Ukraine-Russland-Verhandlungen: Ukraine lehnt Waffenstillstand ab und stellt finale Forderung
Update vom 19. Mai, 10.10 Uhr: Die Ukraine akzeptiert bei den Verhandlungen mit Russland zur Beendigung des Konflikts einzig und allein den vollständigen Abzug Russland aus dem gesamten Land. Das hat Mychailo Podoljak, enger Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, jetzt auf Twitter klargestellt. „Bis Russland bereit ist, besetzte Gebiete vollständig zu befreien, besteht unser Verhandlungsteam aus Waffen, Sanktionen und Geld“, verkündete der Präsidentenberater.
Ein Waffenstillstand sei keine Alternative. „Die Ukraine interessiert sich nicht für das neue „Minsk“ und die Kriegserneuerung in eine paar Jahren“, so Podoljak. Der ukrainischen Spitzenpolitiker spielt dabei auf das Friedensabkommen von Minsk an, das nach der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland im Jahr 2014 geschlossen wurde, der einen brüchigen Waffenstillstand zur Folge hatte und mit dem Ukraine-Krieg vollends hinfällig wurde.
Ein Professor an der Universität der Bundeswehr in München spricht im Interview mit ntv von einem „Game-Changer“ aufgrund westlicher Waffenlieferungen. „Als Russe müssten Sie sich schon fürchten“, sagte Masala mit Blick auf die Lieferung schwerer Waffen. „Vergangene Woche wurden zwei russische BTG (Bataillonstaktische Gruppe, d. Red.) vernichtet, als sie versuchten, einen Fluss zu überqueren. Das ist komplett mit amerikanischer Artillerie passiert. Das ist aus der ukrainischen, aber auch aus der russischen Perspektive ein Game-Changer.“
Russland müsse sich daher langsam an den Verhandlungstisch begeben, meint der Militärexperte. „Wenn die Russen auf die alte Kontaktlinie von vor dem 24. Februar (Beginn des Ukraine-Kriegs, d. Red.) zurückgedrängt werden und die Gefahr besteht, dass sie noch mehr Territorium verlieren, dann ist der Punkt gekommen, an dem sie sich an den Verhandlungstisch begeben müssen.“
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