Konferenz
Experten diskutieren "Smart Grids" in Linz 25. Mai 2011, 15:19
-------------------------------------------------- Intelligente Netze als "Rückgrat der Energiewende" - Refinanzierungsmodelle gefordert Über 250 Experten aus aller Welt beschäftigen sich diese Woche in Linz mit den intelligenten Stromnetzen der Zukunft. Infrastrukturministerium und Energie AG (EAG) Oberösterreich haben zur Fachtagung "Smart Grids Week" von 24. bis 27. Mai geladen. In einer Pressekonferenz mit Vertretern der Veranstalter, Landeshauptmann Josef Pühringer (V), sowie dem fachlichen Leiter der "Smart Grids Week", Hubert Fechner, wurde am Mittwoch über die Thematik informiert.
EU-Ziel
Mit zunehmender Nutzung von Alternativenergien wird das Stromaufkommen immer dezentraler. Darauf will die E-Wirtschaft mit intelligenten Messsystemen (Smart Meters) - laut EU-Ziel sollen bis 2020 mindestens 80 Prozent der Verbraucher damit ausgestattet sein - und in weiterer Folge mit entsprechenden Netzen (Smart Grids) reagieren.
150 Millionen Euro
Zu der Fachtagung sind in erster Linie Experten aus der DACH-Region (Deutschland, Schweiz, Österreich, Anm.) gekommen, aber auch aus Korea, den USA etc. Österreich sei in Sachen intelligente Netze vorne dabei, ist Ingolf Schädler, stellvertretender Leiter der Sektion Innovation und Telekommunikation im Ministerium, überzeugt. Aber auch Frankreich starte gerade ein 150-Mio-Euro-Programm, Italien investiere ebenfalls. "Smart Grids sind das "Rückgrat der Energiewende", so Schädler.
Passivhäuser und Elektroautos
Der Weg der Energieeffizienz gehe über die "Elektrifizierung der Gesellschaft", erklärte Fechner. Als Beispiele nannte er Passivhäuser oder Elektroautos, die zwar weniger Energie, im Verhältnis aber mehr Strom verbrauchen. In einigen Jahren werde der Strom aus Photovoltaikanlagen auf Hausdächern preislich im Bereich des übrigen sein, prophezeite der Experte. Beispielsweise in Bayern liege der Anteil des Photovoltaik-Stroms bereits bei 7 Prozent. "Es ist wichtig, solche Prozesse frühzeitig zu erkennen."
Rechtliche Rahmenbedingungen
Das reibungslose Funktionieren und die Ausfallsicherheit der Stromnetze sei eine Grundvoraussetzung für den Wirtschaftsstandort Oberösterreich, betonte Pühringer. Die EAG hat bereits 100.000 intelligente Stromzähler installiert, bis 2015 soll der flächendeckende Roll-out auf 500.000 abgeschlossen sein, berichtete EAG-Generaldirektor Leo Windtner. Kostenpunkt: 150 Mio. Euro. Er verlangte, dass die Regulierungsbehörde e-control rechtliche Rahmenbedingungen schafft. Es müsse Refinanzierungsmodelle geben, ansonsten werde sich das Investment in den Netzgebühren niederschlagen, warnte er. (APA)
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