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DJ Inflation und Philips bremsen Europas Börsen zum Wochenauftakt Dow Jones
§ FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einem Start unter positivem Vorzeichen hat am Vormittag an den europäischen Börsen wieder die Risikoaversion die Oberhand gewonnen. Der Euro-Stoxx-50 gibt gegen 12.00 Uhr um 0,3% bzw 8 Punkte auf 2.962 nach. Der Stoxx-50 handelt unverändert zum Freitagschlusskurs mit 2.763 Punkten. "Nachdem mit Philips ein sehr breit aufgestelltes europäisches Unternehmen ganz schwache Zahlen vorgelegt hat, haben sich die Aussichten auf den weiteren Verlauf der Berichtssaison zunächst einmal eingetrübt", sagt ein Händler.
Inflationssorgen bremsen Aufwärtsdrang der Aktien
Auch die bevorstehende Sitzung der Federal Reserve am Mittwoch sorge für Zurückhaltung. "Der Ton zur künftigen Geldpolitik wird sicher restriktiver", prophezeit der Händler. Noch dazu habe der EZB-Präsident Jean-Claude Trichet am Wochenende die inflationären Gefahren im Euroraum betont und mit der erneuten Ankündigung, die Rohstoffpreise sehr genau zu beobachten, abermals mit dem "geldpolitischen Säbel gerasselt".
Die Ergebnisse von Umfragen unter Einkaufsmanagern der Eurozone im Januar sind unterdessen gemischt ausgefallen. In Frankreich und Deutschland haben die entsprechenden Indizes für das verarbeitende Gewerbe die Konsensprognosen verfehlt, während ihre Pendants für das Dienstleistungsgewerbe besser abgeschnitten haben als erwartet.
Schwaches TV-Geschäft lässt Philips-Aktien taumeln
Philips büßen 6,1% auf 23,07 EUR ein. Der niederländische Elektronikkonzern hat auch im vierten Quartal 2010 am kriselnden Fernsehgeschäft zu knabbern gehabt. Der Nettogewinn stieg zwar auf 463 Mio von 251 Mio EUR im Vorjahresquartal. Beobachter hatten aber unter dem Strich mit 500 Mio EUR gerechnet. Der Sektor der Hersteller von Haushaltsgütern, in dem Philips mit 20,1% gewichtet ist, gibt um 0,1% nach.
Bausektor profitiert von Hochstufung durch UBS
Gesucht sind die Aktien der Baubranche. Vinci steigen um 0,5%, Saint-Gobain um 1,7% und CRH um 1,4%. Die UBS hat den Sektor auf "Übergewichten" von "Neutral" hochgestuft. Der Sektor habe im Jahr 2010 schwach abgeschnitten, zwischen Mai und November hätten sich die Werte nach einer ganzen Reihe von Gewinnwarnungen rund 30% schwächer als der Gesamtmarkt gezeigt. Vor diesem Hintergrund seien die Bewertungen auf einem sehr attraktiven Niveau.
Verkauft werden vor allem konjunkturzyklische Papiere. So geben die Automobilwerte im Schnitt um 2% nach. Für die Aktien aus dem Chemiesektor geht es um 1,4% nach unten. Der Index der Branche der Industriegüter und -dienstleistungen fällt um 0,7%.
Britische Banken wie Barclays (-1,3%), Lloyds Banking (-3%) und RBS (-3,4%) zeigen ebenfalls Schwäche. Der stellvertretende britische Premier, Nick Clegg, hat am Wochenende die Aufspaltung der britischen Geldhäuser ins Privatkundengeschäft einerseits und das Investment Banking andererseits vorgeschlagen. "Werden die Banken aufgespalten, werden die 'Casinos' ihre Bündel schnüren und sich auf den Weg machen", sagt Simon Denham von Capital Spreads. Die "City" und das Vereinigte Königreich würden somit den Kürzeren ziehen.
DJG/bek/jej/reh
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January 24, 2011 06:09 ET (11:09 GMT)
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§Quelle: Dow Jones 24.01.2011 12:09:00 |