwelt gewährleisten kann. Kapitalismus lebt davon, Kapital zu erhalten und zu mehren – finanzielles, physisches, aber eben auch natürliches. Notwendig ist allerdings ein angemessener Preis. Hier ist die Politik gefordert, denn sie muss die Rahmenbedingungen für den Emissionshandel definieren.

Angela Merkel hat sich im Lauf ihrer Kanzlerschaft der Wirtschaft entfremdet. Offenkundig kann auch von der Leyen mit liberalen Ansätzen wenig anfangen. Sie gilt in Deutschland als ein Geschöpf des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, der sie zur Kommissionspräsidentin gemacht habe. Dabei vertritt niemand in Brüssel so überzeugt den Regulierungseifer, der in Berlin im Schwange ist.

https://www.nzz.ch/international/...er-schimaere-hinterher-ld.1534529  

18.01.20 19:54
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80400 Postings, 7289 Tage Anti Lemming# 099

Der von dir kopierte Text ist ein NZZ-Artikel, den der Chefredakteur des Blattes geschrieben hat. Du hast in wortwörtlich (und in voller Länge) hier rein-kopiert.

Es wäre besser gewesen, wenn du die Quelle des Postings bereits am Anfang angeführt hättest.

Sonst könnte nämlich bei den Lesern dieses Threads irrtümlich der Eindruck erweckt werden, dass du druckreif die deutsche Sprache beherrschst, was bei Schlagring-Trägern sonst ungewöhnlich ist.
 

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