CEBIT/ROUNDUP: T-Mobile-Chef sieht Delle bei Umsatzwachstum HANNOVER (dpa-AFX) – Der harte Preiskampf auf dem deutschen Mobilfunkmarkt wird seine Spuren bei Marktführer T-Mobile Deutschland hinterlassen. "Umsatzwachstum ist in Deutschland in diesem und im kommenden Jahr schwerer zu erreichen als bisher", sagte Rene Obermann, Chef der Telekom-Tochter, am Donnerstag auf der CeBIT in Hannover der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Für die weltweite Gruppe sei er aber optimistisch, "dass wir ein ordentliches Wachstum hinbekommen". Das Wachstum komme stärker aus dem Ausland als bisher.
"Das ist aber zyklisch, also wohl nur eine vorübergehende Delle beim Umsatzwachstum", sagte Obermann. Wachstumspotenziale sieht er bei der Sprachnutzung und bei Datenverkehr. "In ein bis zwei Jahren könnte der Markt auch damit wieder stärker wachsen." Mit den jüngsten Preissenkungen habe T-Mobile den Grundstein für eine höhere Nutzung gelegt. Wichtig sei dabei auch, dass der Service verbessert werden. "Die bestehende Verbindung zum Kunden müsse stärker als bisher ausgebaut werden."
Obermann rechnet für das laufende Jahr mit einem weiteren Preisrückgang.
Das durchschnittliche Preisniveau liegen im deutschen Mobilfunkmarkt derzeit bei über 20 Cent pro Minute.
"Dabei wird es nicht bleiben, ich rechne mit einem weiteren Rückgang von zehn bis 20 Prozent." In so einer Phase hätten die Anbieter nicht sofort eine automatische höhere Nachfrage. "Andere Länder zeigen: Das geschieht mit einem gewissen zeitlichen Verzug."
Wichtigster Wachstumstreiber von T-Mobile ist die amerikanische Tochter, die sich allerdings mit einer Konsolidierung des Marktes konfrontiert sieht. "Die Fusionswelle in den USA ist, anders als viele meinen, bislang zu unserem Vorteil verlaufen." T-Mobile USA habe seine Position ausbauen können und sei profitabler geworden. "Während die anderen mit Integration beschäftigt waren, haben wir kräftig zugelegt", sagte Obermann. Die US-Tochter profitiere dabei von den Größenvorteilen der Gruppe, die die drittgrößte der Welt sei.
"Wichtig ist, dass wir in diesem Jahr auch breitbandige Netze aufzubauen." Die Telekom will sich an der Versteigerung von Frequenzen in den Vereinigten Staaten mitbieten, und damit die Voraussetzung für Datendienste zu schaffen. Zu den möglichen Kosten machte Obermann keine Angaben./mur/tb
(16:10 09.03.2006) |